11ER: Die bisherige Saison Ihrer Mannschaft kannte Höhen und Tiefen. Wie lautet Ihr Fazit bis zu diesem Zeitpunkt?

Fabian Schmidt: Die lange Fußballpause hat leider dafür gesorgt, dass wir nicht mit der besten Fitness in die Sommervorbereitung gestartet sind. Das ist sicherlich eine Problematik, die auch viele andere Vereine kennen. Die Vorbereitung ist entsprechend gar nicht gut gelaufen und wir hatten schnell eine lange Liste an Verletzten. Die ein oder andere Niederlage ist auch auf diese Personalsituation zurückzuführen. Alles in allem haben wir aber zu wenige Punkte für die Qualität, die in der Mannschaft steckt, gesammelt.

11ER: Sie haben in der Vorwoche erwähnt, dass sich der Verein für die Zukunft jünger aufstellen will. Die Mannschaft ist aktuell sehr erfahren und teils mit jungen Talenten ergänzt. Soll diese Verjüngung auch die Mannschaft erfassen?
Fabian Schmidt: Grundsätzlich liegt unser Fokus erst einmal darauf, einen neuen Trainer zu finden, der zu unserem Verein passt. Wir wollen jemanden finden, der uns auch nach außen gut präsentiert und vielleicht den ein oder anderen Spieler, der mit dem Gedanken spielt, zu uns zu wechseln, von unserem Verein überzeugt. Unabhängig vom Trainer liegt eine Verjüngung der Mannschaft aber nicht wirklich in unserer Hand, da aus der Jugendarbeit in der großen Spielgemeinschaft in den nächsten beiden Jahrgängen nichts hochkommt. Unser Ziel ist es also, erst einen Trainer zu finden, der charakterlich und von der fußballerischen Philosophie zu uns passt. Spieler, die dem Verein schon Jahre die Treue halten, wollen wir weiter an uns binden und vielleicht kommt dann der ein oder andere Externe dazu. Mit Blick auf die nächsten zwei, drei Jahre möchten wir die Eigenständigkeit unseres Vereins sichern. Am Besten mit zwei Seniorenmannschaften und davon eine in der B-Klasse. Unsere zweite Mannschaft spielt in der D-Klasse gerade eine gute Rolle.

11ER: Der SV Krettnach scheint eine der wenigen Mannschaften zu sein, in der es kein Torhüter-Problem gibt. Wie kommt es zu dem Einsatz von drei verschiedenen Keepern?
Fabian Schmidt: Zum einen haben wir mit Etienne Seif unseren langjährigen Torwart der zweiten Mannschaft. David Brieber kam aus der Jugend und teilt sich mit Etienne praktisch den Posten bei der zweiten Mannschaft. Da René Gerhards sich aber gegen Olewig verletzte, konnte er auch schon bei uns gute Leistungen zeigen. Mit Jan Mayer haben wir nochmal unseren langjährigen Erste-Mannschaft-Torhüter akquiriert. Der Torwart ist eine extrem wichtige Position und nach unseren vielen Gegentoren ist es wichtig, dass wir auch auf dieser Position den Konkurrenzkampf im Training erhöhen. Auch René Gerhards wechselte vor der Saison eigentlich schon in den Stand-by-Modus, greift aber nochmal an. Es ist gut, dass uns so viele Torhüter zur Verfügung stehen. Darüber bin ich wirklich glücklich.

11ER: Mit Matthias Nadler hat die Tälchen-Elf einen Neuzugang, der bereits einige Einsätze sammelte. Welche Rolle spielt er in der Mannschaft?
Fabian Schmidt: Matthias ist einer meiner besten Freunde und ich habe schon in der Jugend mit ihm zusammengespielt. Aus privaten Gründen ist er nach Trier gezogen, was uns zugute kommt. Er ist definitiv eine Verstärkung. Leider musste er bisher ein bisschen defensiver spielen, als er es gewöhnt ist, und konnte sich deshalb noch nicht so in der Scorerliste verewigen, wie es seine Qualität hergibt. Matthias ist auf und neben dem Platz sehr kommunikativ und bringt sehr viel Erfahrung mit ein.

11ER: Im nächsten Spiel wartet der VfL Trier, der sich in dieser Saison noch mit Torjäger Ahmed Boussi verstärken konnte. Wie stark schätzen Sie den kommenden Gegner ein?
Fabian Schmidt: Zunächst muss ich sagen, dass ich ein großer Fan von der Arbeit des VfL bin. Sie sind eine der wenigen Mannschaften in unserer Liga, bei der sich über die letzten Jahre eine eigene Spielphilosophie entwickelt hat. Sie waren schon immer eine starke Truppe und sind durch Ahmed Boussi sicherlich nicht schlechter geworden. Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen aber, dass sie sich nicht immer leicht gegen uns getan haben. Es liegt vermutlich daran, dass sie immer das Spiel machen wollen, wodurch sich Räume bieten und von denen wir – vom Spielermaterial tendenziell eine Kontermannschaft – profitieren können.

11ER: Was gibt das Personal am Wochenende her?
Fabian Schmidt: Es sieht ganz gut aus. Mit Lukas Köster und Benni Becker haben wir noch zwei Langzeitverletzte und studienbedingt werden uns ab sofort Moritz Faber und Phil Jungen nicht immer zur Verfügung stehen. Das Personal der vergangenen Wochen sollte aber wieder einsatzbereit sein.