Durch den Last-Second-Treffer von Marco Michels kam Ligaprimus Schneifel in Geichlingen mit einem blauen Auge davon. Weil Verfolger Mosella Schweich in Lüxem strauchelte, durfte sich Auw als großer Gewinner des Spieltages freuen. Der FC Bitburg wahrte mit einem 2:0-Sieg gegen das in 20 (!) Spielen ungeschlagene Ruwertal seine Minichance auf den Titel. Der Vorsprung der Schneifel-Kicker beträgt jetzt wieder sieben Punkte. Wallenborn rückte durch das 1:0 gegen Leiwen wieder auf Schlagdistanz zum Führungstrio heran. Im Souterrain der Liga ist weiter Tristesse angesagt, denn Buchholz, Niederemmel, Leiwen und Ralingen verloren ihre Spiele.

FC Bitburg – SG Ruwertal
2:0 (1:0)
Nach 20 Spielen ohne Niederlage riss bei der SG Ruwertal eine der beeindruckendsten Serien der jüngeren Bezirksliga-Historie. Wegen des Klassikers Bayern gegen Dortmund sahen nur knapp 100 Zuschauer diese flotte und ansehnliche Partie. Den Gästen bot sich auch die erste Chance im Spiel, als Marvin Renner in der fünften Minute allein vorm Bitburger Torwart stehend den Ball nicht an Daniel Ternes vorbei bekam. Bei Bitburg gab die Rückkehr von Davis Spruds und Jannik Grün der Abwehr wesentlich mehr Rückhalt und Stabilität als noch in den Vorwochen. Die Hausherren entwickelten permanenten Druck nach vorne und hatten auch vier, fünf gute Einschussmöglichkeiten, doch die Führung der Bierstädter fiel erst kurz vor der Pause, als Arthur Hartwick eine Vorlage von Arthur Schütz mit einem Schuss ins lange Eck verwertete – 1:0 (41.). Ein paar Momente zuvor klatschte ein Kopfball vom aufgerückten Spruds nach einer Ecke an die Latte. Ternes im FC-Tor parierte anschließend eine gute Situation, als Ruwertals bärenstarker Innenverteidiger Aaron Dankwah nach einem Eckball zum Kopfball hochstieg. Kapitän Schütz war es dann, der in der 67. Minute die Entscheidung erzwang, als der FC blitzschnell umschaltete und ein Pass von Pascal Alff in den Rückraum vom Kapitän cool verwertet wurde. Nach dem 2:0 hatte Ruwertal noch eine Kopfballchance durch den sein erstes Spiel absolvierenden Ted Moreira, doch am Ende sackte Bitburg verdient die Siegpunkte ein. „Wir haben Ruwertal früh zugestellt und hatten Platz, um nach vorne Dinge zu initiieren. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, Hauptsache gewonnen und zu Null gespielt“, zeigte sich Bitburgs Coach Fabian Ewertz zufrieden. Ruwertals Coach Jan Stoffels war trotz der erst dritten Saisonniederlage nicht unzufrieden: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles probiert, doch nach vorne hatten wir einfach diesmal zu wenig Durchschlagskraft. Bitburg hat große Qualitäten nach vorne und die haben sie heute ausgenutzt.“

SG Geichlingen – SG Schneifel-Auw
1:2 (0:0)
Geichlingens Trainer Frank Hermes stand die Enttäuschung eines bereits sicher geglaubten Punktes gegen den Tabellenführer ins Gesicht geschrieben. „Wir haben in der 90. Minute einmal geschlafen, das ist definitiv bitter, denn Mentalität und Einsatz waren für mich überragend.“ Auch Auws Coach Jörg Stölben gestand, dass „es von der Dramaturgie her ein glücklicher Sieg für uns war“. Auw besaß in der ersten Halbzeit Feldvorteile, ohne aber zwingend zu sein. Erst ein Freistoß für den Primus brachte Zug und Intensität in die Partie, als Jan Pidde einen abgewehrten Ball aus kurzer Distanz über die Linie stocherte – 0:1 (52.). Geichlingen hatte eine Antwort parat, als Martin Marx eine verunglückte Flanke von Peter Pott, die an den Pfosten klatschte, in Gerd-Müller-Manier zum Ausgleich abstaubte. Ein Foulelfmeter in der 70. Minute brachte Marco Michels nicht über die Linie, weil Thomas Prinz im Geichlinger Kasten prächtig reagierte. Auf der anderen Seite hielt Dennis Koziol das zwischenzeitliche 1:1 fest, als der Keeper gegen Andre Röll und Timur Crnovsanin super parierte und auch Alexander Zapp sich in zwei Schüsse der Geichlinger warf. Die letzte Minute brachte die Entscheidung zugunsten der Gäste, als sich Jonas Weberskirch auf der rechten Seite durchtankte, auf Höhe der Fünferlinie quer auf Michels passte und dieser cool einschob. „Der Sieg ist glücklich, aber auch nicht ganz unverdient“, freute sich Stölben über drei eminent wichtige Punkte im Titelkampf.

