In der letzten Saison sicherte sich der SV Ayl mit überragenden 57 von möglichen 66 Punkten die Meisterschaft, hinterlässt aber durch den Aufstieg in die Kreisliga B keinesfalls ein Vakuum. Die Favoritenrolle kommt in dieser Spielzeit der zweiten Mannschaft des SV Tawern zu, die im letzten Jahr als Vizemeister nur knapp in der Relegation am Aufstieg scheiterte. Aber sind die Tawerner wirklich so stark?

SG Wincheringen – SV Kirf
Zur Eröffnung der Saison 2018/19 in der Kreisliga C-Saar bittet die SG Wincheringen den SV Kirf zum Tanz. Im letzten Jahr gewannen die Wincheringer das Hinrundenmatch gegen die Kirfer auf heimischem Platz zwar klar mit 5:2, allerdings landete der SVK am Ende der abgelaufenen Spielzeit zwei Plätze vor den Wincheringern auf Position fünf der Tabelle. Für die SG WMP soll ihre starke und kompakt stehende Defensive das Fundament für eine erfolgreiche Saison bilden. „Wir wollen über die richtige kämpferische Einstellung zu einem erfolgreichen Spiel finden und möglichst schnell den Abschluss suchen“, sagt SG-Trainer Repplinger zur taktischen Vorgehensweise in dieser Spielzeit. Das neue Trainer-Duo des SV Kirf um Timo Wellenberg und David Eyschen rief in der Vorbereitung den Klassenerhalt als Ziel aus. Bei gutem Saisonverlauf stehe sogar ein gesicherter Mittelfeldplatz in Aussicht, so Wellenberg und Eyschen weiter. Mit einem starken fünften Tabellenplatz mit zehn Siegen und sechs Unentschieden in 22 Spielen der vergangenen Spielzeit scheint dieser Anspruch mehr als gerechtfertigt. Eines haben die Kontrahenten gemeinsam: Laut offiziellem Fairnessranking waren die SG Wincheringen und der SV Kirf die unfairsten Teams der Liga. Die SG Wincheringen als Vorletzter dieser Tabelle brachte es in der vergangenen Spielzeit in den 22 Saisonspielen auf ganze 60 Gelbe Karten und vier Platzverweise. Schlusslicht dieses Rankings war der SV Kirf, der es in 22 Partien auf 59 Gelbe Karten und acht Platzverweise brachte. Immerhin: Nur jeweils ein Spieler aus beiden Teams sah während der kompletten Meisterschaftsrunde glatt Rot.
Wincheringen, Fr., 10.8., 19.30h

SV Tawern II – SV Fisch
Der hochgehandelte Titelkandidat SV Tawern II empfängt zum Auftakt auf heimischem Kunstrasen das Team des SV Fisch. Der SV Tawern stellte in der vergangenen Saison mit 102 erzielten Toren nicht nur die beste Offensive der Liga, sondern hatte mit Stürmer Daniel Gilweit auch den besten Torschützen der Klasse in seinen Reihen. Der Topstürmer des SV sicherte sich mit 32 Buden die Torjägerkanone der Kreisliga C Saar vor Kontrahent Stefan Kassing vom Meister aus Ayl und wird auch in dieser Saison von vielen Trainern als Anwärter auf diese Trophäe gehandelt. Gegner SV Fisch hingegen möchte die abgelaufene Spielzeit so schnell es geht abhaken. Beim SVF gab es in der vergangenen Rückrunde diverse Reibereien, sowohl zwischen der Mannschaft und Interimstrainer Kugel als auch innerhalb des Teams. Neue Hoffnung gibt das sich seit Anfang Juli im Amt befindliche Trainergespann Jürgen Dax und Alain Redinger. Für beide hat ein intaktes Mannschaftsgefüge oberste Priorität. Sportlich gesehen beläuft sich das Ziel des SVF auf den Verbleib in der Klasse und eine deutliche Stabilisierung der Defensive. Die Zahl von 83 Gegentoren in der vergangenen Saison ist eindeutig zu hoch. Als Hoffnungsschimmer dient dem SV Fisch der 10:0-Testspielerfolg in der Vorbereitung gegen die dritte Mannschaft der Tawerner. Ob der SV allerdings gegen die stark besetzte Zweite an diese Leistung wird anknüpfen können, bleibt abzuwarten.
Tawern, So., 12.8., 12.30h
SG Nittel II – SG Hochwald II
„Nach einer enttäuschenden letzten Saison mit dem vorletzten Tabellenplatz wollen wir in dieser Saison einen
gesicherten Mittelfeldplatz erreichen“, lautet die klare Ansage des Nitteler Trainergespanns um Michael Kohn und Manuel Kugel. Eine Saison mit 82 Gegentoren in 22 Spielen, was einem Schnitt von 3,7 Gegentoren pro Spiel entspricht, soll sich nicht wiederholen. Aus diesem Grund haben Kohn und Kugel in der Vorbereitung ein besonderes Augenmerk auf die Verbesserung der Mannschaft in der Rückwärtsbewegung gelegt. Eine stabile und kompakte Viererkette, entweder im klassichen 4-4-2 oder 4-1-4-1, soll für weniger Gefahr vor dem eigenen Tor sorgen. Mit der SG Hochwald II empfängt die Zweite der SG Nittel ein Team, das mit durchschnittlich 1,8 erzielten Treffern pro Spiel zwar deutlich unter der Gegentorquote der Nitteler liegt, allerdings kickte die SG Hochwald II in der vergangenen Spielzeit noch eine Klasse höher. Als Gründe für den Abstieg aus der Kreisliga B Mosel/Hochwald nennt Trainer Daniel Kön Probleme „im konditionellen Bereich“ und in der „Einstellung der Mannschaft“. Genau an diesen beiden Stellschrauben hat Kön in der Saisonvorbereitung gedreht. Mit Spannung abzuwarten bleibt, inwieweit die Hunsrücker vom Spielerkader ihrer ersten Mannschaft profitieren werden, die in der vier Klassen höheren Rheinlandliga antritt. Nichtsdestotrotz müssen Kön und seine Mannschaft den Abstieg so schnell es geht abhaken und „den Spaß am Fußball zurückgewinnen“. Nur mit Freude an der Sache und einer geschlossenen Mannschaftsleistung lässt sich ein Platz im oberen Drittel der Tabelle realisieren.
Nittel, So., 12.8., 12.30h

