11ER: Wie ist die Leistung und das Ergebnis aus dem Eintracht-Spiel zu bewerten?

Michael Hassani: Die Leistung war tip-top. Die Mannschaft hat alles in den Ring geworfen und sich förmlich zerrissen. Weil wir über weite Strecken auf Augenhöhe waren und in der ersten Halbzeit die deutlich besseren Chancen hatten, ist das 1:2 nur schwer zu verkraften. Durch einen langen Einwurf sind wir ins Hintertreffen geraten, hatten aber kurz vor Schluss noch eine dicke Chance auf den Ausgleich. Insgesamt war es eine sehr gute Leistung von uns, die wir hätten bei ein bisschen mehr Glück auch in einem Unentschieden krönen können. Die 150 ganz in Rot gekleideten mitgereisten Fans haben für einen prächtigen Rahmen gesorgt.

11ER: Ist mit dieser 1:2-Niederlage der Zug nach ganz oben schon abgefahren?

Hassani: Das ist schwer zu beurteilen. Es sind jetzt wieder sechs Punkte auf Trier. Es spricht einiges dagegen, dass die Eintracht noch mal strauchelt, doch sie spielen noch in Pluwig und in Trier-Irsch. Unter Normalbedingungen geht für uns nichts mehr für ganz oben, aber das war ja auch nicht unser Ziel gewesen vor der Saison. Man darf nicht vergessen, dass wir ein Aufsteiger sind.

11ER: Welche Nahziele stehen jetzt auf der Agenda?

Hassani: Wir wollen da oben bleiben und wenn möglich, mit einem Sieg gegen den SV Sirzenich den zweiten Platz zurückerobern. Den zweiten Platz würden wir gerne mitnehmen, doch Sirzenich hat das leichtere Restprogramm. Doch in sieben Spieltagen kann noch viel passieren. 

11ER: Wie schätzen Sie den SV Sirzenich ein?

Hassani: Das ist eine sehr junge Mannschaft mit vielen schnellen Leuten. Die kommen mit viel Tempo über die Außenpositionen und sie können jede Abwehr vor enorme Schwierigkeiten stellen.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das erste Spiel in Sirzenich?

Hassani: Da wurden wir kalt erwischt und haben nach der Gelb-Roten Karte gegen Lucas Jungandreas nach 20 Minuten mit einem Mann weniger agieren müssen. Ich denke, dass wir damals chancenlos waren. Schon in der ersten Halbzeit muss Sirzenich höher führen. Da sind wir gar nicht in die Zweikämpfe gekommen und waren einfach nicht da an diesem Tag (1:4).

11ER: Welche Dinge sind wichtig, um gegen Sirzenich den Nimbus der Unbesiegbarkeit auf den eigenen Plätzen zu wahren?

Hassani: Zunächst müssen wir die Basics auf den Platz bringen. Wir sind eine eingespielte Truppe und wollen mit den Zuschauern im Rücken die Hinspiel-Niederlage korrigieren.

11ER: Was macht die Zuschauer so besonders?

Hassani: Wir sind seit fast zwei Jahren zuhause ungeschlagen. Klar, dass wir diese Serie beibehalten möchten. Bei den Spielern ist es eine Art Kopfsache, dass sie, wenn sie zuhause spielen, stets zwei Prozent mehr aus ihrem Körper herausholen. Weil die Zuschauer so nah am Spielfeldrand stehen, ist ein Tick mehr Feuer drin.

11ER: Kevin Greilich saß nach langer Verletzungspause in Trier wieder auf der Bank. Was hatte das zu bedeuten?

Hassani: Kevin ist auf einem sehr guten Weg und befindet sich schon wieder im Mannschaftstraining. Es war ein Zeichen von uns an ihn, dass es mit einem Comeback nicht mehr lange dauern wird. 

11ER: Welche Stärken bringt Julian Völker mit?

Hassani: Julian ist am Ball genial und nur durch Fouls zu trennen. Er besitzt eine super Antizipation für Räume und ist in diesen Räumen stets anspielbar, weil er sich vom Gegenspieler schnell lösen kann. Für Lucas Jungandreas ist Julian zudem ein super Passgeber. Als Zehner genießt er jede Menge Freiräume.