11ER: Wie erklären Sie sich die fehlende Beständigkeit in den Auftritten der Mannschaft, weil sich gute und weniger gute Spiele zu oft abwechseln?

Björn Griebler: Das hat mit Sicherheit auch mit der Trainingsbeteiligung zu tun, bei der wir mit der breiten Präsenz zu kämpfen haben. Meist sind es nur zehn bis zwölf, die regelmäßig an den Einheiten teilnehmen. Die Inkonstanz kommt auch daher, dass der Kader relativ klein ist, Krankheit, Verletzungen, Sperren oder Schichtarbeit hinzukommen, die einen Trainingsbetrieb auf hohem Niveau unmöglich machen. So haben wir so eine Art Beschäftigungstherapie im Training, das jedoch abwechslungsreich und mit Spaß gehalten wird. Ein weiteres Indiz für die Unbeständigkeit ist die hohe Anzahl an Gegentoren. Die ist mit 79 erschreckend hoch. Da brechen uns viele individuelle Fehler das Genick.

11ER: Was sollte Ihre Mannschaft im Hinblick auf den wahrscheinlich bis zum Saisonende anhaltenden Abstiegskampf beherzigen?

Griebler: Von der Moral und dem Charakter, die das Team zeigt, kann ich niemandem einen Vorwurf machen. Wichtig wird sein, über den Spaßfaktor und den Zusammenhalt zu kommen und auch über die Leistungsgrenze hinaus zu gehen. Wie im Vorjahr müssen wir da als kompakte Einheit auftreten.

11ER: Im Abstiegskampf, Sie haben es gerade angedeutet, ist Ihre Mannschaft kein unbeschriebenes Blatt. In der Vorsaison gelang es, auf den letzten Metern in der Liga zu verbleiben. Was ist wichtig hinsichtlich der taktischen Ausrichtung?

Griebler: In der letzten Saison haben wir viel schlechter dagestanden und haben durch eine überragende Aufholjagd die Liga noch klar gemacht. Wir wissen also, wo wir herkommen und können mit so einer Situation umgehen. Keiner wird den Spielern den Kopf abreißen, wenn sie tatsächlich absteigen sollten. Wir sind taktisch gefestigter geworden. Es geht darum, klare Bälle und keine Risikopässe zu spielen und nicht alles spielerisch zu lösen. Diese Dinge haben uns vielfach in Bedrängnis gebracht. Wir müssen im letzten Drittel einfach besser ins Fußballspielen kommen und unsere Offensivqualität einbringen, wir dürfen uns aber auch keine einfachen Fehler leisten.

11ER: Wer wird für Sie bis zum Ende im Abstiegskampf involviert sein?

Griebler: Das werden die Mannschaften sein, die auch jetzt dort unten stehen. Wallenborn sowieso, aber auch Schillingen sind ein kleines bisschen hinten dran. Die Gefahrenzone geht bis zum achten Platz, es kann jeden treffen. Es sind noch einige Teams potenziell gefährdet, es ist eine enge und auch verrückte Konstellation. Wer hätte gedacht, dass der SV Konz trotz seiner Qualität da unten angekommen ist.

11ER: Wie schätzen Sie den SV Lüxem ein?

Griebler: Das ist auch eine Mannschaft mit Licht und Schatten, die ihre Stärke in der Offensive hat. Mit 75 Gegentoren haben sie defensiv ähnliche Probleme wie wir. Obwohl sie mit Joshua Stewart einen der besten Torhüter der Liga besitzen. Mit Nick Stülb, Finn Hermann, Nils Thörner und Benny Sorge haben sie richtige Granaten im Team.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?

Griebler: Es war relativ ausgeglichen, doch im Endeffekt hat Lüxem verdient mit 2:0 gewonnen, weil Nils Thörner den Unterschied gemacht hat. Es war ein interessantes und offenes Spiel.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Sven Pazen?

Griebler: Sven beackert unsere linke Abwehrseite, hat einen super linken Fuß und geht konsequent in die Zweikämpfe. Er sollte noch mehr Ruhe am Ball haben, ist aber unersetzlich und hinsichtlich der Stimmung im Team ein absoluter Pluspunkt. Sven ist absolut verlässlich.

11ER: Und welche Qualitäten bringt Alex Kappes mit?

Griebler: Alex ist nach seiner verletzungsbedingten Auszeit zurück. Wir sind unfassbar dankbar dafür, nachdem er viele Verletzungen hinter sich gebracht hat und zusätzlich in der sportlichen Leitung aktiv ist. Er bringt Stabilität, Übersicht und Ruhe in unser Spiel und ist ein gefühlter Neuzugang, ein Jackpot für uns.