11ER: Nach dem großartigen 2:1 gegen Schweich folgte nun das 2:3 in Konz. War die Mannschaft nicht wach oder fokussiert genug oder woran machen Sie die Niederlage fest?

Steve Birtz: Manchmal gibt es Tage, an denen wenig funktioniert. Und gegen Konz haben wir so einen Tag erlebt. Ich möchte der Mannschaft da keinen Vorwurf machen. Wir haben es nicht geschafft, auf dem kompakten Platz unsere Schnelligkeit auszuspielen und unser Kombinationsspiel aufzuziehen. Es stehen immer zwei Mannschaften auf dem Platz und man muss dann auch mal anerkennen, dass der Gegner das sehr gut und besser als wir gemacht hat.
11ER: So hat Ihre Mannschaft eine große Chance verpasst, an Schweich dran zu bleiben. Ist der Zug nach ganz oben jetzt endgültig für Sie abgefahren oder heißt es Mission Platz zwei, der ja zur Aufstiegsrelegation berechtigt?

Birtz: Ich kann mich hier nur wiederholen. Schweich wird den ersten Platz verteidigen. Und den zweiten Platz haben wir auch nicht als Ziel ausgegeben. Aber es ist klar, wenn du nach der Hinrunde für einen Aufsteiger mit sehr guten 32 Punkten da stehst, dann versuchst du deinen Platz zu verteidigen.

11ER: Ansonsten sollte man nach dieser Niederlage nicht alles schlecht reden. Die Mannschaft spielt eine hervorragende Aufstiegssaison. Was hat sie bislang ausgezeichnet?

Birtz: Das ist korrekt. Wir haben eine homogene Mannschaft. Der große Kader kann für die Spieler Segen und Fluch zugleich sein. Klar, jeder möchte jedes Spiel beginnen, aber es ist schön zu sehen, dass wir immer wieder Qualität von der Bank bringen können. Der Kader ist breit und vor allem können wir in Tawern stolz sein, dass wir mit wenigen Ausnahmen fast nur Spieler haben, die es aus der eigenen Jugend oder JSG in die erste Mannschaft geschafft haben. Und genau das macht die Mannschaft so stark. Enttäuschungen und Niederlagen gehören zum Fußball dazu. Sie können und werden in unserem Reifeprozess helfen. Wir konnten die ersten beiden Niederlagen verkraften und haben schnell wieder in die Spur gefunden. Ich bin mir sicher, dass wir das auch jetzt wieder hinbekommen. Dann werden wir schauen, was wir erreichen können.

11ER: Sind spielstarke Mannschaften wie der SV Konz oder auch am Samstag die SG Saartal eher leichter zu bespielen oder umgekehrt? Gegen welche Teams tut sich Ihre Mannschaft schwerer?

Birtz: Das kann man pauschal so nicht sagen. Klar ist, dass Mannschaften, die Fußball spielen und versuchen sich heraus zu kombinieren, anfälliger beim Umschaltspiel sind. Allerdings zeigen wir es immer wieder, dass wir auch tief stehende Gegner bespielen können. 

11ER: Wie fällt Ihre Einschätzung zur SG Saartal aus?

Birtz: Die SG Saartal ist eine Mannschaft, die mit routinierten Spielern ebenso mit jungen, ausbaufähigen Spielern bestückt ist. Ihre Stärke ist, nach Ballgewinn die Kugel schnellstmöglich nach vorne zu bringen. Mit Lukas Kramp haben sie einen Spieler, der die Eins-gegen-eins-Situationen sehr gut für sich entscheiden kann.

11ER: Welche Dinge müssen am Samstag funktionieren, um in Schoden zu gewinnen?

Birtz: Im Gegensatz zu letzten Sonntag müssen wir wieder aggressiv gegen den Ball arbeiten, kompakt stehen und die Umschaltmomente effektiver nutzen.

11ER: Sagen Sie etwas zu den Stärken von Jonathan Konrad.

Birtz: Jonathan hat seit der letzten Saison einen Riesensprung gemacht. Er marschiert fast jedes Spiel pausenlos. Jo ist technisch versiert und hat einen sehr starken linken Fuß. Seine zahlreichen Torvorlagen sprechen für sich. In seinen immer noch jungen Jahren muss man ihm auch noch die eine oder andere Schwächephase zugestehen. Aber er ist auf einem sehr guten Weg.

11ER: Wie kann man die beiden Kirch-Brüder Nico und Pascal vergleichen? Wo haben sie ihre Stärken?

Birtz: Aggressiv gegen den Ball sind beide. Nico hat die strategischen Züge, ist ein sehr cleverer Spieler und hat eine sehr gute Spielübersicht. Auf dem Platz ist er einer, der dirigiert, was den jungen Spielern enorm hilft. Pascal hat eine sehr gute Technik und eine brutale Schnelligkeit. Er hat diese Saison so viele Spiele gemacht wie seit Jahren nicht mehr. Das hilft ihm sehr. Und einer der wichtigsten Aspekte: Beide zählen außerhalb des Platzes zu Garanten für den Zusammenhalt. Sie verstehen es, die Bindung zwischen jungen und älteren Spielern herzustellen und zu vertiefen.