Die Mannschaft der Stunde ist nicht die SG Schneifel und nicht die SG Wallenborn: Nach 14 Spielen ohne Niederlage haben sich die Mannen von Jan Stoffels in der Spitzengruppe etabliert und beweisen eine erstaunliche Konstanz. Der SG Ruwertal gelang das Kunststück, selbst beim Herbstmeister und Tabellenführer SG Schneifel mit 2:1 zu gewinnen. Dennoch bleiben die Auwer aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Wallenborn Spitzenreiter. Schweich setzte seine Serie mit einem klaren 3:0 gegen Leiwen fort und hat den Abstand zum Führungsduo auf zwei Punkte verkürzt. Bitburg bleibt nach seinem achten Sieg in Folge schon wieder ein Titelkandidat. 

SG Ralingen – SV Niederemmel
3:2 (1:1)
Nach acht sieglosen Spielen reichte es für die Sauertaler wieder zu einem vollen Erfolg. Nachdem Niederemmel durch Christoph Kettern und Marvin Schneider die ersten Chancen ausließ, machte es Jonas Pallien in der 26. Minute besser, als Kapitän Benny Neises im Mittelfeld einen Ball eroberte, eine saubere Flanke nach innen zog und Pallien blank stehend zum Kopfball kam – 1:0 (26.). Die Gäste von der Mosel zeigten zunächst Comeback-Qualitäten und glichen sechs Minuten vor der Pause durch Marius Heisig aus. „Da haben wir zu langsam bei der Flanke rausgeschoben. Ein Innenverteidiger ist noch ausgerutscht“, erklärte Ralingens Coach Martial Servais die Szene. Eine Stunde war gespielt, als Fabian Schmitt eine scharfe Hereingabe von Jannik Stadler mit einem trockenen Schuss ins Eck zum 2:1 im Emmeler Kasten unterbrachte. Als zehn Minuten später das 3:1 fiel, war die Partie vorentschieden. Stefan Keuler setzte sich durch und brachte einen flachen Ball auf Pallien, dessen Schuss von Mario Görgen wohl noch abgefälscht wurde. Doch die Gäste gaben sich nicht auf und kamen zwei Minuten vor Schluss noch mal zum 2:3, als Tom Meyer eine Schlafmützigkeit in der Ralinger Abwehr ausnutzte. In der Nachspielzeit blieb der SVN durch seine weiten Einwürfe von der Seite gefährlich. Schlussmann David Hillesheim rettete mit einem Reflex nach einem Freistoß von Manuel Leitzgen den knappen Ralinger Sieg. 

TuS Schweich – SV Leiwen
3:0 (1:0)
Einen ungefährdeten 3:0-Sieg fuhr der Tabellendritte gegen Leiwen im Moselderby ein. Die Mosella erwischte einen Blitzstart und legte in der fünften Minute vor, als Alex Schabo eine Freistoßvorlage von Maxi Gäbler per Kopf ins Netz zirkelte. Im weiteren Verlauf kam Leiwen besser in die Partie, ohne aber zwingend zu sein. „Da haben wir ein bisschen nachgelassen und versäumt, Druck aufzubauen“, gestand TuS-Coach Jochen Weber. Die Entscheidung reifte nach der Pause, als zunächst der für den angeschlagenen Marc Pitsch in die Partie gekommene Maxi Schemer einen Bollig-Eckball per Kopf veredelte. Eine Viertelstunde später (67.) sorgte Stephan Schleimer nach einem Rückpass von Schabo für das schlussendliche 3:0. Der SVLK investierte nach dem 0:2 nicht mehr ganz so viel, auch, weil die Gäste nach der Ampelkarte für Calvin Luca Rosen ab der 55. Minute in Unterzahl spielen mussten. Für „ausgleichende Gerechtigkeit auf dem Platz“ sorgte Andre Steffgen, der ebenfalls nach mehreren Fouls mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (59.). Weber sah zudem eine souveräne Schiedsrichterleistung von Lukas Frank. „Der Schiri hat gut gepfiffen, sehr konsequent und mit einer klaren Linie. Beide Platzverweise gehen in Ordnung. Der Sieg übrigens auch.“

