Im Parterre der Liga gab es einen kollektiven Aufstand: Schlusslicht Föhren zog Dörbach den (Meisterschafts)-Zahn und auch Zeltingen gelang wieder ein Dreier. In Auw in der hohen Eifel siegte die Herres-Elf mit 2:0 und darf genauso weiter hoffen, wie die Teams aus Lüxem und Zell. Lüxem rang dem Titelkandidaten Bitburg beim 1:1 einen Zähler ab und Zell holte in Wallenborn immerhin ein Remis. Dennoch bleibt es für das Schluss-Quartett eng. Auch wieder im Abstiegskampf involviert sind die DJK St. Matthias, die sich in Geisfeld knapp geschlagen geben musste sowie jetzt auch Osburg, das beim 0:1 in Leiwen das Glück des Tüchtigen nicht hatte. Leiwen war der Gewinner des 26. Spieltages.

SV Dörbach – SV Föhren
1:2 (1:1)
Eine böse Überraschung erlebte der bis dato Tabellenzweite aus Dörbach bei seinem Heimauftritt gegen Schlusslicht Föhren. Während der SVD damit schon fast alle Karten im Titelkampf verspielt hat, nutzte Föhren seine allerletzte Chance zum Klassenerhalt eindrucksvoll. Zunächst kam die Elf aus dem Salmtal gut ins Spiel und durch Manuel Bemsch in der achten Minute zur Führung. Nach einem Eckball für Föhren (!) ging die Post für Dörbach ab: Oleg Poloshenko schnappte sich den Ball, legte auf Nils Thörner ab, der mit einem Querpass den mitgelaufenen Bemsch bediente und dieser locker einschob. Den frühen Rückstand sah Föhrens Spielertrainer Christian Esch so: „Das Spiel ist zunächst mal wieder so gelaufen, wie es in den letzten Wochen gelaufen ist. Dörbach hat mit dem allerersten Torschuß das Tor gemacht, doch wir haben uns diesemal Gott sei Dank nicht irritieren lassen, uns kurz geschüttelt und durch einen überragenden Simon Monzel das 1:1 gemacht.“ Beim 1:1 in der 40. Minute verhielt es sich genau umgekehrt: Diesmal hatte Dörbach eine Ecke und Föhren schaltete schnell um, als eine abgeblockte Ecke bei Monzel landete und der Föhrenr Stürmer mit einer tollen Einzelleistung egalisierte. „Zum Glück haben wir es geschafft, den Hebel umzulegen, haben nach dem Ausgleich taktisch sehr diszipliniert gespielt“, betont Esch weiter. Nach der Pause versuchte Dörbach den Druck wieder hochzufahren, doch lief immer wieder Gefahr, ausgekontert zu werden. „Föhren verteidigte gut und massiv, wir mussten ständig auf Monzel aufpassen, der wirklich brandgefährlich war. Erschwerend bei uns kam hinzu, dass einige verletzt oder leicht angeschlagen spielen mussten. Da war schon ein gewisser Substanzverlust spürbar“, bemerkte Dörbachs Coach Bernd Körfer. In der zweiten Halbzeit besaßen die Gäste bereits zwei Riesenchancen, bevor sie vier Minuten vor Schluss doch noch zuschlugen. „Nachdem wir einige Riesenmöglichkeiten vergeben hatten, hatten wir das gewisse Glück, dass wir das Tor dann doch noch machen. Ich denke, aufgrund der großen Tormöglichkeiten haben wir das Spiel verdient gewonnen, auch wenn man bedenkt, welchen unglaublichen Aufwand wir betrieben haben“, analysierte Esch. Denn als Monzel in der 86. Minute das 2:1 für die Gäste aus dem nahen Föhren erzielte, war die Partie gelaufen. Nach einer unübersichtlichen Situation im Sechzehner schob der Föhrener Goalgetter diagonal ein. „Mal abgesehen, dass wir nach einem Foul an Nils Thörner einen Elfmeter hätten kriegen müssen, muss ich sagen, dass die Jungs einfach platt sind. Der Trauerfall um Simon Bösen hat die Mannschaft ebenfalls mitgenommen, auch wenn das für die Niederlage nicht entscheidend war“, sagte Körfer.

