11ER: Gegen Ruwertal hat Ihr Team wieder eine Galavorstellung abgeliefert. Wie hat die Mannschaft es erneut geschafft, einen vermeintlich starken Gegner wie Ruwertal an die Wand zu spielen?

Thomas Schleimer: Die Jungs haben die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt. Wir haben von der ersten Minute an mit einer hohen Intensität agiert und absoluten Siegeswillen gezeigt. Über eine gute Ballzirkulation und ein variables Positionsspiel ist es uns gelungen, teils tolle Tore herauszuspielen. Ich war bei diesem Spiel mit dem gesamten Kader vollauf zufrieden, weil auch die Einwechselspieler weiter für Dampf gesorgt haben.


11ER: Jetzt sind Sie nur noch einen Schritt, sprich einen Schritt, vom Aufstieg entfernt. Welche Gedanken gehen Ihnen als Trainer sechs Tage vorher durch den Kopf? Mit welchen Szenarien beschäftigen Sie sich in dieser Situation?

Schleimer: Natürlich ist uns nach dem Sieg gegen Ruwertal deutlich geworden, dass nur noch ein Schritt zu gehen ist. Nichtsdestotrotz liegt unser Fokus voll und ganz auf einer guten Trainingswoche und somit der besten Vorbereitung auf das Spiel. Im Spiel selbst gilt es die taktischen Vorgaben umzusetzen, die nötige Ruhe zu bewahren und einen absoluten Siegeswillen an den Tag zu legen.


11ER: Ist es ein Zeichen von Schwäche der Konkurrenz oder ein Statement der Stärke Ihrer Mannschaft, sechs Wochen vor Saisonende vielleicht schon Meister zu sein?

Schleimer: Dass wir so früh Meister werden können, hätte ich vor der Saison bzw. selbst in der Winterpause nicht geglaubt. Im Winter haben wir im Trainerteam Anfang Mai als möglichen Zeitraum als realistisch angesehen, obgleich unser Fokus immer auf dem nächsten Gegner lag. Durch die Patzer der Konkurrenz eröffnet sich nun am Sonntag die Chance. Ungeachtet dessen möchte ich aber auch klar herausstellen, welche Leistung meine Jungs seit fast zwei Jahren abliefern. Ich sehe Einheit für Einheit, wie hart die Jungs arbeiten. Das macht uns als Trainerteam mächtig stolz. Untermauert wird dieser Fakt bspw. dadurch, dass wir in unseren beiden Spielen gegen Ruwertal für ein Drittel derer Gegentore verantwortlich sind.


11ER: Wie bereiten Sie die Mannschaft auf das Spiel in Strohn vor?

Schleimer: Genauso akribisch und intensiv wie auf jedes andere Spiel auch.


11ER: Der Kunstrasen in Strohn gehört in die Kategorie der traditionellen Plätze mit synthetischen Untergrund, die nicht mehr die allerbesten sind. Was ist dort besonders zu beachten?

Schleimer: Ich habe noch nie die Platzverhältnisse als Ausrede gelten lassen oder als Alibi für Punktverluste herangeführt. Aus diesem Grund gibt es nichts Besonderes zu beachten.


11ER: Markus Boos kennen Sie noch aus Ihrer Zeit als A-Jugendtrainer. Sie waren Konkurrenten in der Rheinlandliga. Was verbindet Sie mit Markus Boos und wie ist das Verhältnis momentan?

Schleimer: Markus und mich verbindet ein freundschaftliches Trainerverhältnis. Insbesondere zu A-Jugendzeiten hatten wir engen Kontakt und haben uns häufig über andere Gegner ausgetauscht. In dieser Saison hielt sich die „Gegneranalyse“ in Grenzen, weil wir komplett unterschiedliche Spielpläne haben. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Markus am Sonntag. 


11ER: Beschreiben Sie mal bitte die jüngste Vergangenheit in der Entwicklung beider Mannschaften. Während Ellscheid jahrelang in der Rheinlandliga spielte, hat die Mosella es vergeblich versucht und musste in der Bezirksliga bleiben.

Schleimer: Schweich und Ellscheid verbindet die Philosophie des Jugendfußballs. Beide Vereine setzen nachhaltig auf ihren eigens ausgebildeten Nachwuchs. Aus diesem Grund wundert es mich auch nicht, dass sich am Sonntag zwei ehemalige A-Jugend Trainer gegenüberstehen. Vor diesem Hintergrund ist jede Spielzeit in der höchsten Verbandsklasse ein Zeichen hervorragender Arbeit. Bezogen auf uns, haben wir im Zuge meiner Amtsübernahme vergangene Saison einen für Schweicher Verhältnisse größeren Umbruch hingelegt und die Mannschaft insgesamt extrem verjüngt. Dieser Weg erweist sich im Nachgang betrachtet als goldrichtig. Meine Mannschaft hat auf allen Ebenen eine tolle Entwicklung genommen. Es macht uns als Trainerteam unheimlich viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Nachdem in den letzten Jahren immer wieder andere Schwergewichte (Bitburg, Ehrang, RW Wittlich) den Titel errungen haben, sind wir nun endlich reif. Ellscheid hat zu Beginn der Saison ebenfalls einen Verjüngungsprozess gestartet. Nach anfänglichen Problemen haben sie in der Rückrunde schon starke 13 Punkte gesammelt und stehen damit aktuell auf Platz vier der Rückrundentabelle. Gerade wenn man mit jungen Spielern arbeitet, muss man diesen auch Fehler und die nötige Zeit für Entwicklungsschritte eingestehen. Aus diesem Grund wünsche ich Ellscheid, dass es seinen Weg in aller Ruhe weitergeht.

11ER: Gibt es eventuell Abstellungen an die zweite Mannschaft, die am Sonntag in Fell ein wichtiges Derby zu bestreiten hat?

Schleimer: Nein, ich werde jeden verfügbaren Spieler mit in den Spieltagskader nehmen. Durch die beiden Siege gegen Tarforst und VfL Trier hat sich unsere zweite Mannschaft ein kleines Punktepolster erspielt. Ich bin optimistisch, dass die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zeitnah eingefahren werden.

11ER: Welche Qualitäten bringen Marco Steffen und Sebastian Dahm als Torwart-Trainer mit?

Schleimer: Marco ist nach seiner hartnäckigen Schulterverletzung wieder über einen längeren Zeitraum im Training und hat seine Sache in den Spielen zuletzt gut gemacht. Seine Stärken liegen in der Schnelligkeit und Spieleröffnung. Sebastian macht als Torwart-Trainer einen sehr guten Job. Durch seine eigene Erfahrung als aktiver Torhüter kann er unseren Torhütern wertvolle Tipps und fachlichen Input geben. Zudem stand er kürzlich, als Not am Mann war, als Ersatztorhüter zur Verfügung. Wir sind sehr froh, dass er auch in der kommenden Saison weitermacht.

11ER: Hat sich bereits etwas hinsichtlich der Kaderplanung für die nächste Saison in der Rheinlandliga getan?

Schleimer: Aus dem aktuellen Kader haben bereits alle Spieler ihre Zusage für die kommende Saison gegeben. Zudem stoßen ein paar interessante Jungs aus unserer U19 in den Seniorenbereich. Beispielweise Jonah Simon oder Lennard Wagner waren im Laufe der Saison auch schon öfter im Kader dabei.