SG Wallenborn – SV Leiwen
1:0 (0:0)
Ein goldenes Händchen bewies Wallenborns Trainer Stephan Zimmer mit der Einwechslung des jungen Richard Schomers. Schomers entschied ein „typisches 0:0-Spiel“ zehn Minuten vor Schluss für die Eifeler, als dieser nach dem schönsten Spielzug im gesamten Spiel nach herrlicher Vorarbeit von Pascal Haak und Sebastian Zimmer nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Der ehemalige Deudesfelder wurde erst in der 76. Minute für den angeschlagenen Florian von Landenberg in die Partie genommen. Leiwen kam lediglich durch Standards von Patrick Herres gefährlich vors Wallenborner Tor. „Aus dem Spiel haben wir gar nichts zugelassen, doch die Ecken und Freistöße von Leiwen waren schon gefährlich. Sie haben sich gut verkauft“, lobte SGW-Coach Zimmer auch den Gegner, der nach dem Rücktritt von Herbert Herres mit einem spielenden Trainertrio agierte, in seinen Aktionen aber glücklos blieb.

SG Ralingen – SG Geisfeld
0:2 (0:1)
Ralingens Coach Martial Servais sprach nach der Partie von einer vermeidbaren Niederlage. „Vor allem beim 0:1 haben wir dem Gegenspieler zu viel Raum gelassen und zogen dann das Foul. Es war eine vermeidbare Situation. In der Halbzeit haben wir umgestellt, nachdem Geisfeld das 2:0 machte und dann versuchte, zu reagieren. Doch letztendlich hat uns die Durchschlagskraft gefehlt.“ Beste Chancen nutzten Fabian Schmitt, Marco Port und auch Daniel Barth nicht. Christian Alt gelang mit einem Freistoß ins lange Eck die Gästeführung, die Andre Lochen nach einer Stunde ausbaute.

TuS Schillingen – SG Buchholz
2:0 (0:0)
Nach dem 2:0-Arbeitssieg war bei Schillingens Coach Gerd Morgen die „Erleichterung groß. Ein bisschen mehr Spaß in unserem Spiel hätte uns sicherlich gutgetan. Wir agierten oft verkrampft, uns fehlte die spielerische Leichtigkeit. Doch wir haben verdient gewonnen, weil wir auch sieben richtig gute Torchancen hatten“. Nach der Ampelkarte gegen Buchholz‘ Abwehrchef Daniel Sorge mussten die Manderscheider in Unterzahl spielen, konnten trotz energischer Gegenwehr die beiden Gegentore aber nicht verhindern. Eine punktgenaue Flanke des jungen Jonathan Gauer ins Zentrum fand Matthias Werner, der aus vollem Lauf einschieben durfte. Und in der 74. Minute machte Christoph Jost mit einem Schuss gegen die Laufrichtung des Torwarts alles klar. 
SG Neuerburg – TuS Schweich
2:0 (1:0)
Gegen ein kompaktes Neuerburg fand Schweich keine Lösungen und schenkte die Punkte verdient ab. Wittlich agierte spielfreudig und sicherte die eigenen Angriffe clever ab. Nach Vorarbeit von Mattis Thörner legte Patrick Schmidt den Führungstreffer vor. Als die Mosella ihre wenigen Torchancen verspielte, kam Wittlich acht Minuten vor dem Ende zielführend vor das Mosella-Tor und machte durch die Bude von Nico Hubo den zehnten Saisonsieg wasserdicht. TuS-Coach Weber: „Wir waren zu behäbig.“ 

SV Niederemmel – SG Saartal Irsch
2:3 (0:1)
„Das war nichts für schwache Nerven, wir sind fast schon inflationär mit unseren Chancen umgegangen“, monierte Irschs Trainer Heiko Niederweis die fehlende Cleverness vorm Tor. Dabei hatten die Gäste aus dem Saartal vor allem im ersten Abschnitt Chancen wie Sand am Meer. „Wir haben Überzahlsituationen nicht genutzt, spielten einen Querpass, anstatt den direkten Abschluss zu suchen. Es war fahrlässig, wie wir mit unseren Chancen umgegangen sind“, pustete Niederweis nach dem „sehr wichtigen Sieg“ tief durch. Dominik Lorth nutzte nach fünf Minuten eine scharfe Hereingabe von Timo Grafe zum 0:1. In der elften Minute erkannte der Referee bei einem Kopfball von Christoph Kettern auf Abseits. Im zweiten Durchgang machte Irsch Ernst, legte zwei Treffer nach. Lorth hatte sich kurz nach Wiederbeginn über links durchgesetzt und legte auf Grafe quer. Dieser hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu drücken. Beim 3:0 von Grafe sah die gesamte Emmeler Abwehr nicht gut aus. Doch im Anschluss an
einen Freistoß fiel durch Mario Görgen das 1:1 und es wurde plötzlich noch mal eng. Im hektischen und teilweise auch ruppigen Schlussabschnitt kam Niederemmel durch einen Sonntagsschuss von Sebastian Schäfer noch zum 2:3. SVN-Sportchef Günter Schäfer: „Wir haben zu wenig Kampfgeist gezeigt, sind zu spät aufgewacht. Zudem haben wir den unbedingten Siegeswillen vermissen lassen. Schoden hatte schon die reifere Spielanlage und war auch spielerisch besser.“