11ER: Die Serie, die Ihre Mannschaft gerade hinlegt, ist beeindruckend. Acht Siege in Folge stehen auf der Vita. Wie ist diese Erfolgsserie zu begründen?

Andreas Theis: Am Anfang hat uns – nach einer wirklich guten Vorbereitung – noch die 0:6-Niederlage in Schweich zu schaffen gemacht. Wir haben uns aber nicht davon beirren lassen und sind einen Ticken enger zusammengerückt. Gute Spiele absolviert zu haben und sich in einen Flow zu spielen sind nachhaltige Dinge, die uns auszeichnen. Enge Spiele haben wir ebenfalls für uns entschieden. Das hat man in den zwei Spielen in der jüngsten Englischen Woche gegen Ahbach und Tawern gesehen. Dieser Spiele waren sehr eng und intensiv. Wir haben uns stets steigern können. Bei derartigen Erfolgserlebnissen fallen die fußballerischen Dinge leichter. Gegen Tawern haben wir auch in letzter Sekunde gewinnen können. Auch das ist eine Qualität von uns.

11ER: Generell spielt die SG Arzfeld eine starke, wenn nicht ihre stärkste Bezirksligasaison überhaupt. Was können Sie über die Altersstruktur und die generelle Struktur im Team sagen?

Theis: Wir haben eine gute Mischung aus jungen aufstrebenden Burschen und erfahrenen Leuten wie Julian Propson und meinen beiden Co-Trainern Joschka Trenz und Florian Moos, die ebenso in einem Flow sind und im Falle von Joschka Trenz nach Verletzung wieder auf einem höheren Level unterwegs sind. Wir haben auch im Bereich zwischen 24 und 28 Jahren drei, vier gute Spieler an Bord. In der Alterstruktur sind wir gut aufgestellt. Zudem passt die taktische Gewichtung in allen Mannschaftsteilen. Wir können Dreierkette spielen und sind im Angriff flexibel mit einem, zwei oder drei Stürmern.

11ER: Ihre Mannschaft ist mit dem 2:1-Sieg gegen Tawern bis auf zwei Punkte an den SVT herangerückt und kann noch Zweiter werden. Wie realistisch ist ein Szenario, dass Ihre Mannschaft im Falle eines Falles als Tabellenzweiter in der Endabrechnung an der Relegation zur Rheinlandliga teilnehmen kann?

Theis: Wenn wir alles gewinnen, sind wir Zweiter. Doch wir haben noch schwere Gegner vor der Brust und sollten, auch wenn es eine Floskel ist, von Spiel zu Spiel schauen. Wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen und unsere Leistung auf den Platz zu bringen. Doch wir machen uns überhaupt keinen Druck und blenden die tabellarische Situation aus. Falls es so kommen sollte, würden wir die Chance auch so annehmen. Denn dafür sind wir auch irgendwo Sportler, die im Wettkamp gewinnen wollen.

11ER: Sie gehen nach der Saison nach neun Jahren als Trainer und Spieler in den wohl verdienten Ruhestand. Welche Momente bleiben auf den ersten Blick nachhaltig in Erinnerung?

Theis: Das sind viele Momente. Allen voran aber der Aufstieg von der A-Liga in die Bezirksliga, der ein Riesemoment für die gesamte SG darstellt. Wir hatten auch zwischendurch gute Phasen, wie die zweite Corona-Abbruchsaison, als wir zum Zeitpunkt des Abbruchs Erster waren. Die Mannschaft ist mir über die Jahre sehr ans Herz gewachsen, weil sie einen super Zusammenhalt pflegt und in all den Jahren wenig Fluktuation aufzuweisen hatte. Ich habe die Mannschaft vor über neun Jahren von Jonny Dunkel aus der A-Klasse übernommen und wir sind eigentlich nie ernsthaft in Abstiegsgefahr geraten. Die Spieler und das ganze Drumherum werden mir schon fehlen nach all den Jahren.

11ER: Was kann die Mannschaft unter dem neuen Trainertrio Moos/Trenz/Munkler in der nächsten Saison erreichen, wenn Sie dann nur noch als Zuschauer agieren?

Theis: Die Mannschaft besitzt eine gute Struktur und viele erfahrene Spieler, die das Team lenken können. Die SG-Verantwortlichen, und ich selbstverständlich auch, haben vollstes Vertrauen in die Drei und absolut keine Bedenken, dass das neue Trainertrio die Mannschaft weiterentwickeln wird. Sie werden wieder neue Ideen einbringen.

11ER: Welche Stärken bringt Musa Bah mit?

Theis: Musa ist momentan zwar verletzt, doch er hat in den zwei Jahren, in denen er jetzt bei uns ist, gezeigt, dass er ein wichtiger Spieler sein kann. Musa ist ein schneller, technisch versierter Spieler, der gute und schnelle Bewegungen mit Ball ausführen kann und als Schienenspieler sowie im Sturmzentrum enormes Potenzial besitzt. Er ist zu einer echten Verstärkung geworden und wichtiger Bestandteil der Mannschaft.