Der Regionalligist Alemannia Aachen hat es verpasst, Revanche an der Fortuna aus Köln für das verlorene Pokalfinale 2013 zu nehmen. Im erneuten Aufeinandertreffen im Achtelfinale des Mittelrhein-Pokals trennten sich die beiden Kontrahenten mit 1:0 zugunsten der Fortuna. Ein Freistoß entscheidet die Partie. Auf dem Platz bleibt es dieses Mal ruhig.

Erneute Niederlage

Am Mittwoch kam es zum Achtelfinale des von Bitburger präsentierten Mittelrhein-Pokals zwischen dem Drittligisten Fortuna Köln und dem Regionalligisten Alemannia Aachen. Die beiden Traditionsvereine trennten sich nach hart umkämpften 90 Minuten mit 1:0 für die Fortuna. Damit konnte die Alemannia aus Aachen im Duell der zwei ehemaligen Zweitligisten nicht die erhoffte Revanche für die Finalniederlage 2013 nehmen. Dort gewann Fortuna Köln mit 2:1 und zog in die erste Runde des DFB-Pokals ein.

Die Zeichen standen schon vor dem erneuten Duell auf Sieg für den Drittligisten. „Die Fortuna tritt zurzeit auswärts besser auf als zu Hause. Da könnte das Auswärtsspiel in Aachen genau die richtige Voraussetzung für ein Weiterkommen der Fortuna sein“, sagte ein Analyst von Sportwette.eu bereits vor dem Aufeinandertreffen.
So war es im Endeffekt ein traumhafter Freistoß von Markus Pazurek, der das Spiel entschied. Der zentrale Mann aus dem Mittelfeld der Kölner zirkelte den Ball zielgenau in der 25. Minute in das rechte untere Eck des Tores der Alemannia. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich besaßen die Gastgeber in der 55. Minute, als Meik Kühnel, ebenfalls mit einen Freistoß, nur die Querlatte traf.

Die aufgeheizte Stimmung im legendären Tivoli Stadion im Sportpark Soers in Aachen befand sich auf dem Siedepunkt, als in der 83. Minute auch noch der Innenverteidiger der Gastgeber, Jerome Propheter, mit Gelb-Rot vom Platz flog und die Aachener das Spiel in Unterzahl beenden mussten. Immerhin gab es dieses Mal keinen Platzsturm, im Gegensatz zum Duell im Finale im Jahre 2013.

Platzsturm im Finale

Das hochbrisante Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen lässt schnell die Emotionen hochkochen. So extrem, wie im Mittelrhein-Pokalfinale am 29.05.2013, waren die Auseinandersetzungen aber selten. Die Ereignisse im Überblick:

•Der Fortuna-Spieler Thomas Kraus sorgte in der 18. Spielminute für die 1:0-Führung der Kölner.
•In der 78. Minute gelingt Aachens Timo Brauer der zwischenzeitliche Ausgleich.
•Nur zwei Minuten später (80.) erzielt Tobias Fink den letztendlichen Siegtreffer für die Fortuna.
•Nach dem Abpfiff kommt es zuerst zu einem Handgemenge zwischen den Spielern beider Mannschaften.
•Daraufhin stürmen Aachener Ultras das Feld. Die Spieler von Fortuna und die Schiedsrichter flüchten vom Feld.
•Die Polizei reagiert mit Tränengas und Schlagstöcken und drängt die Ultras so zurück in den eigenen Block.

Nachdem die Situation sich beruhigt hatte, fanden die Kölner Spieler auch noch genügend Zeit, ausgelassen mit den Fans zu feiern. Einen Landespokalsieg gibt es schließlich nicht alle Tage.

Positive Stimmung bei den Gewinnern

Die Bedeutung der Landespokale wird oft unterschätzt. Natürlich ist die Liga das Tagesgeschäft, jedoch kann der Landespokal nicht nur eine nette Abwechslung sein, sondern auch den oftmals finanziell schwach gebetteten Amateurvereinen mit dem Titelgewinn eine erhebliche Finanzspritze zukommen lassen.

Der Gewinn des Landespokals bedeutet nämlich geleichzeitig den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals und damit Mindesteinnahmen von 100.000 Euro. Für viele kleinere Vereine ist das eine enorme Summe. Hinzu kommen die Eintrittsgelder, da die Amateurmannschaften immer Heimrecht besitzen.

Dementsprechend erleichtert waren die Spieler und Verantwortlichen der Fortuna aus Köln über das Erreichen des Viertelfinales und das Ausschalten eines Mitkonkurrenten. „Das war kein tolles Spiel von uns, aber Hauptsache wir sind weiter. Jetzt werden wir unsere Kräfte bündeln und am Wochenende drei Punkte gegen Paderborn holen“, sagte der Matchwinner Markus Pazurek.

Auch der Keeper der Fortuna, Tim Boss, schien zufrieden und zuversichtlich und sagte: „Wir haben das Spiel über 90 Minuten dominiert und zum richtigen Zeitpunkt das Tor gemacht. Der Sieg gibt uns für das Spiel am Samstag in Paderborn noch mehr Selbstvertrauen.“ Dann trifft die Fortuna auf den Tabellensiebzehnten aus Paderborn. Ein weiterer Sieg würde die Euphorie weiter befeuern und die Fortuna nah an die Aufstiegsplätze zur zweiten Liga heranbringen.

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