Der SV Lüxem, bleibt nach der bitteren 2:3-Pleite gegen Mitkonkurrent Zeltingen-Rachtig tief in der Abstiegszone hängen und verpasste mit einem Sieg den Anschluss ans untere Mittelfeld herzustellen.

Dabei führte der SVL bis kurz vor Schluss noch mit 2:0. Im intensiven Duell am Lüxemer Grünewald sah der SV Lüxem bis in die turbulente Schlussphase wie der sichere Sieger aus und befand sich nach drei sieglosen Partien bereits schnurstracks auf der Siegerstraße. Doch in der 90. Minute sowie der dreiminütigen Nachspielzeit sorgten Alex Schiffmann und Florian Blesius mit seinem zweiten persönlichen Treffer für schlussendlich strahlende Gesichter bei den Gästen von der Zeltinger Brücke. Lüxems Trainer Patrick Schmidt rang nach dem Schlusspfiff um Worte der Erklärung: „Es ist unfassbar, wie wir den Vorsprung so fahrlässig noch aus den Händen geben konnten. Wir haben einige gute Chancen liegenlassen, müssen höher führen. Am Ende gewinnt Zeltingen, weil sie vorne abgezockt waren und bis zum Schluss dran geglaubt haben. Wir haben uns heute für eine gute Leistung nicht belohnt. Das ist umso bitterer.“  Zunächst besaß Zeltingen durch Yannik Dietz die Möglichkeit zur Führung (10.), traf aber nur den Außenpfosten. Lüxem zeigte sich effektiv und legte durch Finn Hermann nach Vorarbeit von Mattis Thörner vor – 1:0 (13.). Dem Treffer war ein Missverständnis von Dominik Henchen und Alex Kappes vorausgegangen. Im ausgeglichenen ersten Abschnitt hatte Zeltingens Topstürmer Dietz erneut die Riesenchance zum Ausgleich. Als drei Minuten nach dem Wechsel Nils Thörner auf Zuspiel seines Bruders Mattis traumhaft in den Winkel traf, schienen die Weichen bereits auf Heimsieg gestellt – 2:0 (48.). SVZR-Spielertrainer Pascal Meschak: „Nach dem 0:2 wurde die Partie offener, wir haben Benni Lenz aus dem Mittelfeld nach hinten gezogen, diese Umstellung erwies sich als goldrichtig, denn wir bekamen mehr Stabilität hinten rein.“ Zeltingen kam mit der zweiten Luft und einer unbändigen Moral in die Partie zurück und verkürzte durch Blesius in der 75. Minute auf 2:1. Es war die Initialzündung für eine furiose Aufholjagd, die Lüxem auf einem Abstiegsplatz belässt und Zeltingen (zunächst) aus der Gefahrenzone befördert. Zeltingens Spielertrainer Pascal Meschak freute sich diebisch über drei nicht mehr für möglich gehaltene Punkte. „Ich kann mich nicht daran erinnern, ein derartiges Spiel noch so auf diese Art und Weise gedreht zu haben. Wir haben an uns geglaubt und es freut mich umso mehr, dass wir uns noch so belohnen durften. Die Mentalität war einfach genial von den Jungs.“ Wie Meschak durchblicken lässt, wäre er bereits mit einem Unentschieden zufrieden gewesen nach diesem Spielverlauf. Den Lucky Punch in der dritten Minute der Nachspielzeit erklärte der 35-Jährige so: „Yannik Dietz hatte sich super durchgesetzt, legt auf Flo Blesius quer und der schiebt in aller Seelenruhe mit seinem linken Fuß ein. So ähnlich war es schon beim 2:2, als Alex Schiffmann im Anschluss an eine Ecke humorlos flach ins Eck abschließt.“ Die Freude beim Zeltinger Anhang war danach riesengroß. Mit dem Sieg im Derby am Lüxemer Grünewald vollzog der SVZR einen Sprung in der Tabelle hinauf auf Rang neun. Im sicheren Hafen ist das Mittelmoselteam aber längst noch nicht.