Weihnachtszeit ist auch Zeit für Einschätzungen, Analysen und Resümees. Das 11ER-Fußballmagazin blickt auf intensive, spannende und auch spielerisch auf gutem Niveau stehende 17 Spieltage zurück. An der Tabellenspitze haben sich mit der SG Schneifel-Auw, der Schweicher Mosella und der SG Wallenborn drei Teams etabliert. Mit dem FC Bitburg und der SG Ruwertal scharren zwei Klubs mit den Hufen.

SG Schneifel-Auw
Mit 40 Punkten thront das Team aus der hohen Eifel auf der Pole Position. Mit starken Neuzugängen und einigen jungen Talenten hat sich das Team von Trainer Jörg Stölben über die gesamte Saison im oberen Drittel etabliert. Dem erfahrenen wie akribisch arbeitenden Trainer ist es gelungen, die Harmonie im Team sowie deren Automatismen ein Stück weit anzuheben. Mit Jan Pidde und Marco Michels verfügt die Mannschaft über außergewöhnlich gute Stürmer. Klaus Hamper und Jan Leiendecker waren im Mittelfeld Garanten für ein schnelles Umschaltspiel. Die Stadtkyller besitzen nicht die beste Abwehr und auch nicht den durchschlagskräftigsten Angriff, dennoch steht die Herbstmeisterschaft sowie Rang eins an Weihnachten auf der Vita. „Die gesamte Spielgemeinschaft ist gut aufgestellt. Wir haben eine starke A-Jugend und eine ambitionierte zweite Mannschaft, die Tabellenzweiter in der B-Klasse ist. Wir sind sehr zufrieden mit der Hinrunde und allen Spielern, auch wenn es ab und an marginale Leistungsschwankungen gab“, sagt Stölben. Der Coach betont, dass sein Team eine über den Erwartungen prognostizierte Saison spielt. „Es gab eine tolle Serie zum Start, die uns in der weiteren Saison geholfen hat. Mit den Niederlagen gegen Schweich und Bitburg hatten wir nur eine Schwächephase. Dass wir zudem überwiegend auch einen guten Fußball gespielt haben und eine Weiterentwicklung erkennbar ist, freut mich umso mehr.“ Stölben wird jedoch ohne Leiendecker planen müssen. Der Regisseur hört aus privaten und beruflichen Gründen auf. „Wir wollen unsere Position verteidigen und hoffen, dass uns alle Schlüsselspieler zur Verfügung stehen. Den Ausfall von Jan müssen wir im Team auffangen. Es wird vor allem schwer gegen die Teams, die jeden Punkt gegen den Abstieg brauchen. Ich denke, dass sich die Meisterschaft Mitte April vorentscheiden kann.“

TuS Mosella Schweich
Genau wie im Vorjahr überwintert die Mosella auf Rang zwei und darf sich erneut berechtigte Hoffnungen auf die Rückkehr in die Rheinlandliga machen. Trainer Jochen Weber: „Das Jahr 2018 war sehr aufregend für uns und ist insgesamt positiv zu bewerten, auch wenn wir den Aufstieg in letzter Sekunde verpasst haben. Das Quäntchen Glück hat uns gegen Ruwertal am Ende der letzten Saison gefehlt.“ Weber fügt an: „Die ersten Spiele waren knapp und zäh. Deshalb waren wir froh, dass wir alles in die richtigen Bahnen gelenkt haben. Wir haben viele gute Spiele gemacht, aber auch zwei, drei Rückschläge hinnehmen müssen. Es freut mich, dass wir bis auf Wallenborn oben alles geschlagen haben: Bitburg, Auw, Wittlich und Arzfeld. Wir waren sehr konstant und können positiv in die nahe Zukunft blicken.“ Die explizit gute Ausgangsposition soll mit einer seriösen Vorbereitung einen weiteren Schub erhalten. „Wir sind in der gleichen Situation wie im letzten Winter. Wenn wir in der Vorbereitung einen guten Fitnesszustand hinbekommen und weiterhin konzentriert arbeiten, erscheint eine Bestätigung der guten Hinrunde realistisch. Zum Glück starten wir mit einem Heimspiel.“
SG Wallenborn
Die Vulkaneifeler haben die beste Hinrunde aller Zeiten hinter sich und brauchen sich über den Klassenverbleib keine Sorgen mehr zu machen. Drei Spieltage lang grüßte das Team von Stephan Zimmer und seines kongenialen Spielertrainers Andreas Hesslein von ganz oben, zwölf Spieltage auf Platz zwei bestätigen den außergewöhnlichen Auftritt des ehemaligen Kellerkindes der Bezirksliga. Doch nicht nur die Heimstärke sorgte für den Wallenborner Siegeszug zu Beginn der Saison: Auch auf Reisen zeigte sich das Team selbstbewusst, couragiert und angriffslustig, gewann sechs von acht Partien. „Besser hätte es sicher nicht laufen können – wir haben die beste Vorrunde zu Bezirksligazeiten gespielt. Wenn man bedenkt, wo wir herkommen, kann ich mit der Entwicklung der Mannschaft absolut zufrieden sein.“ Zimmer schränkt jedoch ein, dass „wir die Kirche im Dorf lassen sollten. Gegen die absoluten Topteams haben wir drei der letzten vier Spiele verloren“. Von etwaigen Aufstiegsillusionen will der Wallenborner Trainer nichts wissen. „Wir wollen so viele Punkte holen, wie es geht und versuchen, zumindest in der Spitzengruppe zu bleiben. Der Titel ist aber absolut unrealistisch.“

