Auch in der Kreisliga C Trier/Eifel liefern sich gleich drei Mannschaften einen hautengen Kampf um das einzige Aufstiegs-Ticket. Die neue SG Aach/Butzweiler/Newel marschiert und ist als selbsternannter Titelfavorit auch im Soll. Die Verfolger aus Ruwer und Pallien haben zwar schon vier bzw. fünf Punkte Rückstand zum Inhaber der Pole Position, doch der Durchmarsch der Laschet-Elf ist längst noch nicht fix. Das wird also ein spannendes Frühjahr.

SG Aach

Mit der Zusammenführung der bisherigen SG Newel/Butzweiler mit dem SV Aach gelang den Vereinsverantwortlichen ein weitreichender Schritt in die Zukunft. Dass die Fusion ein richtiger Schritt gewesen ist, zeigt nicht nur der Tabellenstand. „Die Spieler beider Mannschaften haben sich in kürzester Zeit zu einer Einheit zusammengerauft und sind super integriert. In den allermeisten Spielen riefen wir das große Potenzial auch ab. Dennoch sollten wir uns nicht zu sicher sein, was den Titelkampf betrifft. Ruwer, Pallien und auch Kernscheid stehen im Wartestand und werden ihre Chance wittern, sobald wir einen Fehler machen. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft in diesem kurzen Zeitfenster sehr zufrieden“, sieht Trainer Dietmar Laschet seine Crew auf Kurs. Das Team besticht vor allem durch seine Abwehrstabilität, hat erst 15 Gegentreffer kassiert. Spieler wie Alex Simon, Kevin Orr oder Johann Ober stehen für eine durchschlagskräftige Offensivabteilung. Prognose: Die SG Aach besitzt eine ausgewogene Mischung aus Kämpfern und technisch guten Spielern, ist im Angriff wie in der Defensive gut besetzt. Das Team kann sich faktisch nur selbst schlagen und befindet sich für mich klar auf Aufstiegskurs.

SV Eintracht Ruwer

Die Eintracht aus Ruwer hat einen schwierigen Weg in einen positiven umgewandelt. Nach dem Trainerrücktritt von Christian Berens übernahmen zunächst Dennis Hontheim und Matteo Schönberger, die das schlingernde Schiff in ruhigeres Fahrwasser steuerten. Mit Kevin und Rudi Dres übernahmen im Spätherbst zwei kompetente und fachlich top ausgebildete Trainer das Ruder. So fällt das Kurzfazit von Kevin Dres auch entsprechend positiv aus: „Zur kompletten Saison ist ein Fazit schwierig. Aber aus den letzten sechs, sieben Spieltagen merkt man eine positive Veränderung. Wir haben es geschafft, aus einem Haufen Einzelspieler wieder eine Mannschaft zu formen.“ Unter der Ägide von Vater und Sohn Dres verlor der SV Ruwer kein Spiel mehr und bezwang sogar im Knallerspiel die SG Aach mit 2:1. Dadurch brachte sich die Eintracht wieder auf Schlagdistanz zum Klassenbesten. Denn die Eintracht ist das torhungrigste Team der Liga und stellt mit Abbas Al-Fartwsi und Christian Adams auch die beste Doppelspitze der Liga. Bleibt Ruwer charakterlich stark und behebt seine zuweilen auftretenden Schwachstellen in der Abwehr, ist Platz zwei drin.

SG Pallien

Die SG Pallien hat einen Riesensprung vom einstigen Abstiegskandidaten zum Mitfavoriten auf den Titel gemacht. Mit 13 externen Neuzugängen hat es Trainer Jürgen Klankert verstanden, aus den vielen guten Individualisten einen verschworenen Haufen zu formen. „Wir sind sehr zufrieden. Ziel war es, oben mitzuspielen – das ist uns gut gelungen. Wir sind selbst überrascht, dass wir aus einem zusammengewürfelten, neuen Kader ein super Team hinbekommen haben. Unser Konzept „We are a team“ hat uns zum Erfolg geführt. Nach der Winterpause wollen wir natürlich oben dranbleiben“, sieht sich Jürgen Klankert in seinem Konzept bestätigt. Einziger Kritikpunkt ist die zuweilen noch zu sorglos agierende Abwehr, die sich in manchen Spielen unerklärliche Abwehrfehler leistete. Prognose: Pallien wird im Frühjahr nochmal Gas geben und es den beiden Führenden richtig schwer machen.

SSG Kernscheid

Der B-Liga-Absteiger verschlief den Saisonstart komplett und fand sich im unteren Mittelfeld wieder. Die nachweisliche Berg- und Talfahrt, die das Team von Volker Wagner durchschritt, ließ Kernscheid nicht zur Ruhe kommen. Erst ab dem neunten Spieltag zog mehr Stabilität und damit mehr Ruhe und Konstanz ein. Nach dem Sieg gegen Sirzenich ging es steil bergauf. Die drei Siege am Stück wurden nur vom 0:2 in Ruwer unterbrochen. Aus den fünf darauffolgenden Partien wurden vier Siege eingefahren, unter anderem Pallien mit 5:0 besiegt. „Nachdem wir wieder so ziemlich alle Spieler zur Verfügung hatten, machte sich ein deutlicher Aufwärtstrend bemerkbar. Die Mannschaft hat sich gefunden. Vielleicht können wir noch Platz zwei erreichen“, liebäugelt Spielertrainer Volker Wagner noch mit Relegationsplatz zwei.

