11ER: Wie fällt Ihre Einschätzung zum Spiel vergangenen Sonntag bei der SG Ruwertal aus?

Oleg Tintor: Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit durch zwei Unachtsamkeiten verloren. Ruwertal musste nichts dafür tun, um mit 2:0 in Führung zu gehen. Das zieht sich leider so durch wie ein roter Faden. Mit der zweiten Halbzeit war ich halbwegs zufrieden. Mit ein bisschen Glück erzielen wir das 2:2, aber unterm Strich war unsere Leistung nicht ausreichend und somit standen wir mit leeren Händen da.

11ER: Wie sind die letzten drei Spiele zu bewerten?

Tintor: Mit den letzten drei Spielen war ich kämpferisch absolut zufrieden. Wir haben gegen die SG Saartal sehr gut dagegen gehalten und konnten kurz vor Spielende den Siegtreffer erzielen. Gegen eine gute Arzfelder Mannschaft wäre mit einer besseren Chancenverwertung mehr drin gewesen. Arzfeld macht aus der einzigen Chance in der ersten Halbzeit das 1:0. In der zweiten Halbzeit haben wir es noch mal versucht, aber nicht mehr die Durchschlagskraft gehabt und zogen so gegen eine clevere Arzfelder Mannschaft den Kürzeren. Das letzte Heimspiel gegen die SG Langsur war ziemlich wild. Beide Teams spielen mit offenem Visier, was das Ergebnis von 5:4 aussagt. Wir haben dort die erste Halbzeit verpennt, aber Mentalität gezeigt und das Spiel etwas glücklich, aber aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient, mit der letzten Aktion gewonnen.

11ER: Noch fünf Spiele bis zum Saisonende sind für Ihre Mannschaft zu gehen: Wie stehen die Chancen?

Tintor: Unser Restprogramm besteht aus Heimspielen gegen die SG Ellscheid, den SV Konz und den SV Zeltingen. Auswärts müssen wir noch nach Ahbach und nach Wallenborn. Wir brauchen mindestens noch zwei Siege aus den letzten fünf Spielen. Diese wollen wir schnellstmöglich erreichen, um nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.

11ER: Was hat Ihre Mannschaft zuletzt gut gemacht, wo hat sie Schwächen offenbart?

Tintor: Unsere Schwächen liegen augenscheinlich in der Defensivarbeit. Wir kassieren zu viele Gegentore. Da mach ich aber nicht nur unsere Abwehr dafür verantwortlich. Das fängt schon bei unserer Offensive an und hört beim Keeper auf. Wir müssen noch mal besser gegen den Ball arbeiten und mit Herzblut verteidigen. Gelingt uns das, sind wir unangenehm zu bespielen. Tore schießen wir eigentlich immer. Wir können uns aber nicht immer drauf verlassen, dass wir vier oder fünf Tore machen, um ein Spiel zu gewinnen. Mit 64 erzielten Toren liegt dort klar unsere Stärke.

11ER: Was passiert im Falle eines möglichen Abstiegs in die Kreisliga A?

Tintor: Mit dem Abstieg befassen wir uns nicht. Gerrit Weyer und ich haben unsere Zusage für nächste Saison gegeben. Auch mit den Spielern wurde gesprochen und es sind bislang keine Abgänge zu verzeichnen. Es gibt zwei bis drei Spieler, die kürzertreten wollen, aber der Großteil des Kaders steht auch für die nächste Saison.

11ER: Wie gut ist die SG hinsichtlich der Nachwuchsarbeit aufgestellt, um in den nächsten Jahren in der Bezirksliga zu bestehen? Wer kommt nächste Saison aus der A-Jugend nach oben?

Tintor: Aus der Jugend kommen jedes Jahr zwei bis drei Jungs zu den Senioren. Mit Fynn Rosenbaum und Julian Gräf spielen bereits zwei Nachwuchsleute diese Saison  in unserer zweiten Mannschaft.

11ER: Welche Einschätzung treffen Sie in Bezug der SG Ellscheid?

Tintor: Das wird ein besonderes Spiel für beide Teams. Ellscheid will am Sonntag in Hasborn sicher die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen machen. Unser Gegner hat einen guten Lauf und sich durch die letzten Siege aus dem Abstiegskampf verabschiedet. Mit Boos und Michels verfügt Ellscheid über eine richtig gute Offensive. Die Mischung aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spielern passt bei ihnen sehr gut. Das wird ein Brett für uns. Wir werden aber alles in die Waagschale werfen, um die drei Punkte zu Hause zu behalten. Das wäre auch für uns ein enormer Schritt Richtung Klassenerhalt.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?

Tintor: In Hinspiel haben wir das Spiel nicht unverdient 1:0 gewonnen. Der Siegtreffer durch Tilmann Meeth ist früh gefallen und danach war es eine Abwehrschlacht, bei der wir mit allem verteidigt haben, was wir zur Verfügung hatten.  

11ER: Welche Spieler bilden die Abwehrkette momentan und wie können Sie Torwart Leon Kotowski charakterisieren?

Tintor: Leon Kotowski wurde nach den Verletzungen unserer etatmäßigen Tormänner Leon Schermann, Richard Jany und Thomas Becker als  vierter Keeper eingesetzt und hat bis jetzt seine Arbeit sehr ordentlich gemacht. Er ist ein mitspielender Tormann, der von hinten heraus gut mitspielt. In der Abwehr spielen wir zurzeit mit Peter Borsch und Leon Horrell. Peter köpft hinten durch seine Größe alles weg und ist in den Zweikämpfen sehr präsent. Daneben fungiert Leon Horrell, der aus der A-Jugend kam. Er ist fußballerisch trotz seines jungen Alters schon sehr weit und kann das Spiel gut lesen. Auch er ist in den Zweikämpfen sehr giftig und spielt darüber hinaus einen guten Ball. Rechts spielt Kapitän Dominik Schmitz, der mit seiner Ruhe überzeugt und durch sein Kopfballspiel in der Offensive gefährlich ist. Links spielen wir mit Michael Schiefer, der eigentlich kein gelernter Linksverteidiger ist. Auch er macht seine Arbeit ordentlich. Trotz allem müssen wir im Verbund mit dem Torwart und dem Rest schauen, dass wir weniger Tore kassieren. 

11ER: Gibt es bereits Neuzugänge oder Abgänge oder hört jemand auf?

Tintor: Aus der B-Klasse von der SG Vulkaneifel Üdersdorf kommt Felix Regh nächste Saison dazu. An ein paar Spielern sind wir noch dran, da ist aber nichts spruchreif. Abgänge haben wir bis jetzt keine zu vermelden. Dennis Schiffels, Julian Burch und Simon Berdi hören auf bzw. wollen kürzertreten.