Für die einen (Schleid) ist es das zweite Spiel in Folge gegen einen Kracher der Liga, für die anderen (Wittlich) womöglich ein weiterer, kleiner Schritt in Richtung Rheinlandligaaufstieg.

Weil die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, werden die Zuschauer am Wittlicher „Bürgerwehr“ ein erneut hochklassiges, von spielerischen Elementen geprägtes, aber auch körperlich intensiv geführtes Match erleben. Weil sich das Lazarett bei den Kreisstädtern gelichtet hat und der Kader wieder deutlich breiter aufgestellt ist, ist Coach Karl-Heinz Gräfen guter Dinge, zuversichtlich in die Partie gegen „ein bestens ausgebildetes, mit zahlreichen hochklassigen Spielern gespicktes Team weitere drei Punkte einzufahren. Das werden mit Sicherheit eine heiße Nummer und eine extrem harte Nuss, die wir zu knacken haben. Doch, wenn wir einen guten Tag erwischen, keinen Zentimeter herschenken und zweikampfbetont dagegenhalten, haben wir Argumente, das Spiel für uns zu entscheiden.“ Wie Gräfen weiter unterstreicht, sei es wichtig, „von Beginn an Mentalität zu zeigen und direkt sowohl die defensiven als auch die offensiven Zweikämpfe zu gewinnen. Selbstbewusstsein zu demonstrieren und Schleid gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen“, sind für den 57-jährigen Trainer, dessen Zukunft bei den Rot-Weißen noch nicht final geklärt ist, Grundvoraussetzungen für einen Erfolg. Gräfen fordert, das Mittelfeld zu dominieren und über Standards Abschlüsse zu generieren. Mit Sebastian Szimayer und Nicolae Stefan sind die Kapitäne seit letzter Woche wieder an Bord. „Beide sind für die mentale und körperliche Präsenz unheimlich wichtig, weil sie immer voran gehen und einen extremen Ehrgeiz mitbringen.“ Nils und Moritz Habscheid fehlen weiterhin krankheitsbedingt, Nils indes wird am Freitag wieder zum Team stoßen, gibt es für die nächste Woche zumindest bei einem der Habscheid-Brüder Hoffnung für einen Kaderplatz. Daniel Littau hat sich nach einem Leistenbruch einer Operation unterzogen. Weil der Stürmer auch eine Schambeinentzündung auszukurieren hat, wird eine Rückkehr frühestens im Mai erwartet. Mit Marcel Giwer hat RW eine zusätzliche Option im Defensivbereich im Ärmel. Schleids Trainer Taner Weins hat die 0:3-Niederlage in Schweich analysiert und strebt in Wittlich Zählbares an. „Angesichts der extrem angespannten Kadersituation wird es natürlich brutal schwer, aus Wittlich Punkte mitzuholen. Dennoch sind wir gewillt, es RW so schwer wie möglich zu machen und unsere Konterräume zu schnellen Vorstößen zu nutzen. Uns muss es wieder gelingen, gefährlich ins letzte Drittel zu kommen und abgezockt zu sein.“ Zahlreiche Spieler seien angeschlagen oder haben Trainingsrückstand. So müsse Weins abwarten, wie die Englische Woche verläuft. Denn der Aufsteiger empfängt am Mittwoch die SG Geichlingen zum Eifelderby ohne die gesperrten Nicolas Hartmann und Arthur Hartwick. RW hat dagegen das schwere Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten SV Hetzerath zu bestreiten.
Wittlich, Sonntag, 26.3., 15.00h