Nach einer Kraft raubenden und intensiven Englischen Woche sind die 18 Teams in der Liga angekommen. Die Schweicher Mosella brilliert und hat sich verlustpunktfrei an die Tabellenspitze gesetzt. Erster Verfolger sind die Rot-Weissen aus Wittlich, die nach den zwei Siegen als zweite Mannschaft ebenfalls noch unbesiegt sind. Im Tabellenkeller stehen die SG Wittlich, die SG Ralingen, die SG Bettingen und der SV Zeltingen-Rachtig noch ohne Sieg schon unter Druck.

SG Bettingen – SV Speicher 0:1 (0:0)

Auf schwer bespielbarem Rasen in Baustert entführte der Aufsteiger die Siegpunkte nicht unverdient. Die Bettinger hatten insbesondere in der ersten Halbzeit gute Umschaltmomente, doch trafen sie die Kiste nicht. Aus einer kompakten Abwehr heraus versuchte die SG BOB Nadelstiche zu setzen, doch die Speicherer Abwehr machte keinen Fehler. Speichers Tim Roth traf zunächst den Innenpfosten, doch unmittelbar nach der Pause klappte es dann doch mit dem Auswärtstor. Nach einem Distanzschuss von Roth nutzte Neuzugang Justin Marie den zweiten Abpraller zum einzigen Tor des Tages. Der Sieg der Töpferstädter hätte auch höher ausfallen können, doch Artur Poloshenko fand vom Elfmeterpunkt seinen Meister in Bettingens Torwart Simon Esch, der mit einer Parade das 0:2 unterband (75.). Roth war zuvor gefoult worden. SVS-Trainer Martin Wagener: „Die fehlerfreie Abwehrleistung hat uns heute den Sieg gerettet. Es war ein umkämpftes Spiel.“

SG Nusbaum – SG Wallenborn 0:3 (0:2)

„Auf Grund dessen, dass uns fünf Stammspieler gefehlt haben und Andy Hesslein von Beginn an spielen musste, haben die Jungs das richtig gut gemacht. Besonders in der ersten Hälfte standen wir stabil – wir haben über die gesamten 90 Minuten nicht viel zugelassen“, gab Wallenborns Trainer Stephan Zimmer sein Lob an die gesamte Mannschaft weiter. Auf dem unebenen Rasen von Wallendorf brachten Bastian Blasius nach Flanke von Daniel Zunk (17.) und Niklas Koch nach Ecke von Sebastian Hilgers per Kopfball (22.) die Gäste mit 2:0 in Führung. Als Hilgers in der 55. Minute nach einem Freistoß von Hesslein die Kugel unter die Latte drosch, war die Partie mit dem 0:3 entschieden. Nusbaums Trainer Frank Hermes ging nach der Partie mit seinen Spielern hart ins Gericht. „So, wie wir uns in der ersten Halbzeit präsentiert haben, gewinnen wir in der Bezirksliga kein Spiel. Da haben Leidenschaft, Kampf und Ehrgeiz gefehlt.“ In der zweiten Halbzeit agierte seine Team zwar besser, doch auf dem Platz war kein Kombinationsspiel möglich, weil die Bälle serienweise versprangen. Beim Stand von 0:3 traf Tim Nottinger das Lattenkreuz und auch Jannik Böwen verzog zweimal knapp am langen Pfosten. „Das Ergebnis ist hochverdient für Wallenborn, der Auftritt in Halbzeit eins glich einer Leistungsverweigerung“, so Hermes. 

SG Kyllburg – SV Konz 4:1 (2:1)

Der SV Konz agierte bei seinem Gastspiel in Badem ohne Fortune und musste völlig unnötig die Punkte den Eifelern überlassen. So konstatierte SVK-Coach Thomas Berens, dass „ich der Mannschaft spielerisch keinen Vorwurf machen kann, weil wir heute besser als gegen Irsch und auch gegen Ehrang gespielt haben. Wir müssen allein zur Halbzeit 3:1 führen, hatten zwölf Abschlüsse. Wir hatten allein vier Alutreffer. Weil wir zwei Situationen nicht geklärt bekommen aus scheinbar ungefährlichen Situationen, geraten wir auf die Verliererstraße.“ Stefan Becker hatte nach Querpass von Kai Peters die Konzer Führung erzielt (21.), doch Damian Machon (31.) und der treffsichere Daniel Robertz (44.) leiteten für Kyllburg die Wende ein. Auch im zweiten Durchgang spielte Konz den gefälligeren Kombinationsfußball. Pascal Güth und Becker tauchten allein vor Jonas Knauf im SG-Tor auf, doch „es war auch ein bisschen Unvermögen mit im Spiel“, wie Berens später gestand. Als Robertz nach Vorarbeit von Machon das 3:1 (78.) und vier Minuten später nach einem Konter das 4:1 markierte, war die Sache gelaufen. Kyllburgs Trainer Roger Reiter wird’s gefallen haben. „Heute haben wir uns das Glück erarbeitet, In einem kuriosen Spiel war es ein hart erkämpfter Sieg. So ganz unverdient ist der Sieg nicht, denn vor dem Konzer 1:0 hatten auch wir fünf gute Torschüsse, die nichts einbrachten. Weil wir eine 20-minütige Druckphase der Konzer mit einer geschickten Abwehrformation überstanden haben, ist die Leistung umso höher anzurechnen.“ Der Konzer Mato Hamza musste in der 28. Minute wegen einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus und vor Ort genäht werden.

