Mit Tabellenführer SSG Kernscheid geht die einzige noch unbezwungene Mannschaft als Topfavorit in die Winterpause. Weil Verfolger Alemannia Trier zuletzt patzte, vergrößerte der B-Liga-Absteiger sein Guthaben auf vier Zähler. Mit einem Spiel weniger ist plötzlich die SSG Mariahof wieder in Schlagdistanz zu den elitären Plätzen und hat offiziell Platz zwei ausgegeben. Im Tabellenkeller brennt selbst für Welschbillig noch Licht.

SSG Kernscheid
Eine derartige Dominanz hatte selbst der kühnste Kernscheider Optimist nicht auf dem Zettel. Der Absteiger löste sein Verprechen ein, direkt wieder anzugreifen und untermauerte diese Maxime mit einigen Superlativen. Mit nur 22 Gegentoren blieb die SSG defensiv am stabilsten und hatte mit 70 erzielten Treffern die zweibeste Ausbeute. Torjäger Marco Schirra überstrahlte mit 28 Buden alles. Jonas Warlich, Pressesprecher und Torwart des Primus, erklärt: „Weil wir nur einmal Remis gespielt haben, sind wir sehr glücklich, wie es bisher gelaufen ist. Einige Spiele haben aber auch gezeigt, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt. Vielleicht ist es eine neue Qualität, dass wir einige enge Spiele für uns entscheiden konnten. Die neuen Trainer haben das Beste aus der Mannschaft rausgeholt und diesen Weg wollen wir in der Rückrunde weitergehen.“

Alemannia Trier
Die Alemannia spielt insgesamt eine sehr starke Aufstiegssaison und kann sich berechtigte Hoffnungen darauf machen, in der kommenden Spielzeit in der B-Liga zu kicken. Auch wenn Kernscheid schon einen Schritt weiter scheint, bleibt das Ziel Platz zwei absolut realistisch. Bleibt zu hoffen, dass Trainer Yadi Görür die richtige Balance zwischen Anspruch und Wirklichkeit findet und die eigenen Forderungen nicht zu hoch ansetzt. Kritisch merkt der international renommierte Trainer an, dass „der Stromausfall zwischen mir und dem Verein eine bessere Platzierung kostete“. Ziel für die Rückrunde sei es, „Platz zwei zu festigen. Kommen wir gesund und gut vorbereitet aus der Winterpause, wird es jede Mannschaft gegen uns schwer haben“. Über die Abteilung Attacke brauchen sich die Verantwortlichen derweil keine Gedanken zu machen. 
SSG Mariahof
Nach verpatztem Saisonstart sind die Trier-Süder wieder auf Kurs. Nach acht Siegen in Folge, darunter sechs Partien ohne Gegentor, muss man die Mariahofer unbedingt wieder auf dem Zettel haben. Spielertrainer Benny Weiler, der zuletzt in Bestbesetzung auflaufen durfte, bilanziert: „Wir sind wie erwartet schlecht gestartet, haben die Topspiele zu Beginn verloren, mit acht Siegen in Serie aber wieder richtig gut in Form. Für uns kommt die Pause zum falschen Zeitpunkt. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir in den letzten Wochen gespielt haben. Unser Ziel muss sein, den zweiten Platz zu erreichen und noch aufzusteigen.“

SG Ralingen II
Platz vier war das Wunschziel von Trainer Heiko Dahler – Platz vier wurde auch erreicht. Doch der punktemäßige wie qualitative Abstand zum Führungstrio ist enorm. Zuletzt profitierte das Team von Einzelspielern aus der Bezirksligamannschaft. Einige Male half auch der bereits zurückgetretene Markus Pallien und rettete so manchen Punkt. Unter normalen Umständen sind die Sauertaler in der Lage, Rang vier abzusichern. Auffällig ist die starke Bilanz auf Reisen: Dort gelangen aus acht Partien fünf Siege.

