Für die einen (Rascheid) war es ein eminent wichtiger Sieg, für die anderen (Zeltingen-Rachtig) ein Rückfall in alte Zeiten.

Mit einem überraschend hohen 6:1-Kantersieg gegen den SV Zeltingen-Rachtig gelang der SG Rascheid ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Die Erleichterung im Lage der Hochwälder war nach 90 starken Minuten förmlich greifbar. „Es war der erste Sieg in diesem Kalenderjahr. Es wurde jetzt Zeit, dass der Knoten geplatzt ist. Dabei hatten wir in den ersten Minuten Glück, dass Yannik Dietz, als wir hinten unsortiert waren, am langen Pfosten vorbeigeschoben hat. Nach dem Doppelschlag von Lorenz Scherer, der heute drei Buden gemacht hat, hatten wir die Partie im Griff“, freute sich Rascheids Spielertrainer Christian Alt diebisch über den fünften Saisonsieg, der den Gegner von der Mittelmosel wieder dick in den Abstiegskampf (beide 20 Punkte) zieht. Bis zur 25. Minute habe seine Mannschaft jede Torchance  eiskalt weggemacht. „Da waren wir endlich mal effizient und brutal cool vor dem Zeltinger Tor“, ließ Alt durchblicken. Martin Kolz hatte Rascheid (8.) in Front geschossen, der Doppelpack von Scherer binnen vier Minuten zum 3:0 ließ das Momentum auf Rascheider Seite kippen. Alex Schiffmann gelang mit einem sehenswerten Kopfballtor zwar das 1:3 (24.), doch im zweiten Abschnitt spielte Rascheid seine spielerischen Fähigkeiten aus. Scherer zum Dritten – 4:1 (68.), Jens Gaspers (74.) zum 5:1 und schließlich Moritz Michels, der das halbe Dutzend vollmachte, ließen den Sieg der Hochwälder komfortabel ausfallen. Zeltingens Coach Björn Griebler fand folgende Erklärung für den schwachen Auswärtsauftritt: „Wir müssen nach drei Minuten 2:0 führen, vergeben eine Hundertprozentige und der Keeper hält einen Freistoß gut. Danach machen wir innerhalb von 15 Minuten drei katastrophale Fehler im Spielaufbau und laden Rascheid zum Tore schießen ein. Wir haben keine Bereitschaft an den Tag gelegt und jegliche Einstellung vermissen lassen. Wenn du so auftrittst und pro Spiel dreieinhalb Gegentore bekommst, die meist durch individuelle Fehler und ein fehlendes Defensivverhalten der ganzen Mannschaft entstehen, hast du in Summe in dieser Klasse auch nichts zu suchen.“ Nach jenen harten Worten richtete der Coach den Blick aber gleich wieder nach vorn: „Die Jungs sind jetzt gefordert, endlich mal eine Reaktion zu zeigen und sich nicht mehr hinter Ausreden oder Entschuldigungen zu verstecken.“