FC Bitburg
Die Bierstädter versemmelten den Start komplett und fanden sich nach dem fünften Spieltag auf einem Abstiegsplatz (15) wieder. Mit anschließend elf Siegen aus den letzten zwölf Partien brachte sich das eminent spielstarke Ensemble wieder in Reichweite zu den elitären Plätzen. Kevin Arbeck erlebt derzeit seinen zweiten Frühling und führt die Torjägerliste mit 22 Treffern an. Die Bilanz des Trainers fällt positiv aus: „Wir haben eine gute Hinrunde gespielt und so viele Punkte geholt, wie nie zuvor bis zu einer Winterpause.“ Die Einschätzung erhält einen kleinen Dämpfer, wenn man den Start der Bierstädter beleuchtet. „Wir haben bei diesen Spielen nicht mal schlecht gespielt, waren teilweise sogar dominant, haben aber die Effizienz vermissen lassen. Klar, dass man da leicht in eine gewisse Schublade geschoben wird. Fußball kann man nicht immer so leicht erklären“, sagt Fabian Ewertz, für den die Winterpause zur Unzeit kommt. „Auf der einen Seite müssen sich die Spieler auch mal erholen, denn es war ja schon ein straffes Programm mit teilweise Englischen Wochen. Auf der anderen Seite ist sie auch blöd, weil wir gerade in so einen Flow geraten sind.“ Ewertz sieht einen Dreikampf mit Stadtkyll und Schweich um den Titel. „Ruwertal ist der Geheimfavorit für mich. Wichtig wird sein, mit dem gewachsenen Selbstvertrauen weiter an dieser Serie zu arbeiten und noch weiter nach vorne zu kommen.“ Andreas Neuerburg ist wieder einsatzbereit, Torwart Dominik Braun verlässt den FC Bitburg in Richtung Rot-Weiss Wittlich. 
SG Ruwertal
Die Ruwertaler haben eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Mit nur zwei Niederlagen hat die Stoffels-Elf die wenigsten im 16er-Feld kassiert. Doch die sieben Unentschieden drücken auf den Punkte-Schuh und verhinderten einen möglichen Gipfelsturm. 15 Partien in Folge ohne Niederlage bedeuten Ligarekord. Trainer Jan Stoffels hat es offenbar verstanden, jugendlichen Elan und erfahrene Kompetenz unter einen Hut zu bringen. Wichtig war die Rückkehr des noch im Vorjahr verletzten Torjägers Fabian Regel. Stoffels: „Es kommt selten vor, dass man 15 Mal in Folge punktet. Die Mannschaft ist stabiler in ihren Leistungen geworden, in der Abwehr stehen wir kompakt und vorne machen wir immer Tore. Es freut mich, dass wir mit einer hohen mannschaftlichen Geschlossenheit auftreten.“ Gibt es Ambitionen nach ganz oben? „Nach der Winterpause geht alles wieder bei Null los. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen uns weiter stabilisieren.“ 

