11ER: Worin liegen die Gründe für die zuletzt so starke Serie von acht Partien ohne Niederlage, von denen ihre Mannschaft sieben in Folge gewonnen hat?

Benny Leis: Einerseits hatten wir das Glück, von scheren Verletzungen verschont worden zu sein, anderseits ist der Erfolg in der Mentalität der Mannschaft zu sehen. Wir haben im Winter viele Laufeinheiten abgehalten, uns selbst bei Schneefall getroffen. In dieser Zeit haben wir im konditionellen Bereich sehr gut gearbeitet. Die defensive Stabilität war und ist ein Faktor. Von den sieben Spielen, die wir in Folge gewonnen hatten, haben wir vier Mal zu Null gespielt. Die 1:0-Siege gegen Konz und das 1:0 in Schleid waren schon Highlights für uns.

11ER: In welchen Bereichen legen Sie die Schwerpunkte ihrer Trainingsarbeit?

Leis: Wir probieren aktuell vieles aus, arbeiten an einigen Spielsystemen: Fünfer-Kette oder Dreierkette mit offensiven Außenbahnspielern. So können wir flexibler im Spielaufbau werden und eine größere Durchschlagskraft nach vorn entwickeln. Die Spieler sind sehr empfänglich für solche neuen Dinge und sehr wissenshungrig. Seit vier Jahren besitze ich die B-Lizenz und absolviere im Sommer in Koblenz einen weiteren modifizierten Lehrgang, bei dem ausschließlich digitale Themen behandelt werden. Dort geht es auch viel um neue Spielsysteme.

11ER: Wie gut fühlen sich die jungen Spieler im Verein aufgehoben?

Leis: Die SG Ruwertal ist für jüngere Spieler ein attraktiver Verein, die man willkommen heißt und wo sie sich wirklich gut aufgehoben fühlen. Persönlich versuche ich, den jungen Spielern so viel Spielzeit zu geben, wie nur möglich. Der Verein besitzt eine gesunde Infrastruktur. Mit dem Umbau des Rasenplatzes in Waldrach ab dem Sommer zu einer Kunstrasensportanlage mit Tartanbahn werden die Bedingungen in Zukunft im Winter noch mal entscheidend verbessert.

11ER: Mittlerweile ist die SG Ruwertal ein Bezirksliga-Dino und in der elften Saison in Folge überkreislich unterwegs. Welche Ambitionen bestehen, um eventuell mal in der Rheinlandliga zu spielen?

Leis: Diese Ambitionen sind in naher Zukunft sicherlich so nicht umsetzbar, doch wir würden uns dieser Situation generell nicht verschließen. Wir müssen immer auch auf eine nachhaltige und qualitativ hohe Jugendarbeit schauen. Wenn sich irgendwann die Chance ergibt, würde der Verein nicht nein sagen. Unsere jetzige Intension ist, immer eine ordentliche Saison ohne Druck zu spielen, sich kontinuierlich zu weiterzuentwickeln und einen attraktiven Offensivfußball zu zeigen.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein?

Leis: Wallenborn hat in den letzten fünf Spielen viermal unentschieden gespielt. Sie wollen zu Hause zeigen, dass sie, wenn sie offensiv ausgerichtet sind, das Spiel gegen uns gewinnen können. Man hat im Vorjahr in Wallenborn gemerkt, als wir mit 1:5 unter die Räder gekommen sind, wie gut ihr Umschaltspiel funktionieren kann, wenn man sie lässt. Wallenborn hat eine gute Boxbesetzung, flinke Außenbahnspieler, die schnell hinter die Kette der Abwehr kommen.

11ER: Welche Erinnerungen gibt es an das Hinspiel?

Leis: Das Hinspiel haben wir mit 5:1 gewonnen. Dort haben wir eine brutale Effizienz gezeigt, das Ergebnis ist deutlich zu hoch ausgefallen. Bereits in der ersten Halbzeit haben wir 3:0 geführt, dann zwar das 1:3 bekommen, aber postwendend wieder auf 4:1 gestellt. Wir kommen also mit genügend Selbstvertrauen im Rücken.

11ER: Am Mittwoch geht es bereits ins Nachholspiel gegen den SV Hetzerath.

Leis: Das wird eine schwere Partie auf dem Hartplatz bei uns in Mertesdorf, auf dem wir dann zum letzten Mal spielen. Schaut man auf die Tabelle läuft man Gefahr, den Gegner zu unterschätzen. Doch ich werde die Jungs richtig heiß machen, denn Hetzerath besitzt gute Kämpferqualitäten und zwei brandgefährliche Stürmer.

11ER: Wie charakterisieren Sie Karsten Willems?

Leis: Karsten ist seit Jahren unser Kapitän und ein eher väterlicher Typ mit sehr viel Empathie. Er führt die Mannschaft in einer souveränen Art und Weise. Karsten ist zudem ein netter Kerl, der sehr besonnen auftritt. Im Spiel gegen den Ball, mit seiner Kopfballstärke, ob defensiv oder offensiv, kann Karsten mit seinem Willen Berge versetzen. Denn er verliert kaum einen Zweikampf.

11ER: Welche Stärken bringt Christopher Pieper mit seine 20 Jahren schon mit?

Leis: Als junger Außenverteidiger hat Christopher großes Potential und großes Talent. Er spielt den zentralen Part in der Dreierkette, ist aber auch flexibel einsetzbar. Er hat ein hohes Spielverständnis, die nötige Galligkeit in den Zweikämpfen und hat sich in seinem zweiten Seniorenjahr sehr gut entwickelt.