An der Spitze scheinen sich mit Wallenborn und Schneifel-Auw zwei Teams zu etablieren, denn beide gewannen enge Spiele gegen gutklassige Rivalen. Wallenborn thront nach dem hart erkämpften 2:1 gegen Daleiden weiter auf der Pole und Auw profitierte von zwei Toren seines überragenden Torjägers Jan Pidde. Die Schweicher Mosella scheint ihr Trauma gegen den alten Rivalen aus dem Ruwertal nicht abstreifen zu können und spielte – ähnlich wie beim Saisonfinale 2017/18 – nur 1:1. Zu welchen Ritten die Bierstädter fähig sind, beweis der FC Bitburg beim 10:0-Schützenfest gegen ein desolates Niederemmel. Kyllburg verschaffte sich Luft im Keller. 

SG Kyllburg – SV Leiwen-Köwerich
1:0 (1:0)
In der Partie zweier Teams aus dem unteren Mittelfeld bzw. der Abstiegszone entledigte sich die SG Kyllburg mit einem 1:0-Erfolg zunächst der allergrößten Abstiegssorgen. Eine Niederlage hätte nicht nur sieben Punkte zwischen die beiden Konkurrenten gebracht, sondern vermutlich auch eine Verunsicherung, die bis zum letzten Spieltag Anfang Dezember angehalten hätte. So sorgte der einzige Treffer von Mike Schwandt in der 33. Minute für einen hoffnungsvollen, künftigen Angriff auf die Plätze im unteren Mittelfeld. Das Kyllburger Sturm-Ass schlenzte mit einem überlegt und technisch perfekt gezirkelten 18-Meter-Schuss die Kugel unhaltbar ins Netz. Doch die Eifeler hätten gar nicht so lange um den Sieg bangen müssen, wenn sie die „sieben, acht hundertprozentigen Torchancen“, wie sie Trainer Thomas Schon beschrieb, genutzt hätten. „Wir hätten deutlich höher führen müssen.“ Schon sah „eine geschlossene Teamleistung und einen hochverdienten Sieg. Doch wir haben es unnötig spannend gemacht. Wichtig war, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten gepunktet haben. Die zwei Siege zuletzt helfen natürlich“. Der SV Leiwen baute zwar im zweiten Durchgang noch mal Druck auf, doch richtig zwingend wurden die Moselaner nicht.

SG Geichlingen – TuS Schillingen
2:1 (1:1)
Der Sieg der SG Geichlingen im Aufsteigerduell wurde von der schweren Verletzung von Peter Pott überschattet. Der Geichlinger Verteidiger wurde in der 69. Minute an der Außenlinie mit einer brutalen Grätsche von Torsten Schuh umgemäht. Diese Szene stieß auch Schillingens Coach Gerd Morgen bitter auf. „Es tut mir für den Geichlinger Spieler leid, dass Torsten so die Nerven verloren hat. Er ist mir sonst als ein sehr fairer Spieler bekannt. Doch es bleibt indiskutabel. Von hier aus wünsche ich dem Geichlinger Spieler gute Besserung.“ Wie Geichlingens Coach Frank Hermes im Gespräch mit dem Magazin betonte, gehe es Peter Pott schon besser. „Peter hat sich das Knie verdreht – es ist zum Glück nichts kaputt, nichts gerissen oder gebrochen. Es ist wohl nur eine starke Prellung.“ Die mit zwei Fanbussen und reichlich Pyro angereisten Schillinger Fans hatten in der 17. Minute bereits Grund zur Freude, als Matthias Werner mit einem Weitschuss über Keeper Thomas Prinz hinweg für die Gästeführung sorgte. Doch Andre Röll brachte die Gastgeber nach einer Flanke von Pott auf der rechten Außenbahn quasi aus dem Nichts wieder ins Spiel – 1:1 (38.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Geichlingen den Druck und wurde mit der Führung belohnt. Ein Foul an ihm selbst verwertete Michael Kreutz vom Elfmeterpunkt zum 2:1 (61.). Wenig später traf Fabian Spartz die Latte. „Wir hätten 3:1 oder 4:1 führen müssen und hatten in der 90. Minute Glück, dass es nicht 2:2 steht. Unser Torwart war ultraschnell im Eck. Der Sieg ist glücklich, aber auch nicht unverdient“, fiel das Statement von Hermes positiv aus. Schillingens Coach Gerd Morgen fühlte sich aber vom Unparteiischen verschaukelt. „Der Schiri hat merkwürdige Entscheidungen gegen uns getroffen. Wir haben zwei Elfmeter nicht bekommen. So bleibt ein bitterer Beigeschmack.“ 