SG Neuerburg
Die Kreisstädter haben sich im zweiten Jahr nach ihrem Aufstieg in der erweiterten Spitzengruppe etabliert. Mit einer positiven Bilanz – sechs Niederlagen stehen acht Siege gegenüber – haben sich die Säubrenner einen Namen als spielstarke Mannschaft gemacht. Trainer Markus Schwind ist ein Garant für die rasante Entwicklung in der SG in den letzten Jahren. Er versteht es, fachliche Kompetenz und pädagogisches Geschick leistungsfördernd umzusetzen. „Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Wenn man bedenkt, dass wir uns im zweiten Jahr nach dem Aufstieg befinden und nur zwei Punkte weniger haben als im Vorjahr, können wir zufrieden sein. Wir haben sehr viele gute, aber auch einige schlechte Spiele gemacht. Für ganz oben reichen Qualität und Erfahrung noch nicht.“ Ziel nach der Winterpause wird sein, den „Klassenerhalt so früh wie möglich in trockene Tücher zu packen“. Der wegen einer Hüftfehlstellung nicht mehr zur Verfügung stehende Nils Thörner wird sich ein Abschiedsspiel genehmigen können. Schwind hofft zudem auf die Rückkehr der angeschlagenen Alex Mittler, Nico Hubo und Daniel Mehrfeld. 

SG Geisfeld
Eine weitaus schwierigere Saison haben die Hochwälder hinter sich. Nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr war die Erwartungshaltung groß. Dennoch spielte das Team von Trainer Timo Zeimet eine gute Runde und hat sich mit einem Spiel weniger im gesicherten Mittelfeld etabliert. In der Abwehr steht das Team kompakt und lässt nur wenig zu, doch in der Abteilung Attacke blieben Wünsche unerfüllt. „Wir vollziehen gerade einen kleinen Umbruch im Team. Viele erfahrene Spieler sind verletzt, haben aufgehört oder sind gewechselt. Die Rolle als Vizemeister ist dann auch schon eine Bürde für uns. Viele Gegner haben sich anders auf unser Offensivspiel eingestellt. Weil wir unnötig Punkte liegen gelassen haben, sind wir nicht so hundertprozentig zufrieden, da wir wissen, dass wir mehr zu leisten imstande sind.“ In der Restrückrunde hofft Zeimet auf „wieder viele gesunde Spieler, die den internen Konkurrenzkampf erhöhen und eine spielerische Weiterentwicklung garantieren. Das wird sich dann hoffentlich auch in der Punkteausbeute bemerkbar machen“. 

SG Daleiden
Nach einer überragenden Aufstiegssaison ist das Team von Spielertrainer Andreas Theis erneut gut unterwegs und hat für so manche Überraschung gesorgt. Andreas Theis: „Wir haben in der Hinrunde nicht so das Spielglück gehabt wie im letzten Jahr, als uns noch niemand kannte. Vor allem haben wir zu wenig knappe Spiele gewonnen. Doch mit der Spielweise und der Einstellung der Spieler bin ich schon sehr zufrieden. Es hat sich niemand hängen lassen, die Mannschaft war stets motiviert und hat das auch im Training gezeigt.“ Im letzten Spiel des Jahres negierte die SG Daleiden die Aussage des Coaches und gewann ein enges Spiel in Manderscheid mit 4:3. Die Westeifeler standen auch in dieser Saison für Spektakel und einer auf Offensive getrimmten Ausrichtung.

SG Saartal Irsch
Die Saartaler haben eine bewegte Saison hinter sich. Nach dem Trainerwechsel sorgte Heiko Niederweis auf der Trainerbank wieder für Struktur und spielerische Disziplin auf dem Platz. So befreite sich das Team zusehends aus der Abstiegszone und bewegte sich in Richtung gesichertes Mittelfeld. Mit einer überragenden Offensive um die Doppelspitze Lukas Kramp/Nicolas Jakob gelang es, ein paar bemerkenswerte Siege einzufahren. Heiko Niederweis: „Wir sind in den letzten Wochen wieder als Einheit aufgetreten. Die Mannschaft hat an sich geglaubt, doch ich habe auch einige Sachen gesehen, die mir nicht gefallen haben. An denen werden wir in der Winterpause rigoros arbeiten. Die ersten zwei Spiele werden es mit Wallenborn und Ruwertal in sich haben.“
TuS Schillingen
Die Hochwälder sind zwar bester Aufsteiger, doch Trainer Gerd Morgen ist nicht zufrieden. „Wir haben unser Leistungsvermögen bei Weitem nicht ausgeschöpft und bei einigen Spielen bitteres Lehrgeld bezahlt, weil wir nicht clever genug waren.“ Wichtigste Erkenntnis für den Aufstiegscoach ist, dass „wir mithalten können. Wir müssen aus der Winterpause so rauskommen, dass wir uns wieder belohnen. Denn die Jungs präsentieren sich im Training topmotiviert. Wir gehören definitiv nicht in die Tabellenregion, in der wir uns jetzt befinden“. 18 Punkte sind eine gute Basis, um am Ende die Liga zu halten. Maximilian Heib wird aus der Verletzung zurückkommen.