SG Wallenborn – SG Geichlingen
4:3 (2:0)
Wallenborn kehrte nach dem 0:2 gegen Auw in die Erfolgsspur zurück, auch wenn es hintenraus noch mal richtig eng wurde. Benny Duckart (21.) und Kasper Wlodarek (45.) sorgten für einen 2:0-Halbzeitvorsprung, ehe Duckart mit seinem zweiten Treffer nach reichlich einer Stunde für scheinbar klare Verhältnisse sorgte. Für Geichlingens Coach Frank Hermes stand die Partie in Niederstadtfeld indes unter keinem guten Stern: „Ich bin der Meinung, dass man auf solchen Plätzen wie in Stadtfeld derzeit gar keinen Fußball mehr spielen kann. Der Platz war knüppelhart gefroren, auf manchen Ecken ist man geschlittert.“ Zudem ereilte Mittelfeldspieler Noah Prinz das Pech, als dieser nach einem Kopfballduell mit einem Cut über der Augenbraue ausgewechselt und anschließend im Krankenhaus mit zwölf Stichen genäht werden musste. „Ausgerechnet nach der Auswechslung waren wir unsortiert und haben das 0:3 kassiert, das übrigens aus abseitsverdächtiger Position zustande kam.“ Zwar verkürzte Pascal Müller auf 1:3, doch mit dem vierten Treffer der Hausherren durch Sebastian Hilgers war es dann scheinbar vorbei. Tim Nottinger brachte mit zwei Kopfbällen gegen die Latte innerhalb weniger Sekunden seinen Trainer zur Verzweiflung. „Es wäre das 2:4 gewesen. Da war irgendwo auch Unvermögen im Spiel.“ Nottinger machte zwar noch das 2:4 (88.) und Nils Trierweiler in der letzten Minute auch noch das 3:4, doch der „Wallenborner Sieg war am Ende verdient“, sah Hermes einen schwarzen Tag bei seinem Team. „Wenn wir nicht aufhören, dem Gegner die Tore aufzulegen, werden wir noch eine schwere Saison vor uns haben.“ Wallenborns spielender Co-Trainer Andreas Hesslein, der den urlaubsbedingt abwesenden Coach Stephan Zimmer vertrat, konstatierte: „Wir haben das Spiel nach dem 4:1 im Kopf schon abgehakt und sind
unerklärlicherweise noch mal ins Zittern gekommen. Ich denke, beide Mannschaften haben heute gegenseitig Geschenke verteilt. Der Sieg ist verdient, weil wir eine Vielzahl an guten Chancen hatten.“ 
SG Daleiden – SG Saartal Irsch
4:5 (2:1)
Ein nervenaufreibendes Duell in Arzfeld sah Saartal-Trainer Heiko Niederweis. Nach exakt 100 Sekunden brachte ein Stockfehler Daleiden durch Joschka Trenz in Führung. Doch Lukas Kramp erzielte nach einer Einzelleistung den Ausgleich (31.). Bei Schüssen von Dominik Lorth und Chris Boesen rettete Florian Moos im Daleidener Tor zweimal fantastisch. „Beim zweiten Gegentor haben wir uns selbst geschlagen, weil sich zwei Abwehrspieler über den Haufen gerannt haben und Lichter der Nutznießer war.“ Florian Arens sorgte für das 3:1, doch Irsch kam mit beeindruckender Moral zurück. Kramp nach einer Sprinteinlage und Nicolas Jakob, der einen Freistoß direkt verwandelte, sorgten für den 3:3-Ausgleich. Konzessionsentscheidungen sorgten in der Folge für zwei Elfmeter. Erst donnerte Jakob einen Foulelfmeter für Irsch zum 4:3 in die Maschen (81.), drei Minuten später nutzte Trenz nach einem angeblichen Handspiel den Strafstoß zum 4:4. Den Lucky Punch setzte Jakob, der von Julian Paulus mit einem tollen Pass auf die Reise geschickt wurde und dann im Eins-gegen-eins die Nerven behielt. „Aufgrund der Anzahl an Torchancen ist der Sieg nicht unverdient“, urteilte Niederweis mit einem Schuss Stolz in der Stimme. Daleidens Trainer Andreas Theis: „Das ist eine bittere Pille, die wir zum wiederholten Male in der Nachspielzeit schlucken mussten. Es war ein Spektakel ohne Wert für uns.“

SG Schneifel – SG Ruwertal
1:2 (0:1)
Die SG Ruwertal hat seine aktuell 14 Spiele währende Ungeschlagenserie ausgebaut. Beim Tabellenführer gelangen zwei Routiniers die Siegtore: Karsten Willems setzte einen Freistoß von Philip Kartz in die Maschen (39.) und Max Herres sorgte nach dem gleichen Muster in der 70. Minute mit dem 2:1-Endstand bei Coach Jan Stoffels für Glücksgefühle. Am Gästesieg änderte auch das zwischenzeitliche 1:1 von Stephen Kinnen nichts mehr (49.). „Ärgerlich, wenn Du zwei Tore über Standards kriegst und drei wichtige Leute fehlen“, befand Auws Coach Jörg Stölben, während Stoffels eine „top Teamleistung“ lobte. „Wir haben eine erfolgreiche Revanche aus dem Hinspiel genommen.“
SG Kyllburg – FC Bitburg
0:5 (0:1)
Vor 400 Zuschauern verdarb der FC Bitburg den Gastgebern die Bademer Kirmes gehörig. Jens Seidel nutzte eine unglückliche Faustabwehr von Simon Eppers zum 0:1 (38.). Die entscheidende Szene ereignete sich aber kurz vor der Halbzeit, als Kyllburgs Kapitän Mike Schwandt nach dem zweiten taktischen Foul mit Gelb-Rot runter musste. „Nachdem sich Schwandt Gelb-Rot abgeholt hat, wurde es viel leichter für uns“, gestand FC-Coach Fabian Ewertz. Andrew Salter, Kevin Arbeck sowie zwei Jokertore von Arthur Hartwick und Frank Valerius legten den Bitburger Sieg in trockene Tücher. Thomas Schon: „Der Plan für die zweite Halbzeit wurde mit dem Platzverweis gegen Mike über den Haufen geworfen.“

SG Geisfeld – SG Buchholz
2:0 (0:0)
Lukas Jonas (49.) und Andy Rauen vom Punkt (90.) sorgten gegen „eine diszipliniert agierende Buchholzer Elf für einen verdienten Sieg. Wir sind in der zweiten Halbzeit im vorderen Drittel aggressiv angelaufen und haben auch hinten gut gestanden“, sagte SGG-Coach Timo Zeimet.