Am sechsten Spieltag gingen die drei Aufsteiger komplett ohne Punkte vom Hof. An der Tabellenspitze ereignete sich nichts Neues: Auw und Wallenborn siegen weiter im Gleichschritt und Schweich ist endgültig neue dritte Kraft. Das 6:3 gegen Kyllburg war ein echter Hingucker. Bitburg stoppte seine Talfahrt mit dem 4:2-Sieg in Daleiden und Leiwen verabschiedete sich mit dem ersten Saisonsieg vom letzten Tabellenplatz. Neues Schlusslicht ist Buchholz, das zwar kämpfte und gegen Wallenborn auch einen Punkt verdient gehabt hätte, doch Sebastian Zimmer machte eben den Unterschied. Neuerburg ist nach dem 4:2 gegen Ralingen ebenfalls vorne dabei.

SG Schneifel-Auw – SV Niederemmel  5:1 (3:1)
Das Comeback von Auws Torwart Stephan Simon wurde zu einem erfolgreichen. Auch im sechsten Spiel der Saison konnte der Gegner dem Tabellenführer nicht das Wasser reichen. Die Schneifeler spulten ein hohes Laufpensum ab und besaßen im ersten Abschnitt ein dickes Chancenplus. Markus Diehl eröffnete in der achten Minute den Auwer Torreigen, doch 50 Sekunden später glich der Aufsteiger plötzlich aus, als Benedikt Vogedes am langen Pfosten auftauchte. Chancen im Minutentakt eröffneten dem Ligaprimus zeitig die Möglichkeit, die Partie schon im ersten Durchgang zu entscheiden. Ein Schlenzer von Diehl klatschte an die Latte. Nach Flanke von Marco Michels konnte Klaus Hamper die Kugel nicht über die Linie drücken und ein langer Ball von Hamper konnte erst auf der Linie von einem Emmeler geklärt werden. Niederemmel blieb über gefährliche Konter im Spiel, hatte in Vogedes und Mario Görgen zwei variabel kreuzende Flügelflitzer im Spiel. Doch kurz vor der Halbzeit sollte die Stölben-Elf dann doch die Vorentscheidung herbeiführen. Nach Foul von Gästetorwart Tobias Weller an ihm selbst verwandelte Michels den fälligen Elfer humorlos – 2:1 (43.). Quasi mit dem Halbzeitpfiff spielte Michels mit Cem Celik einen Doppelpass, in dessen Folge der Auwer Mittelstürmer das 3:1 besorgte. Nach einem gefühlten Chancenverhältnis von 7:3 wurden die Seiten gewechselt. Auw ließ nun gar nichts mehr zu und führte mit dem 4:1 von Hamper nach Schnittstellenpass von Jonas Weberskirch die Entscheidung herbei (65.). Den Schlusspunkt unter eine runde Leistung legte erneut Hamper, der mit seinem zweiten Treffer den Sieg der Hausheren komfortabel ausfallen ließ. „Wichtig war, dass wir vor der Pause das 2:1 und 3:1 machten. In der zweiten Halbzeit haben wir fast nichts mehr zugelassen, teilweise verwaltet, aber auch die Tore gemacht. Der Sieg ist verdient, doch Niederemmel haben auch gute Leute gefehlt“, zog Stölben ein positives Fazit.

SG Neuerburg – SG Ralingen  4:2 (3:2)
Ralingens Trainer Martial Servais haderte mit dem Auftritt seiner Elf in den ersten 20 Minuten. Denn zu diesem Zeitpunkt lag das Team aus dem Sauertal bereits mit 0:3 zurück. „Bei diesem frühen Rückstand wird jedes Spiel schwer. Katastrophale Stockfehler standen bei der klaren Wittlicher Führung Pate.“ Ebu Talip Osta sorgte indes für das schnellste Tor in der laufenden Saison, als der Neuerburger Stürmer nach 18 Sekunden traf. Marco Port spielte einen schlechten Pass vom Anstoß, Raphael Ney eroberte den Ball und schickte Osta in die Gasse. Der Rest war Formsache. Beim 2:0 erkämpfte sich Ney einen Ball an der Grundlinie und legte Osta auf, der nach zehn Minuten auf 2:0 stellte. Nach einem ungeschickten Einsteigen von Jannik Stadler wurde Johannes Endres gefoult, den Strafstoß versenkte Nico Hubo zum 3:0 (20.). Ralingen war anschließend besser im Spiel und verkürzte nach den Toren von Joe Schilz und Jonas Pallien auf 2:3. Diese Schwächephae brachte Neuerburgs Trainer Markus Schwind auf die Palme. „Wir hatten Spiel und Gegner in den ersten 25 Minuten total im Griff und bissig nach vorne gespielt. Nach dem 3:0 habe ich gemerkt, dass einige Spieler satt waren und teilweise arrogant spielten. Durch diese Konzentrationsschwächen wurden wir prompt bestraft.“ Der Trainer fand in der Kabine deutliche Worte. Mit dem 4:2 von Hubo nach Grundlinienpass von Ney war die Tür dann zu. „Unterm Strich haben uns katastrophale, individuelle Fehler um ein besseres Ergebnis gebracht“, sagte Servais, während Schwind „in der Summe einen total verdienten Sieg“ sah.