DJK St. Matthias II
Der Vizemeister des Vorjahres lief lange Zeit seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Bedingt durch den personellen Aderlass in der ersten Mannschaft, musste Trainer Martin Klein entweder improvisieren oder gar Leute aus der dritten Garde einbauen. Klein: „Wir haben die Hinrunde auf Platz fünf abgeschlossen, der auch unser Minimalziel war. Aufgrund der dünnen Personaldecke ist das Ergebnis zufriedenstellend, auch weil die Jungs wirklich gut gespielt haben.“ So wollen die Basteistädter im Frühjahr Platz fünf zementieren und für weitere Überraschungen sorgen.

TuS Euren II
Ein respektables Resultat erzielte Eurens zweite Garde. „Für eine zweite Mannschaft stehen wir mit 20 Punkten gut da. Wir haben unser Ziel, unter die ersten Sechs zu kommen, erreicht und können mit der guten Vorrunde zufrieden sein. Vielleicht gelingt es uns, noch ein, zwei Plätze nach oben zu kommen“, hegt Trainer Boris Andreas optimistische Wünsche. Mit 16 erzielten Punkten an der heimischen Eurener Straße bewies das Team Lokalstärke. 

SV Sirzenich II
Stark begonnen, dann nachgelassen hat Sirzenichs zweiter Anzug. Am ersten und siebten Spieltag rangierte das neu zusammengestellte Team von Michael Fuxen auf Rang drei, zuletzt pendelte man sich auf Platz sieben ein. „Die Jungs ziehen im Training super mit und geben Gas. Wir spielen uns regelmäßig viele Chancen raus, doch das Manko liegt in der Ausbeute, wo wir eindeutig nicht effektiv genug sind. Zum Ende hin hatten wir große personelle Probleme, obwohl jeder, der noch spielen konnte, da war und alles gegeben hat.“ So hat Fuxen nur ein Ziel: „Wir wollen mehr Tore schießen.“

FSV Kürenz
Gut angefangen, stark nachgelassen. So oder so ähnlich fällt das Kurzfazit von Trainer Daniel Knopp aus. „Aufgrund von Studenten- und Schichtarbeiterabwesenheiten, hatten wir eine große Personalfluktuation und konnten selten mit der gleichen Elf spielen. Da fiel es schwer, gewisse Automatismen reinzukriegen. Weil auch die Trainingsbeteiligung nicht so rosig war und wir die zweite Mannschaft auffüllen mussten, fehlte die Eingespieltheit. Es war wesentlich mehr drin.“ Knopp, dem zuletzt wichtige Spieler wie Manuel Montenegro und Max Ploschik fehlten, hofft auf die Rückkehr von Sven Lentes und Patrick Fusenig. „Wir wollen unsere zwei Nachholspiele gewinnen und wie im Vorjahr eine richtig gute Rückrunde spielen. Ein Platz unter den ersten Fünf muss das Ziel sein.“ 

SV Udelfangen
Deutlich unter den Erwartungen blieb der SVU, dem nach dem Rücktritt von Stefan Ferring der mentale und organisatorische Rückhalt fehlte. Lobenswert sind Einstellung und die Bereitschaft, als kleiner Verein noch immer eigenständig die Liga zu bereisen. Mit 37 Toren war das offensiv in Ordnung, was Marshall, Blau und Bellou auf den Teppich brachten. Doch 45 Gegentore sind einfach zu viel.

FSG Ehrang III
Als Aufsteiger hat es die FSG zu einer ordentlichen Punkteausbeute gebracht. Problemzone ist das ständig wechselnde Personal und die Diskrepanz zwischen Heimspielen und Auswärtsauftritten. Zuhause holte das Team von Wolfgang Dostert sieben Punkte. Diese nehmen sich gegenüber den sieben Zählern aus den Auswärtspartien jedoch bescheiden aus. Weil die Kameradschaft passt und das Team über Kämpfer- und Spielertypen verfügt, wird die FSG in der Liga bleiben.

SG Zewen II
Dem Aufsteiger gelangen mit dem jüngsten 3:1 gegen Olewig drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Aufgrund der fragilen Abwehr könnte es für die Zewener dennoch eng werden.

SV Olewig II/SG Welschbillig II
Der SVO wird sich mit der Reserve der SG Welschbillig-Kordel einen heißen Kampf um den Relegationsplatz liefern. Nur der Letzte steigt direkt ab. Welschbillig hat realistische Chancen auf Platz zwölf.