SG Wawern – VfL Trier II
Neustart heißt es in dieser Saison auch für die SG Wawern/Kanzem. Nach lediglich drei Remis in 26 Spielen ist die SG mit einem Torverhältnis von 21:95 sang- und klanglos aus der Kreisliga B Trier/Saar abgestiegen. Immerhin: In der Hinrundenpartie der letzten Saison hat die SG Wawern gegen die erste Mannschaft des VfL Trier eines ihrer drei Remis errungen, bis kurz vor Schluss sogar mit 3:2 geführt. Nun geht es für die SG in erster Linie darum, sich verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückzuerarbeiten. Helfen sollen dabei vor allem einige junge Spieler, die in dieser Saison an den Seniorenbereich herangeführt werden und sich entwickeln sollen. „Wir haben keinen Druck“, beschwichtigt SG-Coach Carlo Müller, seine Jungs sollen die Zeit bekommen, die sie brauchen, um sich entsprechend zu entwickeln. Etwas solider sah die vergangene Saison der zweiten Mannschaft des VfL Trier aus. Die Trierer haben mit 19 Punkten Vorsprung auf Absteiger FC Kommlingen den Klassenerhalt souverän gemeistert. In dieser Saison setzt der neue VfL-Trainer Sebastian Oberbillig auch den Klassenerhalt als Minimalziel voraus. Er spricht aber davon, dass es mit dem Potential der Mannschaft ganz andere Optionen gibt, wenn dieses „dauerhaft eingesetzt und abgerufen werden kann“. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für Oberbillig im Agieren aus einer „kompakten Zentrale“ heraus, woraus entweder die Kontrolle des Balls oder ein schnelles Umschaltspiel resultieren soll.
Kanzem, So., 12.8., 14.30h

SG Saarburg II – SG Oberemmel
Mit der SG Saarburg II und der SG Oberemmel treffen direkt am ersten Spieltag zwei Teams aufeinander, die hohe Ambitionen haben. Die SG Oberemmel geht nach dem Abstieg im Sommer 2017 in ihre zweite Saison und möchte sich nach Aussage von Trainerteam Tim und Markus Meurer in dieser Spielzeit „im Vergleich zur letzten Saison nicht verschlechtern“, sprich Platz drei ist anvisiert. Auch SGS-Trainer Oliver Hauser legt sich klar fest: „Als Saisonziel streben wir eine Platzierung unter den ersten Sechs an.“ Diese Ansprüche sind nicht völlig aus der Luft gegriffen; die SG Saarburg II landete am Ende der vergangenen Spielzeit auf Platz vier mit lediglich einem Punkt Abstand auf die drittplatzierte SG Oberemmel. Der gegenseitige Respekt stimmt: Die Trainerteams beider Mannschaften nannten die jeweils andere Mannschaft als einen von mehreren möglichen Anwärtern auf den Titel.

Saarburg, So., 26.8., 15.00h
Text: Maximilian Richter