SG Daleiden – FC Bitburg  2:4 (1:3)
Auch der FC Bitburg erwischte einen Blitzstart: Nach 33 Minuten führte der FC mit 3:0. Kevin Arbeck, an diesem Abend ein überragender Vollstrecker, schob nach einem Ball aus der Tiefe zum 0:1 ein (3.). Beim 2:0 flankte Arbeck auf den zweiten Pfosten und Simon Floß nahm Maß, als sein Volleyschuss im Daleidener Netz zappelte. Beim 3:0 schloss Bitburg einen weiteren Konter über Kevin Arbeck mit einem Lupfer über den Torwart ab. „Endlich haben wir mal die Schlafmützigkeit des Gegners direkt bestraft, das Umschaltspiel hat sehr gut funktioniert. Arzfeld operierte aus einer defensiveren Grundordnung heraus, unsere Konter waren effizient“, bemerkte Fabian Ewertz. Seine Mannschaft habe disziplinierter und konzentrierter gespielt. „Wir waren spielerisch zwar deutlich schwächer als gegen Rascheid und Schweich, aber dafür umso erfolgreicher“, fügte der FC-Coach an. Erst ein Kopfballtor von Lukas Lichter, der nach einem Eckball blank am kurzen Pfosten stand, brachte Daleiden kurzzeitig ins Spiel zurück. Mit dem 4:1 von Kevin Arbeck nach einem Tempogegenstoß war der Bitburger Sieg eingetütet. Das 2:4 von Lichter fünf Minuten vor Schluss war ohne Bedeutung.

SG Geisfeld – SG Geichlingen  1:0 (0:0)
Geichlingens Trainer Frank Hermes sprach nach den 90 Minuten von Rascheid von einer „unglücklichen Niederlage. Wie in den letzten Spielen war es auch diesmal das gleiche Muster: Wir sind mindestens gleichwertig, machen unsere Chancen nicht und verlieren dann mit einer einzigen Aktion des Gegners. Doch wenn wir weiterhin fleißig im Training arbeiten und in den Abschlüssen kaltschnäuziger werden, stellt sich der Erfolg wieder ein“. Zumal der Siegtreffer der Geisfelder aus Sicht von Hermes aus einer Abseitsstellung heraus entstanden sein soll. „Der Stürmer stand zwei Meter im Abseits.“ Christian Alt legte Andreas Rauen auf, der nach einer Stunde das Goldene Tor erzielte. Alt, Pascal Eli und Joseph Lochen vergaben weitere Chancen für die Zeimet-Elf. Bei Geichlingen scheiterten Timur Cronovsanin und Andre Röll nach Alleingängen am guten Geisfelder Keeper Justin Derigs.

TuS Schweich – SG Kyllburg  6:3 (2:1)
Mit dem dritten Sieg im „Goldenen September“ legte die Mosella eine weitere Galavorstellung hin. „Schon in den ersten 25 Minuten hatten wir sechs Torchancen, viel Ballbesitz und haben einen richtig guten Fußball gespielt. Nach dem 3:1 war es dann komplett einseitig“, urteilte TuS-Trainer Jochen Weber. Andre Steffgen traf zum 1:0 (9.), Steve Kirchen besorgte mit einem Diagonalball aus dem Sechzehnereck in den Winkel das 2:0. Daniel Robertz hielt mit dem Kyllburger Anschluss die Hoffnungen der Gäste am Leben. Doch zweimal Markus Oltmanns im Stile eines Goalgetters sowie Stephan Schleimer legten mit dem 5:1 dann endgültig den Grundstein zum Sieg. Damian Machon verkürzte auf 5:2, doch ein an Schleimer verursachter und von Maxi Gäbler verwandelter Foulelfmeter verjagte jegliche Zweifel am Schweicher Sieg. Den Vogel schoss allerdings Mike Schwandt ab, der vom Anstoß weg mit einer Bogenlampe aus fast 60 Metern das dritte Kyllburger Tor erzielte.

SG Buchholz – SG Wallenborn  1:2 (1:1)
3.810 Tage blieb Wallenborn gegen Buchholz sieglos. Diese negative Serie riss, weil Wallenborn mit Sebastian Zimmer einen Knipser par exzellence in seinen Reihen hatte und mit beiden Treffern zum Matchwinner aufstieg. „Dabei hatte Sebastian noch vier, fünf dicke Dinger, die er vergibt“, bemerkte Vater und Trainer Stephan Zimmer. Nach glänzender Vorarbeit von Benny Duckart erzielte Zimmer in der achten Minute die Führung. Weil die Gäste danach den Faden verloren und Buchholz mit Kampf, Einsatz und Laufbereitschaft enormen Druck entwickelte, kam das Schlusslicht durch Dominic Klein zum Ausgleich. Nach einer Ecke von Sebastian Zunk traf Zimmer per Kopf am langen Pfosten zum Siegtreffer.

SG Ruwertal – TuS Schillingen  3:1 (1:1)
In einem ausgeglichenen, rassigen und mit 413 Zuschauern erstklassig besuchten Derby holte sich Ruwertal verdient die Siegpunkte. Zwar geriet die SGR durch Mark Münker in Rückstand (4.), doch Fabian Regel per Kopf, Jonas Jung mit Abstauber und Philip Kartz nach feinem Solo brachten der SGR den dritten Saisonsieg. „Mit dem Auftritt meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden. Wir agierten taktisch diszipliniert, hätten das Spiel aber früher entscheiden müssen“, sagte SGR-Coach Jan Stoffels.