Wittlicher Kulttrainer folgt ab Juli Fatih Sözen auf der Kommandobrücke bei den Vereinigten aus Kröv, Reil, Enkirch, Burg und Pünderich.

Wittlich/Kröv. Bezirksligist SG Mont Royal Reil ist auf der Suche nach einem neuen Trainer für die neue Spielzeit 2021/22 fündig geworden. Nachdem der aktuelle Trainer Fatih Sözen seinen Wechsel zum neuen Mosel-B-Ligisten SV Wittlich (Fupa berichtete) angekündigt hatte, ist dessen Nachfolger nach intensiven Gesprächen fix. So wird ab dem 1. Juli der frühere Erfolgscoach der SG Buchholz und des SV Zeltingen-Rachtig, Karl-Heinz Gräfen, auf der Kommandobrücke beim aktuellen Bezirksligaachten stehen. Der 48-jährige Coach war Ende Dezember überraschend von seinem Trainerposten in Zeltingen-Rachtig aus zeitlichen und beruflichen Gründen zurückgetreten. „Die Trainersuche ist bei uns in trockenen Tüchern. Wir sind froh, dass wir mit Kalle Gräfen einen erfahrenen und kompetenten Trainer für die neue Saison präsentieren können. Kalle passt hervorragend in unser Anforderungsprofil und wird die Mannschaft auf dem von Fatih Sözen eingeschlagenen Weg weiterentwickeln“, ist Sportchef Dieter Kaiser erleichtert, bereits jetzt einen neuen Trainer gefunden zu haben. 

Mit neuer Kraft und Energie im Tank

Gräfen erklärt sein zukünftiges Engagement an der Mosel damit, dass „ich jetzt die nötige Zeit hatte, nach meinem Rücktritt in Zeltingen alles nochmals auf den Prüfstand zu stellen und mich zu regenerieren. Jetzt bin ich wieder bereit für neue Aufgaben und stehe künftig auch bei den Gesprächen zur Kaderplanung zur Verfügung. Die SG ist gut geführt, die verbliebenen Spieler haben zugesagt, sodass ich mich sehr auf meine neue Aufgabe freue.“ Sözen wird das Team bis zum Saisonende weitercoachen, bevor der 38-jährige Spielertrainer die Seiten wechselt. „Wir hätten gerne mit Fatih weitergemacht. Denn er hat die Mannschaft wieder in die Bezirksliga geführt, sie auf hohem Niveau weiterentwickelt und so großen Anteil am Erfolg. Wir gehen in Freundschaft auseinander. Man soll schließlich niemals Nie sagen im Fußball“, hatte Kaiser den Abschied Sözens vor allem mit einem weinenden Auge „sehr bedauert“. 

Fünf Leistungsträger verlassen das Team

Mit Fatih Sözen und dessen jüngerem Bruder Burak werden mit Ismail und Serdar Kahyaoglu zwei weitere Leistungsträger den Moselclub in Richtung Wittlich verlassen. Vor einem Abschied steht auch Abwehrchef Marco Läsch, der sich beruflich verändert und selbständig gemacht hat und so den hohen Aufwand in der Bezirksliga nicht mehr zu leisten imstande ist. Neben der Verpflichtung von Gräfen als neuen Trainer sei man an drei, vier Spielern dran, die den Weggang dieses Quintetts kompensieren sollen. „Wir stehen in Gesprächen, doch man muss diesen potentiellen Kandidaten erst noch die Möglichkeit geben, mit ihren aktuellen Vereinen zu sprechen. Da gibt es ja auch noch Ziele“, erklärt Kaiser, der gemeinsam mit Dennis Burg und Ralf Pauli die sportlichen Geschicke an der Mosel führt. Ihre Zusammenarbeit über den Sommer hinaus verlängern werden auch Horst Kropp, der Trainer der in der B-I Mosel beheimateten zweiten Mannschaft sowie Christian Greis als Torwarttrainer und Kevin Kaiser als Physiotherapeut. Als Betreuer stehen weiterhin Günther Klein (Erste Mannschaft) und Thorsten Schneiders (Zweite Mannschaft) bereit. Aus langwierigen Verletzungen werden ab sofort wieder Alexander Klein, Yannick Schon und Felix Hieke bereitstehen. „Positiv stimmt mich die Tatsache, dass alle anderen Spieler ihr Bleiben für die kommende Saison zugesagt haben“, freut sich Kaiser über eine stabile Kadersituation. 

Talente mit Spielpraxis sollen nachrücken

Einige der Talente, die 2019 Kreismeister mit der A-Jugend im Spielkreis Mosel wurden und bereits in der zweiten Mannschaft Einsatzzeiten erhielten, sollen für die Bezirksliga aufgebaut werden. Dieter Kaiser spricht in diesem Zusammenhang von einer weiteren Leitungssteigerung und einer entsprechenden Einstellung, die man erbringen müsse, um „talentierte Spieler, wie Felix Claus, Nick Pauli, Niklas Henn, Luca Gesser oder ach Aaron Reis“ auf Bezirksliganiveau zu heben. Weitere junge Spieler sind ebenfalls in der Lage, höherklassig zu spielen, so der 65-Jährige, der seit Jahrzehnten als Macher bei den Vereinigten aus Kröv, Reil, Enkirch, Burg und Pünderich gilt. Die Ziele für die Restsaison sind für Kaiser klar: „Die Bezirksligamannschaft hat das Zeug, in den Top fünf zu landen und für die zweite Mannschaft kann das Ziel nur der Klassenverbleib heißen.“ (L.S.).