Nun ist es also doch passiert: Ligaprimus FC Bitburg musste in Nusbaum bei der SG Körperich die erste Saisonniederlage einstecken. Weil die Konkurrenz aus Schweich und Wallenborn über jeweilige Remis nicht hinauskamen, beträgt der Vorsprung nun doch noch komfortable sechs Zähler. Lediglich die SG Wittlich ist mit dem 4:2-Sieg in Leiwen punktgleich herangerückt und darf sich nun als dritte Kraft in der Liga fühlen. Eine gefühlte Niederlage musste dagegen Stadtrivale Rot-Weiss Wittlich hinnehmen, dem ein 4:1-Vorsprung gegen Wallenborn nicht zum Sieg reichte. Im Keller kam einiges in Bewegung: So feierten Bettingen und Badem wichtige Siege. 

SG Körperich – FC Bitburg
4:2 (2:0)
Nun ist es doch passiert: Die erste Niederlage der Saison musste Ligaprimus FC Bitburg ausgerechnet in Nusbaum bei der SG Körperich einstecken. Diese hatten seit fünf Spielen keinen Sieg mehr feiern dürfen und waren vor dem Eifelderby krasser Außenseiter. Am Ende konstatierte ein glücklicher Körpericher Coach Frank Hermes, dass „es nicht so deutlich war, wie es das Resultat vermuten lässt. Wir haben aber alle Chancen reingemacht“. Dabei hätte es auch in die andere Richtung gehen können. So haderte Bitburgs Coach Fabian Ewertz mit einer Schiedsrichterentscheidung, als der Referee ein Handspiel eines Körperichers übersehen hatte. Und nach einer halben Stunde flog zu allem Überfluss – zu dem Zeitpunkt hatte Timur Crnovrsanin die Gastgeber mit einem herrlichen 25-Meter-Schuss bereits in Führung geschossen – auch noch FC-Abwehrchef Deniz Siga mit Gelb-Rot vom Platz. Er hatte bei einem zu früh ausgeführten Freistoß Gelb gesehen und wurde danach wegen eines zu hohen Beines bei einem Fallrückzieher von Fabian Spartz des Feldes verwiesen. „Wir waren auch oft fahrig in unseren Aktionen, haben uns oft verzettelt und den Pass ins Zentrum gesucht anstatt die Außen zu bedienen“, fand FC-Coach Fabian Ewertz klare Worte. Arthur Hartwick hatte vor der Halbzeit eine richtig gute Möglichkeit, um auszugleichen – im Gegenzug gelang dem starken Nils Trierweiler mit einem Schuss ins lange Eck das 2:0, nachdem Pascal Müller durchgesteckt hatte. Dann war es Müller selbst, der kurz nach Wiederbeginn mit einem Dropkick aus 20 Metern, der gefährlich aufsetzte, das 3:0 markierte. Nach Ecke von Jannik Böwen schraubte sich Spartz am höchsten und bugsierte die Kugel per Kopf in die Bitburger Maschen – 4:0 (53.). Erst in den Schlussminuten gelang dem Branchenführer mit zwei Treffern eine Resultatsverbesserung. Kevin Fuchs traf zum 1:4, Jannik Grün verkürzte auf 2:4. Frank Hermes: „Zu Beginn hätte es Handelfmeter für Bitburg geben müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir Bitburg kommen lassen, doch unsere Konter waren brandgefährlich. Alles in allem ein gerechtfertigter Sieg. Wir haben den Negativtrend gestoppt. Natürlich freut man sich als Trainer riesig, wenn die eigene Mannschaft den Tabellenführer schlägt.“ Ewertz betonte, dass „wir zwar viel Ballbesitz hatten, aber mit dem ersten Gegentor alle unsere guten Vorsätze über den Haufen geworfen wurden. Wir waren oft zu zögerlich, es hat wenig gepasst“.

SG Bettingen – SG Ralingen
2:1 (0:1)
SGB-Coach Marco Wallesch bezeichnete den Erfolg als Sieg der Moral und des Willens. „Es war eine intensive, aber faire Partie, bei der wir uns endlich für den hohen Aufwand belohnt haben. Es war von der ersten bis zur 90. Minute ein sehr starker Auftritt meiner Jungs.“ Zunächst wurde Bettingen nach einem „schlampigen Pass“ im Aufbauspiel kalt erwischt, als Andreas Mayer eine Flanke von Marvin Kreuzkamp zur Ralinger Führung verwertete (35.). Es dauerte bis zur 49. Minute, bis die Eifeler ins Spiel zurückfanden. Ein zuvor vom Ralinger Keeper geklärter Freistoß wurde nach vorn abgeklatscht, den freien Ball hob Tim Hoffmann ins lange Eck – 1:1 (49.). In der 72. Minute war es soweit: Jonas Niederprüm profitierte von einem schönen Pass Hoffmanns und schoss die Kugel aus 14 Metern zum 2:1 ins Eck. Ralingens Trainer Martial Servais konstatierte: „Es war eine kraftraubende Partie, bei der zwei individuelle Fehler zu den Gegentoren führten. Dadurch haben wir den Zugriff komplett verloren. Wir haben Bettingen zu viel Raum gelassen und es danach nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen. Vom Resultat bin ich maßlos enttäuscht.“

