11ER: Das Kalenderjahr neigt sich dem Ende entgegen und Sie treten als verantwortlicher Coach der SG Wallenborn in drei Wochen in den Hintergrund. Wie schätzen Sie die Zeit als Coach in Vertretung von Andy Hesslein ein?

Peter Löw: Ich habe ja aus alter Verbundenheit, weil ich den Verein schon lange kenne und der Vorstand um Klaus Becker und Lars Becker so reibungslos funktioniert, die Mannschaft im Sommer kurzfristig übernommen. Es war eine schwierige, weil zu spät begonnene Vorbereitung. Dadurch kamen wir in einen Negativlauf, weil wir fünf Spiele verloren haben. Hinzu kam, dass wir mit Lars Becker nach dessen Fingerverletzung den größten Stabilisator in der Abwehr verloren haben. Wir haben uns dann gefangen, es gab Höhen und Tiefen, doch unterm Strich sind wir zufrieden mit dem Abschneiden. Wir haben mehr Punkte als noch zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Man muss ja auch bedenken, dass sich mit Benny Blank und Florian von Landenberg langjährige Strategen verabschiedet haben von der Fußballbühne und wir einen Umbruch zu meistern hatten. Erfahrene Spieler, wie Sebastian Hilgers und Sebastian Zimmer haben anfangs auch gefehlt, weil sie mit muskulären Problemen zu kämpfen hatten.

11ER: Wir hat es sich eigentlich angefühlt, wieder als Trainer in der Verantwortung zu stehen?

Löw: Es hat sich gut angefühlt und ich bin froh, dass ich dem Verein in dieser schwierigen Situation helfen konnte. Wallenborn genießt ein sehr gutes Umfeld, alles ist familiär. Es wurde mir auch viel Arbeit abgenommen, zum Beispiel von unserem Betreuer Alexander Fries, der die gute Seele des Vereins ist.

11ER: Wenn Sie jetzt auf ihren alten Verein oder besser gesagt SG treffen, welche Gefühle gehen ihnen durch den Kopf?

Löw: Es ist ein besonderes Gefühl und ein besonderes Spiel, keine Frage. Es kribbelt, weil es erstens ein Derby ist, ich dort 19 Jahre lang Trainer war und auch von der Tabellenkonstellation ist die Partie sehr interessant. Ich mache keinen Hehl daraus, dass wir das Derby gewinnen wollen, um den Abstand auf Kyllburg zu vergrößern. Wir haben jetzt 18 Punkte auf dem Konto, Kyllburg 17.

11ER: Geben Sie uns bitte noch mal einen kleinen Einblick in ihre Vita als Spieler?

Löw: Als Spieler habe ich in Bitburg in der C-Jugend angefangen. Da ich in Badem geboren wurde und auch dort aufwuchs, bin ich oft zu Fuß die neun Kilometer zum Training gelaufen. Ab der A-Jugend verbrachte ich meine Fußballzeit wieder in Badem, habe dort A-Klasse und Bezirksliga gespielt bis zu meinem 25. Lebensjahr. Anschließend wechselte ich für zwei Jahre als Spielertrainer zum damals noch eigenständigen SV Baustert. Danach ging es für fünf Jahre zum SV Oberweis, der damals auch noch eigenständig war, habe dort den Aufstieg in die Kreisliga A feiern dürfen. Und zwei Jahre war ich dann beim FC Mettendorf-Lahr unterwegs.

11ER: Wie und wo begann dann ihre lange Trainerlaufbahn?

Löw: 1989 habe ich in Badem als Trainer angefangen und blieb insgesamt 19 Jahre. Drei Aufstiege habe ich in die Bezirksliga, Landesliga und Rheinlandliga miterlebt. Meine weiteren Stationen waren der SV Konz (ein Jahr), die SG Schneifel-Auw (ein Jahr), die SG Sauertal Ralingen (drei Jahre) jeweils in der Bezirksliga und die letzten fünf Jahre bei der SG Mettendorf/Utscheid mit dem Erfolg des A-Ligaaufstieges. Eineinhalb Jahre war ich zuletzt bei der SG Südeifel in der Verantwortung. Doch die Mannschaft ist den hohen Erwartungen des Aufstiegs nicht gerecht geworden.

11ER: Wie schätzen Sie den Gegner, ihre damalige Mannschaft, heute ein?

Löw: Kyllburg hat, wie wir auch, viele Verletzte und profitiert von außergewöhnlich guten Leuten wie Daniel Robertz. Sie haben mit Michael Nierobis, Felix Leuschen und Pierre Valerius Leute mit Rheinlandligaerfahrung im Team. Die können die jungen Spieler an die Hand nehmen und führen. Sie kommen über den Kampf und ihre Leidenschaft.

11ER: Welche Stärken bringt Benny Duckart mit?

Löw: Benny ist ein sehr erfahrener Spieler, der stark am Ball agiert, einen sehr guten Schuss besitzt und ein gutes Auge hat. Benny kann die Bälle gut auflegen, hat die nötige Ruhe am Ball und ist ein Leadertyp. Er war ja auch lange Jahre Kapitän.

11ER: Und welche Dinge sehen Sie bei Manuel Back?

Löw: Manuel ist ein routinierter Abwehrchef mit viel Erfahrung. Die jungen Leute können sehr viel von ihm lernen. Er ist mein verlängerter Arm auf dem Platz und übernimmt als Co-Trainer auch selbst Trainingseinheiten.