11ER: Welches temporäre Saisonfazit ziehen Sie bis dato?

Thorsten Schmitz: Mit der Entwicklung bin ich eigentlich zufrieden, wir haben überwiegend gute Spiele gemacht – außer gegen Wallenborn und gegen Konz. Am Anfang der Saison hatten wir starke Gegner, gegen die wir meist gut ausgesehen haben. Mit der Mentalität der Mannschaft bin ich sehr zufrieden, wir haben uns mit den zwei Siegen gegen Wallendorf und Schillingen belohnt, obgleich es zuletzt mit dem 0:3 in Konz einen kleinen Rückschlag gab. Doch die wichtigen Spiele gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel haben wir gewonnen und hätten selbst gegen Konz was mitnehmen können. Uns ist es wichtig, die Abstände nach unten zu halten.

11ER: Welche Schwerpunkte setzen Sie in ihrer Trainingsarbeit?

Schmitz: Mir ist ein vertrauensvolles Verhältnis zur Vereinsführung sehr wichtig und auch ein Plan, der dahinter steht. Auch in Auw und dann in Prüm habe ich langfristig mit den Vereinen zusammengearbeitet. Meine Prämisse ist, Fußball spielen zu lassen, von daher setze ich auf Ballbesitzfußball und Kompaktheit. Weil zuerst die Ordnung stimmen muss, setzen wir auf defensive Stabilität und raumorientiertes Verteidigen sowie auf das Umschaltspiel in beide Richtungen.

11ER: Welche Stärken bringt ihre Mannschaft mit, wenn weitestgehend alle Spieler fit sind?

Schmitz: Da haben wir auch fußballerisch eine hohe Qualität. Ein Simon Lehnen kann ein Spiel lesen, ordnet die Aktionen im Spielaufbau und kann auch die Räume zulaufen. Talente wie Luca Eichner, Tim Hoffmann, Tobias Pauls oder auch gestandene Spieler wie Dennis Gansen sind Leute, die technisch stark sind und unser Spiel prägen können. Sven Schröder halte ich für einen der besten Innenverteidiger der Liga. Wir haben insgesamt eine gute Mischung und eine gute Altersstruktur sowie einen guten Kampfgeist. Um den zweiten Klassenerhalt in Folge zu packen, müssen wir individualtaktisch sowie mannschaftstaktisch weiterarbeiten.

11ER: Wie werden Ausfälle kompensiert, wer hat seine Chance genutzt?

Schmitz: Wir haben in unserem Kader 20 Feldspieler, und die brauchen wir auch. Urlaubszeiten sind anders geregelt als früher, man kommt eigentlich nie ohne Fehlzeiten aus. Derzeit müssen wir vier gestandene Spieler ersetzen, doch ich will nicht immer jammern, denn wir müssen Lösungen finden. Exemplarisch für Spieler, die ihre Chance genutzt haben, ist Thorsten Wenzel. Er wurde als Innenverteidiger ins kalte Wasser geworfen und hat in Schweich ein Bombenspiel gemacht. Seitdem ist er gesetzt. So ähnlich ist es bei Mario Hoffmann, der aus Bollendorf von einem B-Klasseverein kam und auch gut integriert ist.

11ER: Welche Stärken bringt Dennis Gansen mit?

Schmitz: Ich kenne Dennis schon seit vielen Jahren, er hat fußballerisch unglaubliche Stärken und ist technisch sehr versiert. Weil er auch im Eins-gegen-Eins stark ist und auch als Vorbereiter fungiert, ist Dennis schwer zu verteidigen. Er bringt zudem eine unglaubliche Fitness mit, obwohl er keine 20 mehr ist. Er kann Tempo über 90 Minuten gehen.

11ER: Wie charakterisieren Sie Martin Esch?

Schmitz: Martin ist ein ähnlicher Typ wie Dennis und ein klassischer Mittelstürmer. Er besitzt die Mentalität, geht voran, auf ihn ist immer Verlass. Martin besitzt den berühmten Torriecher und arbeitet für die Mannschaft. Vorn hält er die Bälle geschickt, sodass seine Mitspieler nachrücken können, das ist schon großes Kino. Als Vorsitzender des SV Baustert ist er auch mein Hauptansprechpartner.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein?

Schmitz: Ralingen hat auch seine Verletzungsprobleme, mit dem herben Verlust von Marco Port, der wohl länger ausfallen soll, fehlt der Kopf der Mannschaft in der Offensive. Sie werden alles reinlegen, um gegen uns zu gewinnen. Deshalb müssen wir uns auf höchste Gegenwehr gefasst machen und unsere Hausaufgaben erledigen. Wir werden einen Teufel tun, sie zu unterschätzen.