SV Zeltingen-Rachtig – SV Rot-Weiss Wittlich 0:5 (0:2)

Wittlichs Trainer Frank Meeth sah eine „konzentrierte und von uns jederzeit kontrollierte Partie, bei der wir nichts dem Zufall überließen. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wir waren lauf- und kampfstark und immer einen Ticken schneller am Ball. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendwas anbrennen würde. Doch ich weiß das Ergebnis auch richtig einzuordnen.“ Die Rot-Weissen hätten bereits in der ersten Minute in Führung gehen können, als Tilmann Meeth eine Doppelchance versiebte und der Trainerfilius zehn Minuten später allein auf Dominik Henchen zulaufend erneut die Führung auf dem Fuß hatte. Doch es hätte auch Wittlich kalt erwischen können, wenn nicht Andre Benzarti zuvor einen Alleingang von Zeltingens Yannick Dietz im letzten Moment geklärt hätte. „Beji hat heute wieder eine überragende Partie gezeigt“, lobte Meeth seinen Abwehrchef. Im Derby legte Wittlich beizeiten den Grundstein für den zweiten Saisonsieg, als Gabriel Harig einen Freistoß aus 20 Metern über die Zeltinger Mauer ins Eck lupfte (18.). Luca Heintel war es, der nach 34 Minuten auf 2:0 stellte. Doch eine Szene sah Meeth als vorentscheidend an. „Nach dem 2:0 haben wir gemerkt, dass es ruhiger wird. Wichtig war, dass wir direkt fokussiert aus der Kabine raus sind und das Tor gemacht haben.“ Nach Foul an Philip Meeth zeigte Albutrin Aliu vom Punkt keine Nerven und verwandelte sicher – 0:3 (47.). Philip Meeth war es auch, der für Marc Arbeck das 4:0 auflegte (55.) und Quendrim Bukoshi nutzte seinen Kurzeinsatz für ein Zuspiel zum 5:0, das wiederum Marc Arbeck verwertete (70.). Zeltingen besaß ein paar gute Konterchancen zur Resultatsverbesserung, doch Philipp Berhard im RW-Tor ließ sich nicht mehr überraschen. Erfreulich im RW-Dress war das Comeback von Meliani Saim, der nach seiner Trainingsverletzung mit Gesichtsmaske auflaufend für 20 Minuten zum Einsatz kam. 

SG Mont Royal Reil – SG Ruwertal 3:3 (1:1)

Ruwertals neuer Trainer Gerd Morgen war die Zufriedenheit deutlich anzumerken, als er feststellte, „dass die Mannschaft spätestens seit dem 1:0-Sieg gegen Wittlich mit Leidenschaft gespielt und auch in Kröv mit einer tollen Moral eine super Partie abgeliefert hat.“ Morgen schränkte zwar ein, spielerisch momentan nicht in der Lage zu sein, mit den Mont Royalern mitzuhalten, doch nach einem 1:3-Rückstand so zurückzukommen und als Mannschaft aufzutreten, nötige dem gesamten Team den größten Respekt ab. „Das Ergebnis ist umso höher zu bewerten, weil wir im Gegensatz zum Mittwoch-Spiel gegen Wittlich auf vier Spieler verzichten mussten.“ Fatih Sözen hatte nach Zuspiel von Christian Henrichs die frühe Reiler Führung besorgt (3.), doch Philip Kartz egalisierte den Rückstand mit einem präzisen Flachschuss aus halbrechter Position. Die auf einigen Positionen neu formierte Reiler Elf zog mit Beginn der zweiten Halbzeit das Tempo an und schien schon auf der Siegerstraße, als Nils Kiesewetter (51.) und erneut Fatih Sözen (57.) die Hausherren binnen sechs Minuten auf 3:1 enteilen ließen. Ruwertal kämpfte und kam eindruckvoll zurück. Freistoß-Spezialist Kartz unterstrich mit ruhenden Bällen seine Klasse und legte zweimal dem völlig ungedeckt stehenden Marvin Renner auf. Zunächst staubte Renner ab (68.) und beim 3:3 verlängerte der wiedererstarkte Stürmer einen Kopfball nach erneutem Freistoß (74.). Klar, dass Reils Spielertrainer Fatih Sözen nicht ganz zufrieden war. „Wir haben 3:1 vorne gelegen und dann doch Lehrgeld bezahlt. Wir haben zwei Standards zugelassen und dadurch zwei Tore kassiert. Das ist eine gefühlte Niederlage für uns. Dennoch bin ich nicht gänzlich unzufrieden, weil wir ohne neun Stammspieler noch Remis gespielt haben.“ Das Ergebnis sei freilich etwas enttäuschend, denn „vor dem 3:2 muss das 4:1 und das 5:1 für uns fallen“. Reils Mark Beitzel feierte nach zwei Jahren ohne Bezirksligafußball ein gelungenes Comeback.

