11ER: Welche Bilanz können Sie bislang nach ihrer Amtsübernahme bei RW Wittlich ziehen?

Guido Habscheid: Nachdem ich das Ruder übernommen habe, haben wir sechs Wochen mittlerweile intensiv gearbeitet im Training und konkrete Schwerpunkte gesetzt. Ich denke, dass ich ein Stück weit das Feuer bei den Spielern entfacht habe. Punktemäßig liegen wir absolut im Soll, auch wenn ich den Dreier letzte Woche in Zewen gerne mitgenommen hätte. Wir sind auf einem guten Weg, auch hat das 8:0 gegen Schoden gezeigt, dass wir mit einer starken Teamleistung in der Lage sind, die Vorgaben auf den Platz zu kriegen. So ein Ergebnis ist auch eine Bestätigung für die Arbeit der letzten Wochen. Vielleicht fehlt uns noch ein bisschen die Leichtigkeit. So haben wir uns in einigen Spielen schwer getan, unsere hohe spielerische Qualität auch umzusetzen.

11ER: Die Mannschaft ist mit vielen Rheinland- und Oberligaspielern gespickt. Wie schaffen Sie es, als Trainer diese Ansammlung von Hochkarätern zusammen und bei Laune zu halten?

Habscheid: Es ging erst mal darum, die Köpfe wieder frei zu kriegen und dass die Altlasten ausgeräumt werden, sodass sich die Spieler komplett auf das Spiel konzentrieren können. Wir haben in den Trainingseinheiten intensiv gearbeitet. So ist die gegenwärtige Tabellenposition auch auf ein gutes Niveau in der Fitness zurückzuführen. Wir haben natürlich viele Gespräche geführt mit dem gemeinsamen Ziel, das wir erreichen können, wenn alle mitziehen. Es war wichtig, den Spielern klarzumachen, die Intensität hochzuhalten und auch noch zu steigern. Mit Roda Souza als Co-Trainer und Torwarttrainer Sascha Faas habe ich zwei erfahrene Leute im Trainerteam an meiner Seite. Michael Krämer als erfahrener Physiotherapeut ist dazugekommen und macht ebenfalls eine ganz hervorragende Arbeit.

11ER: Wie schätzen Sie den Charakter ihrer Mannschaft ein?

Habscheid: Absolut positiv. Die Jungs sind gewillt, motiviert und arbeiten sehr zielstrebig. Alle hängen sich im Training voll rein und geben ihr Bestes im Wettkampf.

11ER: Drei Spieltage vor Saisonabschluss steht ihre Mannschaft mit drei Punkten Vorsprung vor der Schweicher Mosella. Wie bewerten Sie die Konstellation im Titelkampf?

Habscheid: Zunächst muss ich vor Schweich den Hut ziehen, wie sie in ihrer Rolle als Jäger die Spannung und den Wettbewerb hochhalten. Denn nur im Wettbewerb wirst du stärker. Es sind noch neun Punkte zu verteilen und jeder weiß, dass im Fußball alles möglich ist. Um aufzusteigen, brauchen wir noch sieben Punkte.

11ER: Wie schätzen Sie die SG Ruwertal als kommenden Gegner ein?

Habscheid: Das Spiel in Kasel wird ein echter Prüfstein. Wir sind gewarnt vor der Stärke der Ruwertaler, die sich konkret auch in Zahlen ausdrückt. Sie haben in der Hinrunde 19 Punkte, in der Rückrunde aber 34 Punkte geholt. In den letzten zehn Spielen haben sie nur einmal verloren und sich auf Platz vier vorgekämpft. Zu Hause sowie auswärts sind sie ähnlich stark unterwegs. Mit 34 Zählern in der Rückrunde haben sie drei mehr als wir eingefahren und gelten als stärkste Rückrundenmannschaft. Da sind wir genug gewarnt.

11ER: Welche Stärken bringt Ömer Kahyaoglu mit?

Habscheid: Ömer ist als Vorbereiter sehr auffällig und verfügt über große technische und spielerische Qualitäten. In den vergangenen Wochen ist Ömer zu einem wichtigen Faktor geworden. Als Außenbahnspieler kommt er meist über die linke Seite und strahlt eine überragende Präsenz aus.

11ER: Wie beurteilen Sie Max Düpré?

Habscheid: Max ist ein Stabilisator in der Abwehr und enorm kopfballstark. Als Innenverteidiger verfügt er zudem über eine große Erfahrung, besitzt einen klaren Blick für seine Nebenleute und kann intuitiv entscheiden.