SV Leiwen-Köwerich
Der neue Coach Herbert Herres hat das Optimum aus dem mit einem schmalen Kader in die Saison gestarteten Traditionsverein erzielt. „Ich habe vorher gesagt, dass es eine schwierige Saison wird. Wenn zwei, drei wichtige Spieler wegbrechen, wird es verdammt eng. Der Kader ist einfach zu schmal. Doch wir haben in vielen Phasen bewiesen, dass die Mannschaft erfolgreich spielen kann, wenn sie komplett ist. Wir haben unsere stärksten Spiele gemacht, wenn wir vorher intensiv im Training gearbeitet haben und so die nötige Fitness hatten. Wenn wir noch mal so viel Punkte holen wie jetzt, sollte es reichen. Alles andere ist Augenwischerei.“ Herres muss den Blick freilich nach unten richten. „Vier Punkte sind nicht die Welt. Wir müssen weiter konzentriert sein.“

SG Kyllburg
Für den Rheinlandligaabsteiger wurde es die erwartet schwere Saison. Die Mannschaft um Trainer Thomas Schon musste erkennen, dass allein ein guter Kader für die Bezirksliga nicht reicht. „Wir haben gelernt, zu kämpfen und uns in jedem Spiel mit 100 Prozent einzubringen. Oft entscheidet die Tagesform. Die letzten Ergebnisse sollten uns pushen. Unsere Auswärtsbilanz ist beeindruckend, die zuhause eher ernüchternd.“ Torwart Jens Freis wird nach einer Schulter-OP wieder ins Training einsteigen. 
SG Sauertal Ralingen
Unter dem neuen Trainer Martial Servais musste das Team Lehrgeld zahlen und steht gerade so über dem Strich. Achillesferse ist die wackelige Abwehr, die zu viele einfache Fehler produzierte. Martial Servais: „Den Umbruch zu stemmen, ist schwierig. Punktemäßig sind wir nicht zufrieden, mit der Einstellung und dem Engagement der Mannschaft schon. Ich bin vor allem mit der Art und Weise und der Mentalität zufrieden. Zu Beginn der Rückrunde haben wir mit Geichlingen und Kyllburg gleich zwei Sechs-Punkte-Spiele, die uns den weiteren Weg weisen. Wir hoffen auf positive Resultate und den Klassenerhalt. In der Pause wollen wir die Dreierkette einstudieren und uns stabilisieren.“ Mit Jens Boden und Daniel Barth kommen zwei Langzeitverletzte zurück.

SG Geichlingen
Der Substanzverlust in den letzten Spielen nagte am Selbstvertrauen und mündete in zu wenigen Punkten. Trainer Frank Hermes sieht seine Truppe in der Pflicht. „Es war eine relativ schwierige Aufstiegssaison, mit der wir rechnen mussten. Die Toptorschützen aus der letzten Saison, Johannes Mulling und Jojo Theis, spielen zweite Mannschaft. Insgesamt fehlen Cleverness und Erfahrung, doch wir können mithalten und aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen.“ Christof Schons kehrt zurück.

SV Niederemmel
Unsägliches Verletzungspech und positionsbedingte Umstellungen ließen den Mosel-Aufsteiger in die Bredouille geraten. Sportchef Schäfer gibt sich jedoch kämpferisch: „Wir sind dran und haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Mit 14 Punkten ist Land in Sicht. Wenn dann Maxi und Sebastian Schäfer sowie Dominik Ludwig zurückkommen, können wir es selbst beeinflussen. Wir hoffen, dass das Team dann komplett ist.“

SG Buchholz
Für die SG Buchholz wird es erneut ein Tanz auf der Rasierklinge. Trotz der engagierten Arbeit von Trainer Lukas Reffke scheint die Vulkaneifeler nur noch ein Wunder zu retten. Sieben Punkte Rückstand sind enorm. Die Verletztenliste lichtet sich nur sporadisch.