Dramatischer hätte die Saison in der Bezirksliga nicht enden können: In einem wahren Herzschlagfinale sicherte sich die SG Hochwald Zerf nach einem Last-Minute-Treffer von Johannes Carl in Wittlich den 2:1-Sieg und den damit verbundenen Meistertitel. Dagegen verpasste die TuS Schweich ihren zweiten Matchball und musste nach dem 1:1 in Kasel mit ansehen, wie Zerf, Hentern und Co. ihre Meisterschüler feierten. Mit einem 10:0 fegte Geisfeld die lustlosen Bitburger vom Platz. Auch sie waren zwischenzeitlich virtueller Meister, am Ende feierten Timo Zeimet und seine Jungs die Vizemeisterschaft. Der SV Konz, die SG Neumagen und der TuS Kröv steigen ab.

SG Lüxem – SG Hochwald
1:2 (1:1)
Mit einem späten Tor von Matchwinner Johannes Carl holte sich die SG Hochwald in extremis nicht nur den Sieg im Wittlicher Stadtteil Neuerburg, sondern auch die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Rheinlandliga. Dramatischer hätte das Saisonfinale nicht sein können: Bis zur 85. Minute hätte es noch ein Entscheidungsspiel zwischen der Schweicher Mosella und der SG Hochwald gegeben, doch ein Traumtor von Carl verhinderte ein solches Szenario. Der völlig aufgelöste Zerfer Spielertrainer Florian Lorenz fasste die Schlussminuten wie folgt zusammen: „Hannes Carl ist definitiv unser Aufstiegsheld. Er hatte ja bereits einen Riesenlauf, machte eminent viele Meter und haute das Ding mit der Hacke ins Tor. Einfach überragend.“ Lorenz, der seine Tätigkeit als Trainer beendet, aber als Spieler auch in der Rheinlandliga an den Start gehen wird, ging sogar noch weiter: „Bei allem Respekt vor dem Tor von Christian Bale im Champions-League-Finale, der Hannes hat den noch genialer reingemacht.“ Als die anfängliche Euphorie der nüchternen Realität wich, kam Lorenz zu dem Schluss, dass „Lüxem 90 Minuten echt gut dagegengehalten hat und wir alle ein richtig gutes Fußballspiel gesehen haben. Wir haben nicht nur dieses Spiel, sondern auch die Meisterschaft mit unserer Mentalität entschieden und den Sieg erzwungen.“ Nach dem Abpfiff haben alle auf das Ergebnis von Kasel gewartet, sagte Lorenz – dann seien alle Dämme gebrochen. Die Zerfer Mannschaft war lediglich zur Halbzeit über den Zwischenstand aus Kasel informiert. „Während des Spiels in der zweiten Halbzeit haben wir nichts mehr aus Kasel gehört. Umso schöner ist dann die Nachricht, wenn man im letzten Moment aufgestiegen ist.“ Den entscheidenden Treffer erzielte Carl fünf Minuten vor Schluss, als ein Freistoß von Fabian Mohsmann bei Robin Mertinitz landete und dieser auf den Siegtorschützen querlegte. In den 84 Minuten zuvor sahen die gut 400 Zuschauer in Neuerburg ein temporeiches und fußballerisch gutklassiges Spiel. Nach einem langen Ball von Hendrik Könemann in den Sechzehner legte Nico Hubo den Ball quer auf Nico Neumann und dieser ließ
Heiko Witt im SGH-Kasten keine Abwehrchance – 1:0 (20.). Die Führung der Wittlicher währte jedoch nicht lange, denn Robin Mertinitz legte einen direkt verwandelten Freistoß über die Mauer hinweg zum 1:1 in die Maschen (26.). Wittlichs Coach Markus Schwind war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. „Beide haben Vollgas gegeben, beide wollten den Sieg. Zerf hat sehr viel investiert und alles abgerufen, um hier Meister zu werden. Wir hatten drei, vier klare Torchancen, die wir machen müssen. Insgesamt bin ich mit dem sechsten Platz als Aufsteiger sehr zufrieden, die Stimmung ist ausgesprochen gut.“ Während Zerf den Titel feierte und auch am Sonntag den Meisterpokal mit reichlich weizenhaltigen Kaltgetränken füllte, verabschiedete Lüxem Nico Neumann, der in der kommenden Saison beim Rheinlandligisten SV Mehring spielen wird. Auch Jonas Adams wurde verabschiedet – der Lüxemer Sechser wird eine berufsbedingte, einjährige Pause einlegen.