SG Ruwertal – SG Saartal Schoden
1:2 (0:1)
Einen „absolut verdienten Sieg“ in Kasel sah Schodens Trainer Heiko Niederweis: „Wir haben aus dem Spiel heraus in der Schlussphase nur eine Ruwertaler Chance zugelassen und bis zur Halbzeit weitere Chancen gehabt.“ Bereits in der neunten Minute schloss Nicolas Jakob einen Doppelpass mit Lukas Kramp aus kurzer Distanz zur Gästeführung ab. Im zweiten Abschnitt ergaben sich für die Saartaler „Chancen im Minutentakt“, doch erst in der 64. Minute fand Kramp die Lücke zum 0:2, als Christopher Boesen einen Ball auf Kramp verlängerte. Ruwertal war durch Standards gefährlich und warf nach dem Anschlusstreffer von Marius Gehlen, dem mit einem 35-Meter-Schuss in den Winkel ein Tor des Monats glückte, alles nach vorn.

Rot-Weiss Wittlich – SG Wallenborn
4:4 (1:1)
Nach 4:1-Führung fühlte sich der Punkt für Wittlich wie eine Niederlage an. Albutrin Aliu ließ nach Pass von Meliani Saim die Hausherren in Front ziehen, Kasper Wlodarek egalisierte zum Ausgleich. Stürmisch legte Wittlich nach der Pause los: Das Ergebnis war beeindruckend. Denn Andre Benzarti, ein von Kevin Arbeck an ihm selbst verursachter Foulelfmeter und das 4:1 von Aliu nach Schnittstellenpass von Quendrim Bukoshi führten Wittlich scheinbar auf die Siegerstraße. Weil der Aufsteiger danach sehr verschwenderisch mit seinen Torchancen umging, rächte sich das. Wallenborn sicherte sich durch drei Tore in der Schlussviertelstunde das Remis, nachdem Florian von Landenberg, Wlodarek und Sebastian Hilgers (FE) getroffen hatten. Mehmet Akin: „Wir müssen den Vorsprung unbedingt nach Hause schaukeln.“

TuS Schillingen – SG Badem
1:5 (1:0)
Nach einem mäßigen ersten Durchgang entwickelte sich nach der Pause ein offener Schlagabtausch, in dessen Ergbnis Badem als verdienter Sieger hervorging. Zunächst ließ Jan Bernheine die Hochwälder in Front ziehen (16.). Mit einen Touch mehr Fortune hätte Schillingen sogar das 2:0 nachlegen können, doch nach einem schnell vorgetragenen Konter traf Tobias Anell nur den Pfosten (49.). Badem bewies Effizienz und drehte die Partie. Das 1:1 erzielte Damian Machon, Pierre Valerius traf vom Elfmeterpunkt und Daniel Robertz nutzte eine Vorarbeit von Valerius zum dritten Tor. Machon in der 69. und Mike Schwandt zehn Minuten später legten den Bademer Sieg in trockene Tücher. „In der zweiten Halbzeit waren wir komplett vor dem Schillinger Tor, der Sieg ist verdient, aber etwas zu hoch ausgefallen“, fiel das Statement von Badems Coach Roger Reiter nüchtern aus.

SG Arzfeld – TuS Mosella Schweich
2:2 (1:0)
Nach 0:2-Rückstand reichte es für die Mosella immerhin noch zum Remis. Nach langem Einwurf hatte sich Joschka Trenz beim 1:0 durchgetankt (16.), Pascal Krämer legte nach einer Stunde im Eins-gegen-eins nach. Schweich blieb geduldig und kam in der Schlussphase durch die Buden von Philip Laux und Rene Linster zurück. Jochen Weber: „Aufgrund des Spielverlaufs ist es ein Punktgewinn, definitiv. Wir haben Moral gezeigt und sind gut zurückgekommen.“ 
SV Leiwen – SG Wittlich
2:4 (2:2)
Trotz der vierten Niederlage in Serie sah Leiwens Trainer Rudi Thömmes eine „sehr gute Moral und Einstellung“ seiner Mannschaft. „Ich muss ihr deshalb ein großes Lob aussprechen, weil sie sich nach dem 0:2-Rückstand beeindruckend ins Spiel zurückgekämpft hat.“ Wittlich legte durch die Tore von Daniel Mehrfeld (4.) und Benny Sorge (33.) vor und ging verdient mit 2:0 in Führung. Doch Leiwen fightete sich ins Spiel zurück und glich durch zwei Tore von Hans Schulz aus. Zunächst setzte sich Schulz mit einer Einzelaktion durch und Sekunden vor dem Pausengetränk blieb der ältere Bruder des in seinem letzten Spiel gesperrten Gustav Schulz cool und netzte zum 2:2 ein. Als Nicolas Kimmlingen einen Eckball unterlief und Jan Schermann zum 2:3 traf, musste Leiwen erneut einem Rückstand nachlaufen. Die Vorentscheidung reifte, als Kevin Kirking bei einer Rettungsaktion nach einem Kopfballduell mit Raphael Ney den Ball ins eigene Tor abfälschte – 2:4 (82.). Und wieder hatte der SVLK die Möglichkeit, ins Spiel zurückzukommen, doch Schulz versprang in der 87. Minute freistehend vor dem Tor der Ball, sodass die Kugel über das Tor von Mike Neumann ging. „Ich kann Hanni da keinen Vorwurf machen, eine Platzunebenheit hat das dritte Tor verhindert“, so Thömmes.