Die SG Sauertal kann einfach kein Spiel mehr gewinnen. Diese schmerzhafte Erkenntnis musste Ralingens Trainer Martial Servais aufs Neue erfahren.

Im Übrigen hatten die Sauertaler seit 2017 kein Pflichtspiel mehr gegen Schillingen gewonnen. Dass es auch am Sonntagabend bei dieser Konstellation blieb, hatten die Ralinger ihrer unzureichenden Chancenverwertung zu verdanken. Denn Benedikt Neises hatte noch vor dem Schillinger Siegtreffer in der 71. Minute durch Christoph Becker die große Möglichkeit zur Führung. Neises lief allein auf TuS-Torwart Heiko Witt zu, wollte lupfen, doch Witt roch den Braten und pflückte die Kugel unaufgeregt herunter. Ähnlich die Situation in der Nachspielzeit, als Jannik Stadler mit der letzten Aktion knapp am Pfosten vorbeilegte. Ralingens Geschäftsführer Stefan Quiring war ratlos: „In einem chancenarmen und auf mäßigen Niveau stehendem Spiel waren wir in der Chancenverwertung mal wieder nicht effektiv. Schillingen macht dagegen mit der ersten richtigen Chance sein Tor – so brutal ist Fußball, vor allem, wenn man unten steht.“ Dagegen freute sich Schillingens Coach Sascha Freytag diebisch über den zweiten Sieg in Serie, der „unglaublich wichtig war, auch für das Selbstvertrauen. Es war zwar kein hochklassiges Spiel, doch wir waren über 90 Minuten die etwas stärkere Mannschaft.“ Freytag ließ durchblicken, dass Ralingen bis auf jene zwei Szenen in der 64. und 94. Minute keine zwingenden Chancen besaß und lediglich durch Standards gefährlich war. Ein dickes Lob ging an den Ersatzkeeper. „Weil sich unser Stammtorwart Marius Becker beruflich in den USA aufhielt, ist Heiko Witt als Ersatzkeeper eingesprungen. Heiko hat unter meiner Regie als Trainer noch gar nicht gespielt. Das hat er aber ganz stark gemacht und uns mit seinen Paraden den Sieg gerettet.“ Das goldene Tor war schön herausgespielt. Jonas Meier hatte im Mittelfeld mit einem Diagonalpass den auf dem rechten Flügel mitgelaufenen Lukas Thome bedient, und dieser gefühlvoll in den Rückraum zurückgelegt, wo Becker aus zwölf Metern überlegt einschob. Für Ralingen wird die Luft im Tabellenkeller langsam dünn, denn auch mit Jonas Pallien, doch ohne die verletzten Marco Port und Tim Wagner, erzielten die Sauertaler erneut nicht die Durchschlagskraft, um gegen einen Mitkonkurrenten etwas Zählbares mitzunehmen.