Mentaltraining findet in vielen Bereichen des Fußballs Anwendung. Durch langwierige Verletzungen wie beispielsweise nach einem Kreuzbandriss fällt ein Spieler lange aus und andere Akteure rücken beim Trainer in den Fokus. Wie sich der Genesungsprozess sinnvoll gestalten lässt und wie wichtig in diesem Zusammenhang ein Mentaltrainer sein kann, beschreibt Mentaltrainer Holger Jungandreas.

Das sportpraktische und sportartspezifische Aufbautraining setzt den Vertrauensprozess zwischen Sportler und Coach fort und beinhaltet zusätzlich eine notwendige Kooperation mit dem Trainerteam sowie den Physiotherapeuten. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein wichtiger Aspekt hinsichtlich einer lückenlosen physischen und psychischen Betreuung des Sportlers.

Das sportartspezifische körperliche Aufbautraining mit dem Mentalcoach geht über ein rein physisches Training hinaus. Es ist viel mehr als das. Das Programm des Aufbautrainings ist geprägt von der Kombination von mentalem und körperlichem Training. Durch dieses Zusammenspiel kann ein positives Ergebnis erreicht werden und der Spieler oder Sportler profitiert davon.

Bildhafte Zielvorstellungen sind dabei ein wesentlicher Inhalt. Ein bestimmtes Trainingsziel wird als Bild abgespeichert und in einem weiteren Schritt physisch umgesetzt. Der Sportler geht dabei an seine psychischen und physischen Grenzen – und darüber hinaus.

Durch das Erleben von körperlichen Grenzerfahrungen sollen die Anforderungen im späteren Trainingsbetrieb mit der Mannschaft als subjektiv niedrigschwelliger empfunden werden. Hat der Spieler erstmal diese Hürde überwunden, ist er belastbarer und für den weiteren Alltag im Verein gut gerüstet.

Zudem gilt es als Erfolgserlebnis, wenn der Spieler das intensive Aufbautraining geschafft hat. Der Erfolg stimmt den Sportler positiv und er wird dem Trainer als physisch und psychisch vollwertiger Spieler, der eben nicht konditionell hinterherhinkt, übergeben. Nun fehlt nur noch die Spielpraxis, die er sich im Mannschaftstraining Stück für Stück aneignet.

Was ihn jedoch weiterhin begleitet, ist das tägliche Mentaltraining. Sein persönliches Motto, wie ein Mantra gesprochen, verbunden mit den positiven Zielbildern sollen ihn in den nächsten Jahren weiter begleiten und dadurch den Glauben manifestieren, dass er gesund bleibt und seine ersehnten sportlichen Ziele erreicht. So können auch größere Rückschläge durch langwierige Verletzungen überwunden werden.

Es entsteht nach und nach eine positive Einstellung zu sich und seinem Körper und zur notwendigen Leistungsbereitschaft im Team. Die Angst vor einer erneuten Verletzung sinkt und der Sportler kann im Training und im Wettkampf wieder Vollgas geben, um bald wieder zu seiner alten Stärke zu finden.

Fortsetzung folgt!