FC Bitburg – SV Niederemmel
10:0 (3:0)
Wenn man Bitburg spielen lässt, kann‘s auch schon mal zweistellig werden. Niederemmels Sportchef Günter Schäfer verstand die Welt nicht mehr: „Wir haben mit der gleichen Mannschaft, die gegen Wallenborn letzte Woche so gut dagegengehalten hat, gespielt und sind so jämmerlich eingebrochen.“ Nach 14 Minuten hieß es nach den Toren von Kevin Arbeck per Handelfmeter und Marc Arbeck, der am langen Pfosten die Kugel volley ins Netz wuchtete, bereits 2:0. Kevin Arbeck entschied die einseitige Partie noch vor der Pause. „Wir haben in der Kabine gesagt, alles im Rahmen zu halten, doch die zweite Halbzeit war dann zum Vergessen. Wir haben völlig die Ordnung verloren.“ Der FC Bitburg entzündete ein Offensivfeuerwerk vom Feinsten und legte innerhalb von fünf Minuten vier weitere Treffer nach. Daniel Braun (48.), Marc Arbeck (50.), Kai Edringer (51.) und Arthur Schütz (53.) schraubten das Ergebnis auf 7:0. Bitburg zeigte sich auch in der Schlussphase gnadenlos effektiv und machte es schließlich zweistellig. Daniel Braun, Kevin Arbeck und Davis Spruds sorgten mit ihren Toren für helle Begeisterung auf den Rängen. Das schönste Tor des Tages gelang zweifellos Kevin Arbeck, als sich der Stürmer gegen drei Gegenspieler behauptete und anschließend den „armen“ Jan Bollig im Emmeler Kasten mit einem herrlichen Lupfer überwand. „Mit dem 3:0 haben wir Niederemmel endgültig den Zahn gezogen. Wenn wir dann so ins Rollen kommen, wird es für den Gegner
extrem schwer. Das hat mir schon imponiert“, freute sich FCB-Trainer Fabian Ewertz über den höchsten Saisonsieg.

SG Ralingen – SG Buchholz
1:1 (1:1)
Buchholz‘ Trainer Lukas Reffke urteilte nach 90 intensiven Minuten: „Das 1:1 ist leistungsgerecht, doch in unserer momentanen Situation zu wenig. Es war ein offener Schlagabtausch, wir müssen in Unterzahl das Tor machen.“ Denn nach der Ampelkarte für Florian Weber (84.) musste das Schlusslicht mit zehn Mann auskommen. Stefan Keuler sorgte per Kopf nach Flanke von Fabian Schmitt für die Ralinger Führung (8.), doch die Eifeler fanden nach knapp einer halben Stunde die passende Antwort. Steven Koch hatte nach einem lang in den Strafraum geschlagenen Freistoß von Matthias Schröder die Fußspitze noch dran. „Wir haben die ersten 15 Minuten verpennt, mussten dann aber froh sein, so früh das 1:1 zu machen“, sah Reffke seine Mannschaft als das zielstrebigere Team. Ralingens Trainer Martial Servais haderte mit der Chancenverwertung. „Ich war zur Halbzeit nicht zufrieden mit dem 1:1 – deshalb hat es da auch ein bisschen gekracht. Wir hatten zwei Hundertprozentige danach. Koch hatten wir wieder nicht auf dem Zettel, obwohl wir ihn in Manndeckeung hatten. Nach dem 0:1 haben wir uns einschläfern lassen.“
TuS Schweich – SG Ruwertal
1:1 (0:1)
Vieles erinnerte an letzte Saison: „Wir haben versucht, das Thema komplett auszublenden, doch es ist wieder nur ein 1:1 geworden. Wir hatten drei top Möglichkeiten, Ruwertal hat seine einzige richtig gute Chance genutzt. Ruwertal war uns körperlich überlegen. Die letzte Konsequenz bei uns hat gefehlt“, zeigte sich TuS-Coach Jochen Weber vom Ergebnis enttäuscht. Pascal Neumann besorgte nach Pass von Philip Kartz die Ruwertaler Führung (23.), die Carsten Reis nach Schnittstellenpass von Steve Kirchen egalisierte. Alex Schabo und Stephan Schleimer besaßen die Torchancen zum Schweicher Sieg. Ruwertals Fabian Regel verletzte sich beim Zusammenprall mit Schweichs Torhüter Martin Klar.

SG Wallenborn – SG Daleiden
2:1 (0:0)
In einem hochklassigen und intensiven Eifelduell machte ein Mann den Unterschied: Sebastian Zimmer wurde in der 56. Minute eingewechselt und verwertete mit seinem ersten Ballkontakt einen weiten Einwurf von Andreas Hesslein zum 1:0. Zimmer erhöhte nach einem der blitzschnellen Konterzüge der Heimelf auf 2:0 (68.). Florian Arens blieb nur noch das 2:1 vorbehalten. „Wir haben 60 Minuten ansprechend gespielt, uns aber nicht belohnt“, trauerte SGD-Trainer Andreas Theis der Großchance zum Ausgleich durch Pascal Krämer nach.

SG Neuerburg – SG Saartal Irsch
3:2 (2:2)
„Wir haben durch eine schlechte Abwehrleistung den Gegner stark gemacht“, monierte Saartal-Coach Heiko Niederweis die fehlende Zuordnung nach der 2:0-Führung von Kevin Schuh und Dominik Lorth. Patrick Schmidt wahrte mit dem schnellen 1:2 nach sieben Minuten die Wittlicher Hoffnungen. Nils Thörner glich noch vor der Pause aus (34.). Den Siegtreffer erzielte Alex Mittler (61.). Markus Schwind konstatierte: „Wir sind total schlafmützig rausgekommen und haben uns von Schodens aggressiver Spielweise überrumpeln lassen. Wir mussten schon 4:2 führen. Schoden hat gedacht, dass sie die Partie schon im Sack haben. Wir haben eine starke Reaktion gezeigt.“