Der erste Kracher der neuen Saison geht klar an Ehrang. Mit einer taktisch klugen Leistung und einem überragenden Sturmduo Lukas Herkenroth/Michael Hensel machte diesmal die Ehranger Offensivabteilung den Unterschied aus. Nach einer Roten Karte gegen Wittlichs Matthias Heck (55.) kamen die Gäste von ihrem Weg ab und mussten der schnelleren und robusteren Spielweise der Gastgeber das Feld überlassen. Ehrang löst Rot-Weiss als Tabellenführer ab. Die Liga bleibt an der Spitze megaspannend.

FSG Ehrang/Pfalzel – SV Rot-Weiss Wittlich 4:0 (1:0)

Den ersten richtigen Härtetest der Saison haben die Fohlen aus Ehrang und Pfalzel mit Bravour bestanden. Die Partie war überwiegend vom Kampf geprägt und lebte von jeder Menge Zweikämpfen um jeden Zentimeter Raum im Mittelfeld. Beide Mannschaften haben hoch gepresst, sodass viele lange Bälle zum Allheilmittel wurden. Den Unterschied vor allem in der ersten Halbzeit machte Lukas Herkenroth. Der frühere Tarforster veredelte eine Freistoßflanke von Jonas Streit auf den ersten Pfosten mit einem gewonnnen Kopfballduell zur Führung (39.). Aufseiten der Gäste hatten Fjoraldo Celanji nach einem Eckball und Albutrin Aliu mit einem Freistoß noch die besten Chancen, das Resultat zu egalisieren. Eine entscheidende Szene ereignete sich in der 56. Minute, als Wittlichs Linksverteidiger Matthias Heck bei einem Einwurf von Ehranger Zuschauern beleidigt und provoziert worden sei und dieser einem Zuschauer die Zigarette aus dem Mund geschlagen haben soll. Frank Meeth bewertete den Platzverweis als „völlig unnötig. Er darf sich da nicht so provozieren lassen – so was darf ihm nicht passieren.“ Ohne Heck verlor Wittlich zunehmend die Ordnung im Mittelfeld. Meeth: „Da haben wir zu kopflos agiert und uns auf das Ehranger Kampfspiel eingelassen, anstatt unsere spielerische Linie durchzuziehen. So konnten wir unseren technisch guten Fußball im Mittelfeld nicht aufziehen. In den Angriffen wirkten wir überhastet, der Sieg von Ehrang ist daher verdient.“ In Folge des Platzverweises gewann Ehrang ein Übergewicht und spielte seine Angriffe wuchtig und schnell aus. Nach Vorarbeit von Herkenroth erzielte Michael Hensel erst das 2:0 (71.), um sieben Minuten später nach Zuspiel von Streit das 3:0 oben draufzulegen. Philipp Berhard im RW-Tor vereitelte mit spektakulären Paraden drei hundertprozentige Einschussmöglichkeiten der Hausherren. Mit einem Mann mehr hat Ehrang es gut zu Ende gespielt und durfte sich zudem über das vierte Tor des eingewechselten Andreas Huwer freuen (90.). Kevin Arbeck und Celanji besaßen gute Möglichkeiten auf den Wittlicher Ehrentreffer, blieben aber glücklos im Abschluss. Ehrangs Trainer Kevin Schmitt war begeistert vom Auftritt seiner Jungs und attestierte ihnen eine kollektiv geschlossene Leistung mit einem überragenden Offensivduo. „Bei uns ging es nur über das Kollektiv und die Körperlichkeit. Wir haben unsere vielen gewonnenen Zweikämpfe und die extrem Qualität nach vorne genutzt. Sehr gefreut hat mich, dass Michi Hensel seine ersten zwei Tore gemacht und er mit Luki Herkenroth sehr gut harmoniert hat. Der hat seine extreme Qualität in der Luft ausgenutzt. Nach der Roten Karte ging es eindeutiger in unsere Richtung, obwohl wir die ersten zehn Minuten danach zu passiv waren.“ (ls)