Im Spiel der SSG Mariahof gegen den SV Krettnach ging es nur rund 20 Minuten mit voller Aufmerksamkeit um den Fußball. Grund dafür war eine unverständliche Regelauslegung des Unparteiischen, der nach einem verwandelten Mariahof-Elfmeter aufgrund zu früh einlaufender Spieler auf Abstoß entschied. Laut der SSG ist ein Protest geplant.

Das Spiel zwischen der SSG Mariahof und dem SV Krettnach begann zögerlich und nahm erst nach zwölf Minuten mit dem Warnschuss von Krettnachs Andreas Decker an Fahrt auf. Kurz darauf näherten sich auch die Hausherren dem gegnerischen Tor an, doch Pascal Meyer (15., 16.) verpasste doppelt. Nach einer Ecke von Nico Geib machte es Dennis Millen am langen Pfosten besser und köpfte zur SSG-Führung ins Netz (17.). Nur fünf Minuten später folgte einer erneuter Mariahofer Angriff. Millen schickte Pascal Meyer lang, der an Krettnachs Keeper Jan Mayer vorbeilief und den Ball Richtung Tor schoss. Krettnachs Max Steinmann bekam den Ball an die Hand und verhinderte das Tor – Rot für Steinmann und Elfmeter. Es folgten die kuriosesten Minuten, die der Mariahofer Hartplatz wohl je erlebte: Tobias Geib trat zum Strafstoß an und verwandelte. Der Schiedsrichter gab das Tor jedoch nicht, da Mariahofer zu früh eingelaufen waren. Statt einer Wiederholung, entschied der Unparteiische auf Abstoß Mariahof. Und es sollte in der ersten Halbzeit noch bitterer für die SSG kommen, denn Krettnachs Dominik Bosl nutzte einen Abwehrfehler der Hausherren zum Ausgleich (30.). Im zweiten Durchgang schaffte es die Tälchen-Elf durch die Tore von Justin Molitor (83.) und Lucas Bergmann (90.) sogar noch einen Dreier zu erringen. Diese Leistung stand allerdings im Schatten der irritierenden Schiedsrichterentscheidung. „Tobi Geib hat den Anlauf etwas verzögert, wodurch wir mit zwei, drei Spielern zu früh eingelaufen sind. Statt den Elfmeter zu wiederholen, gab der Schiri dann Abstoß und meinte nur, so wäre die Regel. Soweit ich weiß, gibt es so eine Regel aber nicht. Es war ein spielentscheidender Moment. Machen wir das 2:0 sollte nicht mehr viel passieren. Wir werden jetzt auf jeden Fall Protest einlegen und schauen was passiert“, erklärte Mariahofs Trainer Benny Weiler, der anschließend auch die Leistung Krettnachs lobte: „Wir haben noch zwei Hundertprozentige vergeben und müssen das Spiel für uns entscheiden. Letztendlich hat sich Krettnach aber für den aufopferungsvollen Kampf belohnt. In Unterzahl so eine Leistung zu zeigen – Respekt.“