SG Saartal Irsch – SG Ralingen 2:0 (1:0)

In einem Spiel mit nur wenigen Höhepunkten blieb die Saartal-SG dank zweier Tore von Lukas Kramp verdienter Sieger. Kramp erzielte mit einem abgefälschten Schuss nach Vorarbeit von Kevin Schuh und Dominik Zwick die Irscher Führung (13.). Die Entscheidung reifte, als Schuh eine Viertelstunde vor Schluss in der Box gefällt wurde und Kramp den fälligen Strafstoß humorlos im Sauertaler Kasten unterbrachte. Ralingens Trainer Martial Servais sah die Szene etwas anders: „Der Elfmeter war umstritten, weil unser Abwehrspieler klar den Ball gespielt hat. Wir haben es aber auch nicht geschafft, uns bis nach vorn durch zu kombinieren und uns für unsere Bemühungen in der zweiten Halbzeit zu belohnen. Die Abschlüsse im letzten Drittel haben gefehlt. Zudem hatte ich bei einigen Spielern das Gefühl, dass der letzte Wille gefehlt hat.“ Servais monierte, dass auch seine Mannschaft einen Elfmeter zugesprochen hätte bekommen müssen. „Die Entscheidungen des Schiedsrichters waren aus meiner Sicht etwas unglücklich.“ Bereits in der 40. Minute musste SGR-Torwart David Hillesheim verletzt raus, sein Vertreter Tim Schilz hat „seine Sache aber überragend gemacht“, so Servais. Der für den urlaubenden Trainer Heiko Niederweis verantwortliche Co-Spielertrainer Lukas Kramp war zufrieden. „Ralingen hat tief gestanden, so dass es schwer war, Lösungen zu finden und durch die Ketten durchzukommen. Doch wir sind geduldig geblieben.“ Aus Kramps Perspektive sei das 1:0 keiner Abseitsstellung entsprungen, weil ein Ralinger Spieler beim Blocken des abgefälschten Schusses von Kevin Schuh dran gewesen sei.

FSG Ehrang – TuS Schillingen 2:0 (1:0)

Nach dem 3:0 in Konz am Mittwoch fuhr der spielstarke Aufsteiger aus Ehrang auch drei Tage später die nächsten Siegpunkte ein. Nach 13 Minuten nutzte Neuzugang Lukas Herkenroth vor 285 Zuschauern eine Vorlage von Michael Hensel zur frühen Führung. Danach ergaben sich zahlreiche Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen, doch die Ehranger gingen fahrlässig mit ihren Chancen um. Erst als sich Herkenroth kurz nach Wiederbeginn auf der rechten Seite durchtankte und auf Andreas Huwer passte, war die Partie mit dem 2:0 entschieden. „Bis auf eine Torchance haben wir nichts zugelassen, wir waren aggressiv in den Zweikämpfen, doch wir hätten noch vor der Pause den Deckel drauflegen müssen. Wir müssen einfach lernen, unsere Möglichkeiten mit Toren zu vollenden und sollten künftig konsequenter sein“, sagte Ehrangs Trainer Kevin Schmitt, der in dieser Woche den Eignungstest für seine Trainer-B-Lizenz erfolgreich absolvierte.

SG Rascheid – SG Daleiden 1:1 (0:1)

Gegen die verspätet angereisten Gäste aus der Westeifel kam Rascheid über ein 1:1 nicht hinaus. Nachdem im ersten Durchgang gleich serienweise Großchancen hüben wie drüben ausgelassen wurden, nahm die Partie Fahrt auf und wurde spannender. Zunächst legte Daleidens Torjäger Pascal Krämer nach Pass des eingewechselten Florian Arens das 1:0 für die Gäste vor, ehe Rascheid zwingender wurde. Doch zunächst war den Hochwäldern das Glück nicht hold, denn Andreas Rauen traf sowohl Latte als auch den Pfosten. Erst als Lukas Jonas auf Rauen durchsteckte, gelang Rascheid wenigstens noch der Ausgleichstreffer (65.). Rascheids Trainer Sven Gaspers konstatierte, dass das „Ergebnis in Ordnung geht, obwohl in der ersten Halbzeit auch etwas Glück hatten, nicht noch höher in Rückstand geraten zu sein.“ (ls)