SG Geisfeld – FC Bitburg
10:0 (4:0)
Das Ergebnis spricht Bände – ohne die fabelhafte Leistung der Geisfelder abzuwerten –über die desolate Vorstellung der Bierstädter in Rascheid. Ohne den abwesenden Trainer Fabian Ewertz lieferte der FC Bitburg eine jämmerliche Vorstellung bei der vor der Partie noch Titelchancen hegenden Elf von Timo Zeimet ab. Nach Foul an Daniel Lochen beförderte Andreas Rauen die Kugel vom Punkt zur frühen Führung (4.) in die Maschen. Zwölf Minuten später legte der überragende Lukas Jonas per Kopf das 2:0 obendrauf. Ein Doppelschlag von Manuel Hoffmann per Kopfball und erneut Rauen wies bereits zur Halbzeit die Richtung. Bitburg stand auch in der zweiten Hälfte tief, einige Spieler resignierten spätestens nach dem Doppelpack von Jeff Paulino und Hoffmann, die das halbe Dutzend voll machten. Im Überschwang der Gefühle zerlegte Geisfeld in den letzten zehn Minuten den Gegner nach Belieben: Paulino zum Zweiten, Sven Gaspers, Paulino zum Dritten und das 10:0 von Maurice Speicher bedeuteten einen glanzvollen Geisfelder Abgang aus einer „Super Saison. Wir hatten heute noch mal richtig Lust, Tore zu schießen und haben unser Ziel – drei Tore im Schnitt pro Spiel – erreicht. Es war ein positiver Saisonabschluss“, betonte Trainer Timo Zeimet, dem insbesondere gefiel, dass „wir unser Ding bis zum Ende konsequent durchgespielt haben“. Der langjährige Kapitän Daniel Lochen wurde feierlich verabschiedet. Nach 26 Jahren bei der SG wechselt Lochen zur neuen Saison zum Eifeler A-Ligisten TuS Ahbach.  

SG Schneifel Stadtkyll – SG Buchholz
7:0 (4:0)
Die bereits vor der Partie in Auw gesicherten Gäste aus der Vulkaneifel reisten ohne den Hochzeit feiernden Abwehrchef Daniel Sorge in die Schneifel. Sorge hatte gleich drei Spieler im Schlepptau, die ebenfalls zu diesem persönlichen Event eingeladen waren. Nach einer starken ersten Halbzeit war die Moral der Manderscheider gebrochen, als Jan Pidde (2), Klaus Hamper und Markus Diehl eine 4:0-Führung herausschossen. Auch in der zweiten Halbzeit war Stadtkyll Herr im Haus und legte durch Hamper und den vierfachen Torschützen Pidde noch dreimal nach. „Die Tore waren schön herausgespielt“, lobte Schneifel-Trainer Jörg Stölben, der damit die Saison auf Platz sieben abschließt. „Wir haben in der Rückrunde 20 Punkte geholt und unser Ziel erreicht. Doch der jetzt schon über drei Jahre währende Abstiegskampf zehrt an den Nerven und der körperlichen Verfassung der Mannschaft. Wir brauchen jetzt ein paar neue Gesichter in der Mannschaft“, blickte Buchholz‘ Trainer Thomas Schäfer bereits voraus.

SG Ralingen – SV Leiwen
1:0 (1:0)
Die letzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigte die SG Ralingen gegen Leiwen, das bereits ohne seinen scheidenden Trainer Timo Toppmöller die Reise an die Sauer antrat. Ralingen besaß den Löwenanteil an guten Torchancen und hätte den Sack bereits nach 45 Minuten zubinden können. Doch lediglich das Goldene Tor von Marco Port, der eine Hereingabe von Benny Neises aus 16 Metern flach ins Leiwener Tor schoss, ließ die 200 Zuschauer jubeln (22.). „Es war das letzte Spiel unter meiner Regie, wir haben alles umgesetzt. Das Saisonziel wurde erreicht“, gab Frank Wagner den Stab der Verantwortung an seinen Kapitän und künftigen Nachfolger als Coach, Martial Servais, weiter.

SV Konz – SG Wallenborn
1:0 (1:0)
Der SV Konz verabschiedete sich mit einem Sieg aus der Bezirksliga. Nach 21 Jahren wird der SVK unter dem neuen Trainer Thomas Berens einen Neuaufbau angehen. Das Siegtor erzielte Merlin Weis mit einem sehenswerten Kopfball in der 17. Minute. Stefan Dawen, der für vier Wochen als Interimstrainer fungierte, resümiert: „Bis auf eine Halbzeit in Kröv hat die Mannschaft unter mir stets engagierte und gute Leistungen gebracht. Wir haben immer den Druck gehabt,
unbedingt gewinnen zu müssen. Ich habe mich exklusiv auf das Sportliche konzentriert und die Fehler, die vorher gemacht worden sind, nicht bewertet.“

SG Saartal Schoden – SG Neumagen
9:0 (5:0)
Mit einem Offensivfeuerwerk der besten Sorte verabschiedete sich Thomas Konz als Trainer von der SG Saartal. Gegen die bereits als Absteiger feststehenden Moselaner trafen Lukas Kramp dreifach, der sich damit die Torjägerkanone sicherte, Nicolas Jakob und Andre Paulus jeweils doppelt sowie Timo Grafe und Fabian Müller. Konz wird künftig die sportlichen Geschicke beim A-Liga-Aufsteiger SV Tawern leiten.

SG Arzfeld – TuS Kröv
7:1 (0:1)
Ehe die Arzfelder Angriffsmotoren heiß liefen, musste der Aufsteiger gegen das abgestiegene Kröv einem Rückstand nachlaufen. Tilmann Meeth traf kurz vor der Halbzeit. Erst danach wurde Arzfeld seiner Favoritenrolle gerecht und kam durch Florian Arens (2), Christian Nettesheim, Julian Propson, Joschka Trenz, Marius Lempges und Spielertrainer Andreas Theis zu einem 7:1-Schützenfest.