Die SG Arzfeld avanciert neben der bereits als Meister feststehenden Schweicher Mosella zur Mannschaft der Stunde.

Mit dem vierten Sieg binnen zwölf Tagen und dem insgesamt achten Dreier in Folge sind die Westeifeler bis auf zwei Punkte (bei einem Spiel weniger) auf den SV Tawern herangerückt. In einem hochklassigen Bezirksligaspiel blieben im ersten Durchgang Hochkaräter Mangelware. Dennoch müssen die Gäste in Führung gehen, als Jonathan Konrad und Johannes Weber dicke Möglichkeiten vergaben und Fabian Weber obendrein den Pfosten touchierte. Arzfeld agierte aus einem sicheren Defensivverbund heraus und suchte mit langen Bällen immer wieder Andreas Theis, der mit Kopfbällen und -ablagen Gefahr heraufbeschwor. Nach einem harten Einsteigen sah Tawerns Pascal Kirch („Die Rote Karte ist hart, aber vertretbar“, O-Ton Steve Birtz) musste der SVT fast eine Halbzeit in Unterzahl spielen. Dennoch hätte Nico Kirch, der nach einer scharfen Hereingabe den Ball nicht richtig traf und die Führung verpasste, die Gäste in Front bringen können. Die Überzahl spielte Arzfeld in die Karten, das fortan flüssiger und mit mehr Zug zum Tor agierte. Tom Biewald war es schließlich vorbehalten, nach einer Ecke von Jan Mayers das 1:0 (62.) zu markieren. Der Youngster war erst fünf Minuten zuvor für Jakob Lempges in die Partie gekommen und sorgte für viel Wirbel auf der linken Arzfelder Angriffsseite. Tawern gab sich nicht auf und kam durch den ebenfalls eingewechselten Nils Stockemer zum Ausgleich – 1:1 (87.). Als sich Zuschauer und Spieler bereits mit dem Unentschieden angefreundet hatten, setzte Julian Propson für die Isleker den Lucky Punch. Nach einem Freistoß von der Seite, den Tawern bereits geklärt hatte, kam der Ball zurück und der Kapitän der Hausherren traf aus dem Gewusel zum viel umjubelten 2:1-Siegtreffer (90.+3). „In der ersten Halbzeit hatte Tawern ein Chancenplus. Eine wichtige Rolle hat natürlich auch die Rote Karte gespielt, weil der Gegner in Unterzahl nicht mehr den Spielfluss hatte wie noch in Halbzeit eins. Wir hatten dann deutlich mehr vom Spiel und sind nach dem Lucky Punch von Julian Propson ein etwas glücklicher Sieger. Die Stimmung nach dem 2:1 war wirklich grandios. Wir haben ausgelassen gefeiert“, frohlockte Arzfelds Spielertrainer Andreas Theis. Sein Pendant Steve Birtz kommentierte, dass „wir in der ersten Halbzeit den Ball gut laufen lassen und uns etliche gute Möglichkeiten erspielt haben. Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff – bis zur Roten Karte. Ich muss meiner Mannschaft zugute halten und mache ihr deswegen auch absolut keinen Vorwurf, weil sie alles versucht hat, dass sie auch mit zehn Mann die Räume zugemacht und nur drei Torchancen von Arzfeld zugelassen hat. Wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt und uns für die Offensivbemühungen mit dem 1:1 auch belohnt.“ Die Szene, die zum 1:2-Gegentreffer führte, sah der Coach des SVT so: „Durch ein vermeidbares Foulspiel in der Nachspielzeit segelt der Ball dann noch mal in unseren Sechzehner, wir können die Situation nicht gut klären und kassieren tatsächlich noch das 1:2. Es war sehr ärgerlich, doch so ist Fußball.“