Kein Spiel wie jedes andere wird am Samstag ab 17.30 Uhr im Bitburger Stadion Ost über die Bühne gehen. Für die einen (Bitburg) ist es die letzte Möglichkeit bei einem Sieg die (Aufstiegs)-Flagge weiterhin hochzuhalten, für die anderen (Leiwen) die Riesenchance, vorzeitig die Meisterschaft zu feiern. Den gastgebenden FC Bitburg plagen nicht erst seit gestern Personalsorgen, Leiwen hat dagegen noch zwei Asse im Ärmel.

Der 3:2-Erfolg in Neumagen machte sie möglich: Der FC Bitburg will die letzte Chance im Titelkampf ergreifen und bei einem Sieg gegen den Ligaprimus deren Jubelorgie vertagen. Doch Trainer Fabian Ewertz plagen nach wie vor Verletzungssorgen. Denn mit Taner Weins fällt der Abwehrchef mit einem Bandscheibenvorfall bis Saisonende aus. Da auch Torwart Jens Freis weiterhin fehlt und der Einsatz von Abwehrrecke Jens Seidel fraglich ist, stapelt der Trainer tief: „Da uns Kevin Arbeck weiterhin gesperrt ausfallen wird, ist es natürlich schwierig, kompakt nach vorn zu spielen. Arbeck ist nicht umsonst Torschützenbester der Bezirksliga.“ Doch es ist auch Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Mit Andreas Neuerburg kehrt zumindest einer des genialen Sturmduos zurück. Auch der zweifache Torschütze aus dem Stadtkyll-Spiel, Fred Vollmer, ist nach seiner Rotsperre wieder spielberechtigt. Mit Sergej Benner könnte ein weiterer Youngster aus der A-Jugend zum Einsatz kommen. Fabian Ewertz indes wertschätzt den Gegner: „Leiwen ist in seiner personellen Komponente unheimlich stabil und auch in der Lage, dreckig zu gewinnen und konstant zu sein. Ihre große Individualität macht sie besonders stark.“ Ob ein durchschlagender Angriff oder aber eine kompromisslos verteidigende Abwehr entscheidend ist, ließ Ewertz offen. „Wenn ich wüßte, was entscheiden wird, würde ich das sagen. Es kommt auf eine vernünftige Zuteilung an, aber auch auf die Tagesform. Alles ist auch eine Willensfrage. Wer den größten Biss und die größte Aggressivität zeigt, ohne Karten zu kassieren, wird das Spiel gewinnen, ganz klar.“ Dagegen darf der SV Leiwen fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die langzeitverletzten Sven Eckes und Christopher Monzel heißt es an der Mosel: Antreten und mit vollem Dampfer der Meisterschaft entgegen!

„Jeder sollte sich jetzt auf dieses Spiel fokussieren und andere Dinge ausblenden“, sagt Coach Helmut Freischmidt. Sein Team könnte so gesehen Historisches leisten. Der letzte echte Meistertitel gelang Leiwen in der Saison 1993/94 mit dem Aufstieg in die Verbandsliga. „Die Jungs sollten sich bewusst sein, was sie mit einer Meisterschaft in der Bezirksliga erreicht hätten. So eine Möglichkeit, Meister zu werden, hat man selten in einem Fußballerleben. So eine Meisterschaft ist für viele das Höchste, was sie ereichen werden als Fußballer.“ Freischmidt selbst erlebte den letzten Aufstieg noch als Spieler. „Wir sind aber damals über die Relegation in die Verbandsliga aufgestiegen. Um Meister zu werden, muss über Monate hinweg einfach alles stimmen.“ Da Leiwen mit dem besten Aufgebot in die Bierstadt reisen wird, ist die Chance auf den vorzeitigen Titel groß. Mit Nico Toppmöller und Michael Scholtes stehen diverse Alternativen bereit.

Bitburg, Sa., 14.5., 17.30h