11ER: Wie fällt ihre Einschätzung zum Spiel in Welschbillig bei der SG Kordel aus?

Tobias Niehl: Wir haben uns trotz der 1:3-Niederlage gut verkauft und eine ordentliche Leistung gebracht. Wieder hat der Schiedsrichter bei ein, zwei Entscheidungen daneben gelegen. Aus meiner Sicht hatten wir sogar ein Chancenplus, weil Heiko Schmitt zweimal und auch Alex Welter richtig gute Einschussmöglichkeiten hatten, bei deren Verwertung auch ein Punkt möglich gewesen wäre. Es war jedenfalls eine deutliche Leistungssteigerung.

11ER: Mit dem gegenwärtigen elften Tabellenplatz können Sie wahrscheinlich nicht zufrieden sein. Wie fällt ihr Saisonfazit bislang aus?
Niehl: In der Tat ist das nicht zufriedenstellend. Der Auftakt der Saison war mit sechs Punkten nach vier Spieltagen sehr ordentlich, doch nach dem Könen-Spiel, als mir acht Leute wegen hauptsächlich verletzungstechnischer Ausfälle weggebrochen sind, sind wir leistungsmäßig eingebrochen und haben nicht mehr das abrufen können, was wir eigentlich zu leisten imstande sind. Durch die vielen Personalwechsel haben wir keine Konstanz reinbekommen. Noch immer haben wir fünf Dauerverletzte, das kannst du bei dem relativ kleinen Kader nicht kompensieren. Bei manchen Spielern war ich in manchen Spielen mit der Einstellung auch nicht zufrieden, zum Beispiel in Pluwig oder gegen Könen.

11ER: Wo liegen die aktuellen Problemzonen?
Niehl: Uns fehlt es im Allgemeinen an Erfahrung. Einige sind erst ein, zwei Jahre der Jugend entwachsen. Zum anderen fehlt die Qualität in der Breite. Fallen wichtige Spieler aus, können diese nicht adäquat ersetzt werden. So wiegt der verletzungsbedingte Ausfall von Vialli Gheorghita besonders schwer, weil er ein Unterschiedsspieler ist. Die Probleme liegen trotz der Fortschritte, die wir schon erzielt haben, im Zweikampfverhalten und im Spiel gegen den Ball. Da haben wir noch immer erheblichen Nachholbedarf. Wir haben 34 Gegentore bekommen, was der mit Abstand schlechteste Wert der Liga darstellt. Da müssen wir aber als gesamtes Team besser nach hinten arbeiten.

11ER: Welche Stärken besitzt ihr Kapitän Lukas Kollmann?
Niehl: Lukas agiert clever, zweikampfstark und hat eine gute Übersicht. Auf ihn ist als Kapitän, der sich auch um den Zusammenhalt und die Kameradschaft vorbildlich kümmert, stets Verlass. Lukas ist als Innenverteidiger mit dem jungen Matthias Dixius und Philipp Klappert in der Abwehr eingebunden, kann aber auch auf den Flügeln spielen.

11ER: Wie charakterisieren Sie Mike Scholer?
Niehl: Mike ist technisch sehr gut, schnell und legt jede Menge Meter zurück. Er ist als Flügelspieler, der auch mal als zentrale Spitze fungieren kann, ein sehr wichtiger Spieler für uns.

11ER: Welchen Stellenwert hat das bevorstehende Match in Euren für Sie?
Niehl: Für beide ist es ein eminent wichtiges Spiel im Abstiegskampf. Ich werde die Mannschaft dementsprechend sehr fokussiert und zielgerichtet auf dieses Spiel vorbereiten und richte bereits im Training die volle Konzentration darauf. Wir sind da schon zum Siegen verdammt.