SV Leiwen – SG Osburg
1:0 (1:0)
Eine großartige individuelle Aktion von Marco Unnerstall entscheid ein Derby, das eigentlich keinen Sieger verdiente. Als der Leiwener Mittelfeldspieler, der mitunter von Trainer Helmut Freischmidt schon mal an vorderste Front berufen wird, sich im Strafraum gegen vier Gegenspieler durchsetzte und dann auch noch unbedrängt einschob, war das kampfbetonte, partiell von Osburg dominierte Spiel entschieden. „Wir haben 100 Prozent gegeben und uns viel zugetraut, bei 10:3 Torchancen müssen wir das Spiel für uns entscheiden. Was mir absolut gefallen hat war, dass wir nach 70 Minuten noch zehn Prozent drauflegten und am Drücker waren, doch die Tore machen nun mal den Reiz eines Fußballspiels aus. Da wir in den letzten Wochen nicht viel gepunktet haben, stehen wir absolut dick im Abstiegskampf. Wir müssen uns das Glück jetzt wieder erarbeiten“, fiel die Analyse von Osburgs Coach Dirk de Wit nüchtern aus. Lukas Thömmes lief in der 50. Minute allein auf Sebastian Dahm zu, auch Alex Hoffmann und Daniel Adam scheiterten nach Alleingängen am Leiwener Keeper. In der 80. Minute hätte es vielleicht sogar Elfmeter geben müssen, als Osburgs Spielführer Peter Leineweber im Sechzehner von hinten umgegrätscht wurde. Doch auch Leiwen hatte zahlreiche Chancen, die Partie früher zu entscheiden. So war es Unnerstall vorbehalten, mit seinem Dribbing die umkämpfte und mäßige Partie zu entscheiden. „Man hat schon gemerkt, dass Osburg defensiv gut getanden hat und auf Konter lauern wollte. Es war schwer auf dem seifigen Platz, spielerisch zu überzeugen und Torchancen herauszuspielen. Osburg hat sich tapfer gewehrt und sehr viel investiert. Sie haben uns quasi die Punkte geschenkt, auch weil wir nicht gut gespielt haben“, befand Freischmidt.

SG Wallenborn – SG Zell
1:1 (1:0)
In Niederstadtfeld gelang für Zell zwar wieder kein Sieg, doch Trainer Özgür Akin befand, dass „wir uns wacker geschlagen haben und wenigstens einen Punkt mitnehmen konnten“. Wallenborn dominierte den ersten Durchgang und hätte 3:0 führen müssen. Doch wenigstens gelang Sebastian Zimmer auf Vorlage von Sebastian Hilgers in der 27. Minute der Führungstreffer. „Die erste Halbzeit waren wir klar überlegen, hatten drei, vier Riesenchancen nach Standards. Zell hatte da keine nennenswerte Aktionen nach vorne. Erst in der zweiten Halbzeit kam Zell stärker raus und glich aus, nachdem wir in der Verteidigung geschlafen haben“, sah SGW-Trainer Stephan Zimmer eine umkämpfte Partie in Niederstadtfeld. Der haderte mal wieder mit der unzureichenden Chancenverwertung. „In der letzten Viertelstunde hatten wir weitere Chancen auf den Sieg, die wir aber leider vergeben haben. Letztlich ist es ein verdientes Unentschieden.“ Das verdiente sich Zell, als eine gelungene Kombination über die rechte Seite Nils Kiesewetter in Position brachte, dieser zentral in die Mitte auf Markus Boos flankte und sich der Zeller Torjäger das nicht entgehen ließ – 1:1 (62.). „In der ersten Halbzeit mussten wir gegen den Wind spielen, was sehr anstrengend war. Danach waren wir besser und hatten zum Schluss nochmal eine Druckphase. Über das gesamte Spiel gesehen war die Partie schon ausgeglichen. Wir geben noch lange nicht auf“, zeigte sich Zells Coach Akin kämpferisch.

