11ER: Im türkischen Antalya hatte die Mannschaft ein sicher sehr gutes Trainingslager -wie in jedem Februar. Was war wichtig, welche Eindrücke haben Sie gewonnen?

Karl-Heinz Gräfen: Das war wieder ein sehr professionell organisiertes Trainingslager mit einem sehr guten Hotel. Zu den Einheiten hatten wir eigens einen Bustransfer. Der Verein hat im Vorfeld alles dafür getan, dass sich die Mannschaft wohlfühlt und die Spieler sich gut aufgehoben gefühlt haben. Die Spieler bekamen Massagen, es wurden auch zwei Testspiele gegen hessische Mannschaften organisiert. Das Trainingslager war ein voller Erfolg. Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet, doch uns hat auch eine Grippewelle erwischt, die bis zum heutigen Tag nachwirkt. Insgesamt haben wir etliche Teambuildingmaßnahmen durchgeführt, doch durch das schreckliche Erdbeben haben wir auch einige Unternehmungen abgesagt. Wegen der Grippewelle mussten wir leider auch den Test gegen Morbach absagen.

11ER: Bis auf die Auftaktniederlage gegen Wallenborn scheint es wie gewünscht zu laufen. Wie fällt ihre Einschätzung bislang aus?

Gräfen: Durch das ausgefallene Testspiel eine Woche zuvor gegen Morbach haben uns der letzte Schliff und die letzte Vorbereitung gefehlt. Aber Wallenborn hat das gegen uns auch gut gemacht und hat verdient gewonnen. Der erste Prüfstein war das Spiel gegen Konz, das wir 2:1 gewonnen haben. Da haben wir in den ersten 30 Minuten ein sehr gutes Spiel gezeigt und geführt. Es war unheimlich wichtig, mit Konz einen unangenehmen Gegner bezwungen zu haben. Gegen die SG Mont Royal war die Partie zur Halbzeit mit dem 3:0 bereits entschieden. Gegen Daleiden haben wir lange gebraucht, hatten das Gros an Chancen gehabt und sind dann geduldig geblieben. Die Partie wurde durch den die Wechsel entschieden.

11ER: Verfolger Schweich hat bis auf das 3:3 gegen Daleiden auch noch nichts abgeschenkt. Wie beurteilen Sie den weiteren Zweikampf um den Titel mit der Mosella? Was wird die Meisterschaft entscheiden?

Gräfen: Wir können uns in der glücklichen Lage schätzen, dass wir es selbst in der Hand haben. Schweich muss auf einen Patzer von uns hoffen. Sie ist ein Stück weit komfortabel, diese Ausgangssituation. Jeder muss sich auf sich fokussieren und gucken, dass man seine Spiele gewinnt. Ich denke, dass der Titelkampf erst am Ende, am letzten oder vorletzten Spieltag entschieden sein wird.

11ER: Wie scher wiegen die Ausfälle von Nils und Moritz Habscheid?

Gräfen: Moritz muss die Untersuchungen noch abwarten, bis es grünes Licht gibt, wieder ins Training einzusteigen. Nils Habscheid befindet sich bereits wieder im individuellen Trainingsbetrieb und wird aller Voraussicht nach am Freitag wieder zum Team stoßen. Sie hatten eine starke Grippe verschleppt. Die Ausfälle wurden einerseits durch die Kaderbreite, andererseits durch Gabriel Harig kompensiert, der in einer anderen Rolle unterwegs ist. Mit seiner körperlichen und spielerischen Präsenz und Qualität tritt Gabriel jetzt als Vorlagengeber in Erscheinung. Er hat zwei der drei Tore gegen Daleiden mit präzisen Diagonalbällen exzellent vorbereitet.

11ER: Wie schätzen Sie den Gegner SV Schleid ein?

Gräfen: Die Mannschaft wird versuchen, das 0:3 von Schweich abzuschütteln und uns Paroli zu bieten. Im Hinspiel haben wir erst in der zweiten Halbzeit die Partie für uns gestalten können. Schleid hat erfahrene und spielstarke Akteure im Team und mit Tim Hartmann einen Unterschiedsspieler. Boris Niesen ist auch jemand, den wir auf der Rechnung haben müssen. Die sind durchgängig gut besetzt.

11ER: Beschreiben Sie die Stärken ihres Winterneuzugangs Marcel Giwer, bitte.

Gräfen: Marcel kam vom FSV Salmrohr und ist trotz seiner jungen Jahre ein schon sehr erfahrener Spieler, der auch menschlich gut passt. Er agiert bissig in den Zweikämpfen, besitzt eine gute Technik und kann in der Defensive alles spielen.

11ER: Welche Stärken bringt Henrik Schömann mit?

Gräfen: Henrik kommt über seine Körperlichkeit und besitzt ein sehr gutes Zweikampfverhalten. Zudem besitzt er eine hohe defensive Kopfballstärke und hat sich im Spielaufbau schon erheblich verbessert.

11ER: Wie gestaltet sich ihre Trainerzukunft in Wittlich?

Gräfen: Wir haben noch nicht gesprochen. Ob ich bei RW Trainer bleibe, hängt im Wesentlichen vom sportlichen Ausgang der Saison ab.

11ER: Wer oder was entscheidet die Partie am Sonntag gegen Schleid?

Gräfen: Die Tagesform sowie die Breite des Kaders werden den Ausschlag geben.