11ER: Durch den Sieg der SG Hermeskeil hat sich die Zahl Ihrer direkten Konkurrenten im Abstiegskampf von drei auf zwei verringert. Wie schätzen Sie die Lage vor dem Kellerduell gegen die SG Niederkell II ein?

Thomas Gouverneur: Es war für uns abzuschätzen, dass sich die SG Hermeskeil mit ihren Neuzugängen unten rausarbeitet. Ehrlich gesagt sind wir auch froh, dass sie gewonnen haben und Föhren weiterhin hinter uns steht. Wir gehören zu den letzten drei Teams, unter denen der Absteiger ausgemacht wird. Dieses Wochenende wartet der erste Showdown auf uns. Ich bin mir aber sicher, dass auch das letzte Saisonspiel gegen Föhren II genauso wichtig für den Klassenerhalt sein wird. Für Föhren und Niederkell sind es auch zwei Endspiele.

11ER: Sie haben die Mannschaft vor dem Spiel gegen Mehring komplett auf den Kopf gestellt und beispielsweise einen Zehner in die Innenverteidigung beordert. Wie haben die Spieler – gerade in der jetzigen Situation – eine solche Veränderung aufgenommen?
Gouverneur: Wir spielten schon seit Wochen mit der Überlegung, etwas zu verändern. Ich hatte immer im Kopf und im Bauch, dass wir umstellen müssen und hatte einige Spieler auch schon in Einzelgesprächen über das Vorhaben informiert. Gegen Mehring war das Risiko gering, weshalb wir es einfach ausprobieren wollten. Es hat sich gelohnt und auch bei den Spielern stieß der Plan im Vorfeld auf Verständnis. Luca Knobloch ist von der Zehn in die Innenverteidigung gerückt und hat dort gegen Mehring eines seiner besten Spiele gemacht. Er ist ein schneller, zweikampfstarker Spieler, der seine Stärken auf der neuen Position voll einbringen konnte. Er war souverän, hat die Bälle gut verteilt und war in den Zweikämpfen stabil. Das hat hinten sehr gut funktioniert. Maik Morgen hat bei uns eigentlich immer Stürmer gespielt, doch auch ihn haben wir schon in den letzten Wochen auf der Außenbahn eingesetzt, was nicht optimal gepasst hat. Auf der Achter-Position konnte er heute seine Spielstärke nutzen und machte ein klasse Spiel.

11ER: Im nächsten Spiel wartet der „Showdown“ gegen die SG Niederkell II. Was für einen Gegner und was für ein Spiel erwarten Sie?
Gouverneur: Der ein oder andere Punktgewinn der SG Niederkell hat in letzter Zeit vielleicht überrascht, aber eigentlich auch nicht, denn sie sind eine kampfstarke Mannschaft. Ich denke, dass sie alles, was erlaubt ist, aus der ersten Mannschaft runterziehen werden. Für ihr A-Klasse-Team geht es weder um den Klassenerhalt noch um den Aufstieg. Wir erwarten deshalb einen noch stärkeren Gegner und wollen nicht auf die Tabellensituation schauen. Wir sind uns bewusst, dass es nach den zwei Roten Karten für zwei Stammspieler personell schwierig wird. Auch Maik Morgen wird uns dienstlich fehlen.

11ER: Wie genau ist die personelle Situation? Unterstützung ist von der ersten Mannschaft aufgrund des Aufstiegsrennens ja nicht zu erwarten …
Gouverneur: Unsere erste Mannschaft will oben dranbleiben, Verstärkungen wird es deshalb keine geben. Wir versuchen, noch ein, zwei Spieler zu animieren, die dank ihrer Erfahrung auch ohne Training für eine Halbzeit oder mehr gut sind. Ein anderer studiert außerhalb und ist nur alle paar Wochen vor Ort. Auch bei ihm hoffen wir, dass er uns für dieses Spiel aushelfen wird. Wir werden jeden Hebel in Bewegung setzen, um einen guten Kader zu stellen. Es wartet ein Showdown und ein Spiel, bei dem der Kampf über den Sieger entscheiden wird. Nach dem Spiel gegen Mehring bin ich hoffnungsvoll, dass wir bestehen können, wenn wir von der ersten Minute an die gleiche Leistung zeigen.