SG Ellscheid – SG Ruwertal
2:3 (0:0)
In Strohn gelang Ruwertal ein Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt. Nach torlosen ersten 45 Minuten und wenig inspierierenden Darbietungen nahm die Partie im zweiten Durchgang – dann allerdings auf schneebedecktem Boden – mächtig Fahrt auf. Ellscheid legte sich ins Zeug und ging durch Marcel Riemann in der 56. Minute in Führung. Im Zehn-Minuten-Takt schlug Ruwertal dann eiskalt zurück, als Fabian Regel per Doppelpack und Martin Flesch die Partie zugunsten der Gäste drehten. Im Schlussabschnitt gelang Ellscheid mit dem Treffer von Markus Schmitz nur noch der Anschluss. „Nach dem Rückstand ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Umstellung auf ein frühes Pressing zeigte Wirkung. Die Mannschaft hat sich dann sehr gut präsentiert“, lobte Ruwertals Sportlicher Leiter Wolfgang Theis.

SG Stadtkyll – SV Zeltingen
0:2 (0:1)
Den nächsten Husarenstreich legte Zeltingen in Auw auf den Teppich. Auf teilweise schneebedecktem Boden – das Spiel musste wegen heftigem Schneefall für zehn Minuten unterbrochen werden – war Zeltingen nicht nur die tonangebende Mannschaft, sondern besaß auch eine Vielzahl von guten Möglichkeiten. Trainer Herbert Herres: „Zur Halbzeit hätten wir schon 4:0 führen müssen, so viele Chancen haben wir da verballert.“ Stadtkyll operierte meist mit hohen Bällen auf Christoph Fuhrt, doch Torwart Björn Griebler zeigte sich auf dem Posten und pflückte jede noch so halbwegs gefährliche Flanke oder Ecke sicher herunter. Auch Peter Schädler vergab zweimal noch vor der Pause kläglich. Alex Schiffmann legte in der 36. Minute mit dem 1:0 den Grundstein für den Gästesieg. Stadtkyll kam nach dem Wechsel etwas besser ins Spiel, hier hätten Christos Pitos und Arthur Heck ausgleichen können. Als Florian Blesius auf Vorlage von Schiffmann in der 72. Minute das zweite Mal für die Moselaner traf, war die Partie gelaufen. „Zeltingen war in der ersten Halbzeit präsenter und konterstark. Mit zu vielen Fehlern im Spielaufbau haben wir sie zu Chancen eingeladen“, befand Stadtkylls Coach Jörg Stölben. „Die Einstellung hat gestimmt, wir haben defensiv sehr gut gestanden, so dass wir weiter hoffen dürfen“, umriss Herres die Partie.

SG Rascheid – DJK St. Matthias
2:1 (2:1)
Die Mattheiser wurden im Hochwald unter Wert geschlagen. Denn im zweiten Abschnitt besaß dei DJK das Gros an Torchancen. So traf Simon Blasius zweimal den Innenpfosten, Stefan Castello und Patrick Dres scheiterten zudem am gut aufgelegten Rascheider Keeper Simon Jung. Ein schnell ausgeführter Freistoß ließ Rascheid in der siebten Minute durch Sven Gaspers in Führung gehen. Nach dem Ausgleich durch Kopfball von Christoph Kaiser (25.) war Rascheid wieder dran. Weil Kim Radner ungeschickt gegen Passcal Eli zu Werke ging, stand es zwei Minuten später 2:1, als Daniel Lochen den Elfer sicher verwandelte. „Leider ist uns das 2:2 nach unserem Einbahnstraßenfußball in der zweiten Halbzeit nicht mehr geglückt. Ein Punkt wäre verdient gewesen“, bilanzierte DJK-Coach Franz-Josef Blang.

SG Lüxem – FC Bitburg
1:1 (0:0)
„Das Ergebnis kann man so stehen lassen, weil Wittlich nach dem Rückstand brutal offensiv gespielt hat. Die hatten drei dicke Chancen nach dem Ausgleich. Doch die zwei Roten Karten sind absolut überzogen“, war FC-Coach Fabian Ewertz angefressen. Frank Valerius (65.) und Yannick Nau (75.) erzielten die Tore. Nach Abpfiff sahen die Bitburger Andreas Neuerburg und Kevin Arbeck nach einem Disput mit dem Schiri Rot.