Frank Meeth war sechseinhalb Jahre beim Rheinlandligisten SV Mehring Cheftrainer und wechselte im Sommer die Fronten. Der 56-Jährige Trainer führte in der Saison 2012/13 den Lokalrivalen SG Wittlich/Lüxem in die Rheinlandliga und bewerkstelligte mit dem SV Mehring in der Spielzeit 2014/15 den Aufstieg in die Oberliga. RW Wittlich bezeichnet der akribische Arbeiter Meeth als einen der interessantesten Vereine im gesamten Fußballverband Rheinland.
11ER: Mit welchen Ambitionen sind Sie von Mehring aus nach Wittlich gekommen?
Frank Meeth: Ich hatte sechseinhalb tolle Jahre in Mehring gehabt, so ist mir es nicht leicht gefallen, dort wegzugehen. Rot-Weiss wollte mich ein Jahr vorher schon verpflichten, doch ich stand mit Mehring noch im Rheinlandpokal. Ich muss sagen, dass Rot-Weiss sich extrem um mich bemüht hat. RW ist ein hochinteressanter Club mit ambitionierten Zielen. Da ich auch in Wittlich wohne, passt das ganz hervorragend.
Meeth: Die Auswahl mit den Rheinlandligateams hatte einen ganz bestimmten Grund gehabt. Die Offensiv-Klasse war mir vorher schon bekannt. Mir war es wichtig, dass die Mannschaft eine solide Defensivgrundlage bekommt. Der Lerneffekt ist ein anderer, als wenn man gegen A-Ligisten hoch gewinnt.
Meeth: Es herrscht eine extrem hohe Disziplin in unserem Spiel, die Trainingsintensität ist überragend. Jeder will spielen und sich für den Spieltag empfehlen. Der Konkurrenzkampf fängt bei den Torhütern an. Da gibt es nicht nur Philipp Berhard, auch Marius Bach und Dogukan Sahin hängen sich in jedem Training rein.
Meeth: Die Offensivleistungen sind noch ausbaufähig. Wir vergeben noch zu viele Chancen und müssen uns noch mehr Lösungen erarbeiten.
Meeth: Nanni stand am Mittwoch das erste Mal über 90 Minuten wieder in der zweiten Mannschaft auf dem Platz. Er braucht eh keine lange Anlaufzeit und ist wieder fit. Man muss bedenken, dass er wegen Corona ein halbes Jahr kein Fußball gespielt hat, doch er gewöhnt sich immer besser an die Gesichtsmaske. Es wird von Woche zu Woche besser.
Meeth: Ich habe mich bereits in der Winterpause, als ich zugesagt habe, mit den Verantwortlichen ausgetauscht und früh festgelegt, für welche Positionen wir Spieler brauchen, um das Team als Ganzes besser zu machen. Gabi ist ein Wittlicher Junge und eine Riesenverstärkung. Matthias hat mit Tilmann Meeth schon bei der Eintracht in der D-Jugend zusammengespielt – ich kenne ihn schon seit dieser Zeit. Beide sind Linksfüßer, die uns gefehlt haben. Torwart Philipp Berhard ist auch ein Wittlicher Junge, genau wie Murat Sarioglu, der ein Jahr in Koblenz gespielt hat. Auch Arman Anari hatte vorher schon ein Jahr in Wittlich gespielt.
Meeth: Die besten Nachwuchsspieler in einem Jugendförderverein zu bündeln, halte ich für essenziell. Der Beitritt zum JFV wird sich langfristig auszahlen. Wenn du zum Beispiel in die Oberliga aufsteigen willst, musst du auch eine A-Jugend aufbieten.
Meeth: Ehrang ist ein Mitfavorit auf den Titel für mich. Ich habe das Team in diesem Jahr leider noch nicht gesehen, doch ich werde noch mit dem Ralinger Trainer telefonieren. Die Mannschaft ist gut strukturiert, hat junge, entwicklungsfähige Spieler und spielt Fußball mit sehr hohem Tempo. Andre Thielen, Lukas Herkenroth und Jonas Streit sind Unterschiedsspieler.
Meeth: Die Partie wird der erste richtige Härtetest. Ich erwarte, dass Ehrang mitspielt und die Zuschauer guten Fußball auf hohem Niveau mit richtig viel Tempo sehen werden. Die bessere Defensive wird das Spiel entscheiden. (ls)