11ER: Im Ruwertal hatte ihre Mannschaft jede Menge Glück. Warum hat es dennoch zum Sieg gereicht?
Jochen Weber: Wir haben sehr leidenschaftlich gespielt, alle haben sich reingeworfen und wir hatten mit Felix Kloy einen überragenden Torwart an diesem Nachmittag. Wir hätten schon in der ersten Halbzeit das Ding klar machen müssen. Dass wir da auch mal in Schwierigkeiten kommen können, hat mich nicht überrascht, denn wir hatten extrem viele junge Spieler auf dem Platz. Das Gute an dem Spiel war, es tatsächlich gewonnen zu haben.

11ER: Wo setzen Sie an, wenn es darum geht, die Entwicklung der Mannschaft voranzutreiben?
Weber: Der Ansatz liegt im Spiel nach vorne, da müssen wir wieder mehr Ballbesitz generieren. Die Ruhe zu haben, öfter auch spielerische Lösungen zu finden und spielerisch für Entlastungen zu sorgen, halte ich für extrem wichtig. Im Spiel nach vorn sollten wir kontrollierter sein und geduldiger aufbauen, anstatt überhastet abzuschließen.

11ER: Sind stehen im siebten Trainerjahr in Schweich. Machen sich nach so langer Zeit nicht auch Abnutzungserscheinungen bemerkbar oder wie motivieren Sie die Truppe?

Weber: Über längere Jahre habe ich mich das auch schon gefragt, doch ich muss sagen, dass es mir aktuell noch mehr Spaß macht wie am Anfang. In Schweich nehme ich mit Wohlwollen zur Kenntnis, dass immer wieder junge Spieler nachkommen und immer ein frischer Wind weht. Dabei sehe ich es so, dass ich mich auch weiterentwickle dabei. Zum Beispiel absolviere ich gegenwärtig den DFB-Trainer-Eliteschein in Hennef. Zuvor war ich bereits bei Lehrgängen in Mönchengladbach und Duisburg. So kann ich der Mannschaft stets neue Impulse geben. So haben wir vor noch nicht allzu langer Zeit die Videoanalyse eingeführt. Das ist neben dem Beruf und dem Fußball sehr aufwändig.

11ER: Wer hat Sie von den A-Jugendspielern bislang am meisten überzeugt?

Weber: Generell bin ich mit allen zufrieden, alle haben enormes Potenzial und bringen die richtige Einstellung und auch Talent mit. Julius Kalweit ist mit reichlich Talent gesegnet, auch Luca Stadtfeld ist bombastisch reingewachsen ins Team. Luca Rößler drängt in die Mannschaft.

11ER: Wie bewerten Sie die jüngste Entwicklung von Benedikt Vogedes?

Weber: Bene hat eine sehr positive Entwicklung gemacht und war bereit, den Schritt von Niederemmel nach Schweich zu gehen. Er kann jetzt regelmäßig trainieren und arbeitet stetig an seinen Schwächen. Menschlich ist das ein super Charakter und als Stürmer kann er im zweistelligen Bereich Tore erzielen. Bene hat einen guten Tiefgang und bewegt sich gut hinter die Kette und auch in die Box. Kopfballstark ist er auch noch.

11ER: Wie schätzen Sie den Gegner aus Wittlich ein?

Weber: Rot-Weiß hatte eine ähnlich holprige Vorbereitung wie wir und ist auch noch nicht wirklich eingespielt. Doch sie sind in der Lage, grandiose Leute zu verpflichten, die Dritte Liga oder Regionalliga gespielt haben. Das Anspruchsdenken ist bei RW ungleich höher.

11ER: Gibt es taktische Überlegungen, wie sie die schnellen Leute aus dem Spiel nehmen wollen?

Weber: Überlegungen gibt es, doch es wäre fatal, die eigene Taktik exklusiv nach dem Gegner auszurichten. Wir wollen unsere Stärken durchbringen und viel Ballbesitz generieren.