Eine Frage des Momentums? Nach dem Sieg gegen den SV Freudenburg strotzt der VfL Trier als neuer Tabellendritter nur so vor Selbstvertrauen. Ganz anders die Lage in Irsch, denn beim SVI läuft es derzeit nicht rund: Nur einen Punkt verbuchte die Ringel-Elf in den letzten vier Partien, der VfL hingegen zwölf. Im Stadtteil-Derby werden die Karten jedoch neu gemischt.

Die punktverlustfreien Freudenburger geschlagen, den vierten Sieg in Folge eingetütet und gleichzeitig auf den dritten Rang vorgerückt – der VfL Trier ist die Mannschaft der Stunde und das unerwartet. Während die Leistungen der Wasserliescher, Freudenburger und Olewiger erwartbar waren, überraschen die Heiligkreuzer seit Saisonbeginn mit konstanten Leistungen. Seit dem dritten Spieltag verbuchte die Mannschaft von Bilal Boussi in sieben Spielen sechs Siege. Noch überraschender ist die Offensivstärke der Trierer. Nach dem Abgang wichtiger Leistungsträger fehlte im vergangenen Jahr oft die Durchschlagskraft. Mit 22 Toren in neun Partien scheint dieses Problem bereinigt. Grund dafür sind die drei Neuzugänge Omar Ibrahim (ein Tor) , Raphael Sausen (3) und Mamadou Jallow (7), die sich bislang treffsicher zeigten und den Angriff neben Kevin Wydra (2) erweitern. Nach vier Wochen Verletzungspause steigt Ibrahim diese Woche wieder ins Training ein und könnte somit für das Irsch-Spiel schon eine Option sein. Aber auch so präsentiert sich der VfL derzeit selbstbewusst: Mit 19 Punkten ist man die aktuell beste Mannschaft aus Trier – geht es nach Boussi, soll das noch bis Saisonende so bleiben. Gegen Irsch muss man dieser Aussage nun im Stadtteil-Derby Taten Folgen lassen. Einen besonderen Fokus auf SVI-Torjäger Christoph Nickl (10 Tore) will Bilal Boussi aber nicht legen: „Sie haben mehrere Spieler, die den Unterschied ausmachen können. Uns da auf einen zu fokussieren, bringt nichts. Für uns wird es wichtig sein, gegen Irsch wieder geschlossen als Mannschaft aufzutreten, dann brauchen wir auch keine Angst vor einem Stürmer zu haben.“ Gleichzeitig ist die Partie gegen den SVI der nächste Gradmesser für den VfL. Studienbedingt verließen viele Spieler den Verein im Oktober und stehen unter der Saison teils gar nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kommen noch einige Verletzte, die den Kader zusätzlich belasten. Auch wenn laut Boussi Spieler zurückkehren, könnte sich die angespannte Personallage vor der Winterpause noch in den Ergebnissen widerspiegeln. Mit Philipp Hermes und Alexander Becker fehlen Christian Ringel „extrem wichtige Spieler“. Dafür könnte dem SVI-Coach der angeschlagene Jeffrey Imade rechtzeitig zur Verfügung stehen. Nach nur einem Punkt in den letzten vier Spielen wartet der SV Trier-Irsch seit dem fünften Spieltag auf den nächsten Dreier. Vor allem die Defensive soll laut Ringel besser stehen: „Zum einen müssen wir auf ihren jungen Stürmer (Mamadou Jallow, Anm. d. Red.) aufpassen und ihn in den Griff bekommen. Zum anderen liegt es an uns. Wir müssen konzentriert und ruhig spielen und nicht einfach nur nach vorne hetzen. Dann können wir sicherlich auch etwas gegen den VfL mitnehmen.“
TR-Heiligkreuz, So., 14.10., 15.15h