11ER: Es ist wie verhext: Ihre Mannschaft spielt jede Woche am Limit, verliert auch nur selten Spiele und dennoch steht sie noch immer auf einem Abstiegsplatz. Wann platzt der Knoten mal so richtig?

Marco Neumann: Ja, so ist es. Wir haben gute Unentschieden gegen Pellingen, die DJK Mattheis und Saarburg geholt und nur 3:4 in Trier-Irsch verloren. Das 1:1 zuhause gegen Schillingen war dann ein bisschen zu wenig, doch das Spiel fand auf dem schwierigen Hartplatz auf Mariahof statt, als Schillingen auch sehr gut verteidigt hat und ihre Erfahrung in die Waagschale warf. Von den Punkten her ist die Ausbeute zu gering. Die zwei Punkte gegen Schillingen fehlen natürlich, doch wir haben dafür in Konz gewonnen, obwohl Konz uns in allen Belangen überlegen war. Bis auf das Konz-Spiel waren wir auch nie schlechter als der Gegner. Der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Investment. Wir müssen aber genau da weitermachen und uns unsere Punkte weiter erarbeiten. Irgendwann, das ist im Fußball häufig so, kommt auch das Quäntchen Glück dazu oder eben auch zurück.

11ER: Es stehen noch drei Abstiegsendspiele gegen gleichfalls mitgefährdete Teams auf dem Programm. Wie groß ist Ihre Überzeugung, es doch noch packen zu können und dass Ihre Mannschaft am Ende drin bleibt in der A-Liga?

Neumann: Ich bin 100 Prozent vom Klassenverbleib überzeugt. Es ist die gleiche Situation wie im Vorjahr, als wir mit 26 Punkten einen Spieltag vor Schluss die Klasse gehalten haben. Auch die Trainingsbeteiligung und das Abrufen der Basics sind gigantisch, die Stimmung ist sowieso gut. Es könnte sogar ein Vorteil sein, dass so eine junge Mannschaft, die wir haben, auf den Platz geht und Fußball spielt, ohne sich einen Kopf zu machen. Wir haben alles, und das ist eine wesentliche Erkenntnis, noch in eigener Hand. Ziel ist, noch vor dem letzten Spiel gegen Niederkell die Klasse gehalten zu haben. Das setzt natürlich zwei Siege gegen Gutweiler und Riol voraus.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner SV Gutweiler ein?

Neumann: Ich habe Gutweiler dreimal über 90 Minuten live in dieser Saison gesehen. Sie liegen nur drei Punkte hinter uns. Mit einem Sieg können sie mit uns gleichziehen. Gutweiler pflegt ein extrem starkes Umschaltspiel und besitzt mit Finn Greif und Lukas Marx schnelle Flügelspieler. Auch Martin Flesch ist immer ein Faktor, weil er die Mannschaft antreibt und selbst torgefährlich wird.

11ER: Welche Erinnerungen bestehen aus dem Hinspiel?

Neumann: Gutweiler hat uns zwei,- dreimal ausgekontert und für Nachlässigkeiten im eigenen Angriffsspiel bestraft. Sie haben das clever gemacht und waren sehr effektiv. Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, haben zweimal Aluminium getroffen. Ballverluste im Zentrum haben zu dieser Niederlage damals geführt. Es war seinerzeit auch das letzte Spiel für Christopher Kunsmann. Ich denke, das Ergebnis von damals spielt im Kopf der Spieler aber überhaupt keine Rolle mehr.