SV Alemannia Trier 2013

Der Aufsteiger hat sich sportlich zu einer festen Größe entwickelt. Die insgesamt positive Entwicklung bestätigt auch der neue Trainer Ditmar Kraus, zuvor in Aacher Diensten unterwegs. „Hätte mir jemand vor der Saison diesen fünften Platz vorausgesagt, hätte ich mich super gefreut. Wir können froh sein, als Aufsteiger dort zu stehen. Wir mussten oft verletzungsbedingt oder aus beruflich bedingten Abwesenheiten umstellen. Doch die Mannschaft hat das super aufgefangen. Zum Schluss haben dann Konzentration und Kraft etwas gefehlt. Wir sind einfach noch nicht konstant genug. Im taktischen Bereich müssen die Jungs noch viel lernen.“

SG Welschbillig II

Welschbilligs Trainer Kurt Willems sah zwei unterschiedliche Saisonhälften: „Wir haben sehr gut

angefangen, waren zwischenzeitlich Dritter. Zum Schluss, als wir auch personell auf dem Zahnfleisch gingen und ständig Leute an die Erste abgeben mussten, haben wir doch ganz schön nachgelassen. Aufgrund dieser Umstellungen mussten wir jede Woche mit einer anderen Mannschaft beginnen. Das war schon ein

Problem. Insgesamt sind wir aber schon zufrieden.“

Spvgg. Trier

Die Entwicklung im Trierer Stadtteil Feyen stagniert. So wechselten sich überdurchschnittlich gute Spiele mit Grottenkicks ab. Der ausbaufähige siebte Platz stellte auch Trainer Josef Karthäuser nicht wirklich zufrieden. „Ich habe mir schon ein bisschen mehr erhofft. Wir hätten mehr Punkte holen können. Hätte die Mannschaft zu Beginn der Saison die Einstellung gezeigt, die sie jetzt zeigt, hätten wir zwei, drei Plätze weiter oben stehen können. Positiv überrascht hat mich, dass wir trotz der vielen Verletzten in den meisten Spielen auch spielerisch gut mithalten konnten. Die Laufbereitschaft und Kameradschaft im Team sind gut.“

TSG Biewer

„Durch die Ergebnisse der drei letzten Spiele, bei denen wir nicht verloren und sieben Punkte holten, können wir versöhnlich ins neue Jahr gehen. Wir wollten einen einstelligen Tabellenplatz, den haben wir. Nach der Pause müssen wir noch ein paar Punkte holen, um unser Ziel Platz sechs bis neun zu erreichen. Sehr angetan bin ich von den neuen Spielern, wie Patrick und Kevin Prison sowie Daniel Schulz. Die haben sich menschlich und spielerisch gut eingefügt. Das freut uns besonders“, so das Statement von Trainer Sascha Carl.

TuS Euren II

Eine Zittersaison für den Vorjahresaufsteiger. In der Vorrunde holte das zuerst von Kalle Montag trainierte Team lediglich elf Punkte. Mit Beginn der Rückrunde startete der TuS durch und kam im Zuge der positiven Entwicklung der ersten Mannschaft zu weiteren zehn Zählern. „Der Aufschwung ist auch damit zu begründen, dass die Leute wieder richtig gut mitziehen. Zufrieden sind wir mit unserem zehnten Platz trotzdem nicht. Das Team hat ein größeres Potenzial“, so der neue Coach Alex Jahn.

SV Sirzenich II

„Vor der Saison stand ich mit neun Spielern da. Im Spiel gegen Ruwer habe ich die Spieler 39 und 40 eingewechselt. Wir haben einen Riesenkader, aber leider viel zu viele Punkte verschenkt. Die Trainingsbeteiligung war fast optimal, alle haben an einem Strang gezogen. Letztes Jahr um diese Zeit wollten viele den Verein verlassen, jetzt ist der Zusammenhalt Bombe“, wünscht sich Trainer Michael Fuxen nur noch mehr Punkte.

FSV Tarforst III

Tarforst konnte nicht an die Leistungen der letzten drei Jahre anknüpfen und hatte mit personellen Problemen zu tun. Das Team ist jedoch gut geführt und wird den Kopf aus der (Abstiegs-)Schlinge ziehen.

FSG Ehrang III

Der Zug in Richtung unteres Mittelfeld ist für das junge Ehranger Team noch nicht abgefahren. Die Truppe ist sehr spielstark, aber im Abstiegskampf unerfahren.

Polizei SV Trier

Nach zahlreichen Abgängen im Sommer und während der laufenden Saison hat der PSV noch keinen Sieg einfahren können. Die Mannschaft gab sich nicht auf, wird es aber nicht schaffen.

Text: Lutz Schinköth