11ER: Wie bewerten Sie die Leistung beim 3:1-Erfolg gegen den SV Föhren?

Till Schweitzer: Es war alles in allem eine konzentrierte und kompakte Defensivleistung, weil wir nicht viel zugelassen haben. Wir haben immer wieder Nadelstiche mit schnellen Umschaltbewegungen gesetzt und hinten kompakt in den Räumen gearbeitet. Nach dem Gegentreffer durch einen dummen Fehlpass von uns kamen wir ein bisschen ins Straucheln, doch das war nur temporärer Natur. Gegen eine gute Föhrener Mannschaft haben wir eine gute Leistung zeigen müssen – der Sieg geht deswegen auch absolut in Ordnung.

11ER: Seit Wochen gibt es den Zweikampf zwischen Ihrer Mannschaft und der Eintracht. Ist das nicht auch mental nervenaufreibend?

Schweitzer: Auch weil du jede Woche deine Leistung auf den Platz bringen musst und gleichzeitig die passenden Ergebnisse, sprich Siege, brauchst. Diese Herausforderung haben wir aber mit Bravour bestanden. Wir haben uns keinen Patzer erlaubt und sind von Woche zu Woche drangeblieben, haben so den Druck auf die Eintracht erhöht. Doch wir wissen auch, welche Qualitäten der SVE besitzt.

11ER: Wie hoch sind denn die Erwartungen an dieses finale Spiel der Saison, bei dem es schließlich um Alles oder Nichts geht?

Schweitzer: Wir haben keinerlei Erwartungen an das Spiel. Für uns ist die Partie ein Bonusspiel, weil wir uns selbst in die Situation gebracht haben, am letzten Spieltag so ein Endspiel zu haben. Die Jungs haben sich das in jedem Training und in jedem Spiel erarbeitet. Die Eintracht bleibt glasklarer Favorit.

11ER: Was passiert, wenn der Aufstieg in die Bezirksliga tatsächlich klappt?

Schweitzer: Der Aufstieg ist zurzeit zu unrealistisch und noch zu weit entfernt. Der absolute Fokus liegt auf dem Sonntag, auf diesem Saisonfinale. Wenn wir die Partie tatsächlich gewonnen haben, können wir über einen möglichen Aufstieg spekulieren. Doch es gibt noch einige Hürden zu überspringen.

11ER: Wie hoch sind denn die Chancen, als Zweiter in die Bezirksliga hochzugehen?

Schweitzer: Laut Regelungen zur Spielklassenreform steigt erst mal nur der beste Zweite von allen neun A-Ligen im Fußballverband Rheinland auf. Derzeit sind wir in diesem Ranking nur Zweiter, würden also außen vor bleiben. Der Aufstieg steht auf tönernen Füßen. Es könnten natürlich auch zwei oder drei aufsteigen, wenn beispielsweise Cosmos Koblenz in der Oberliga bleibt oder/und Mülheim-Kärlich als Vizemeister der Rheinlandliga in die Oberliga aufsteigt. Ein Sieg am Sonntag in Trier wäre essentiell wichtig, dann wären wir mit der Eintracht punktgleich und könnten in ein Entscheidungsspiel. Wir haben aktuell 27 Punkte in Folge eingefahren. Dass wir überhaupt da stehen, wo wir jetzt stehen, ist schon gigantisch.

11ER: Was würde denn ein Aufstieg in die Bezirksliga – egal, auf welche Art dieser erreicht wird – für Sie und den Verein bedeuten?

Schweitzer: Es würde uns – da schließe ich Elmar als meinen gleichberechtigten Trainerkollegen mit ein – riesig in erster Linie für die Jungs freuen, die sich das absolut verdient hätten. Für uns als Trainer bedeutet das, dass sich unsere Arbeit und unser Invest in die Mannschaft ausgezahlt hätten. Doch es gibt noch zu viele Konjunktive. 

11ER: Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?

Schweitzer: Elmar Klodt und ich bleiben über den Sommer hinaus beim SV Sirzenich an Bord – und das ligaunabhängig.

11ER: Gibt es bereits Neuzugänge?

Schweitzer: Nico und Tobias Geib kommen von der SSG Mariahof zu uns und verstärken uns auf den Offensivpositionen sowie im Mittelfeld. Hinzu kommen mit Ben Schneider und Tom Schüßler zwei talentierte Jungs aus der A-Jugend. 

11ER: Welche Stärken bringt Kilian Düpré mit?

Schweitzer: Kilian ist charakterlich ein super Typ und fußballerisch stark. Für einen Innenverteidiger hat er eine hervorragende Technik und agiert stark im Eins-gegen-eins. Er besitzt ein super Zweikampfverhalten und eine hohe Geschwindigkeit. Kilian hat jedenfalls einen Riesenschritt gemacht und schaltet sich oft in die Angriffe mit ein. Ab und an fehlt es Kilian noch in der Abschlussstärke, beim Torschuss etwa.