Fatih Sözen ist im dritten Jahr Spielertrainer bei der SG Mont Royal und führte den Fusionsverein in der abgebrochenen Spielzeit 2019/20 zurück in die Bezirksliga. An der Mosel heuerte der 38-Jährige zum dritten Mal als Trainer an, nachdem er zuvor bei Rot-Weiss Wittlich und dem Mitte-Bezirksligisten Anadoluspor Koblenz als Coach unter Vertrag stand. Als Spieler war Sözen u.a. beim Regionalligisten FSV Mainz 05 II und dem Rheinlandligisten SG Bad Breisig aktiv. Derzeit kann Sözen selbst nicht auf dem Platz helfen, da er mit einem Zehenbruch außer Gefecht gesetzt ist.

11ER: Der Saisonstart ist positiv verlaufen. Welche Dinge machen Sie daran fest?
Fatih Sözen: Vor allem an der Einstellung meiner Jungs und dem Willen. Die Spieler haben die Siegermentalität, die Trainingsleistungen –und -Bereitschaft sind da. Jeder, den ich einsetze, gibt sein Bestes. Leider fehlt die Fitness bei einigen Spielern, weil sie verletzt sind oder waren.

11ER: War es die Überzeugung von Vorstand, Trainer, sportlicher Leitung und der Mannschaft, sich vor der neuen Saison hochwertig zu verstärken?
Sözen: Vor der Saison, nachdem feststand, dass wir neben Zeltingen als punktgleicher Tabellenzweiter auch aufsteigen würden, haben Vorstand und Trainer ein Konzept vorgelegt, wer die richtigen Charaktere sein können und die Mannschaft verstärken würden. Ich muss sagen, dass die Führungsetage in Person von Dieter Kaiser als Sportvorstand sich sehr um die Jungs bemüht hat. Ich habe die Spieler ausgewählt, mich mit ihnen persönlich getroffen und mir ein Bild von ihnen gemacht. Ich bin Dieter Kaiser sehr dankbar, dass er die Wechsel der Jungs mit voller Überzeugung abgesegnet hat.

11ER: Mit Alex Klein fehlt der Spiritus Rector, der Antreiber noch verletzungsbedingt. Wie ist er bislang ersetzt worden?
Sözen: Leider nicht so, wie ich es haben wollte. Alex ist ganz schwer zu ersetzen, weil ohne ihn die große Dynamik und Wucht in unserem Spiel fehlt. Mit ihm hätten wir vier Punkte mehr auf dem Konto, dessen bin ich mir sicher. Doch die Mannschaft hat das Beste daraus gemacht und auch ohne Alex gewonnen oder Unentschieden eingefahren.

11ER: War es der richtige Schritt, dass der TuS Kröv sich der bestehenden Spielgemeinschaft mit Reil, Enkirch und Pünderich angeschlossen hat?
Sözen: Auf jeden Fall war es wichtig, die Kräfte zu bündeln und die besten Spieler zusammenzuführen. Es passt, wie man sieht, alle arbeiten sehr gut zusammen, es gibt keine Grüppchenbildung, wir sind eine Einheit. Man kann sagen, dass wir drei super Plätze und 30 tolle Typen haben und in den Vorständen herrscht ein gemeinsamer Konsens.

11ER: Wie charakterisieren Sie Stefan Caspari, der ja nach sieben Jahren in NRW zu seinem alten Verein zurückgekommen ist?
Sözen: Stefan ist ein Riesenkicker, um den wir uns sehr bemüht haben. Er ist der Neffe von unserem Vorstandsmitglied Ralf Pauly. Stefan hält, was er verspricht und ist ein absoluter Teamplayer mit Torjägerqualitäten. Ich setzte ihn derzeit auf der Zehn ein, weil er auf dieser Position unglaublich wichtig ist mit seiner positiven Ausstrahlung und seinen fußballerischen Qualitäten.

11ER: Wie schätzen Sie den TuS Schillingen ein?
Sözen: Ich selbst habe die Mannschaft noch nicht gesehen, werde mich aber noch informieren. Ich weiß, dass sie in der Defensive sehr stabil sind und sie sehr kompakt in den Räumen agieren. Deren drei Siege sind kein Zufall.

11ER: Was erwarten Sie für eine Partie?
Sözen: Zu Hause ist Schillingen sehr unangenehm mit enthusiastischen Zuschauern. Klar, wird das kampfbetont, doch wir müssen diese Spielweise annehmen und versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Kommen wir über den Kampf gut rein ins Spiel, können wir auch unsere spielerischen Stärken durchsetzen.

11ER: Haben Sie schon eine Taktik im Kopf?
Sözen: Wir wollen von Beginn an ein Pressing praktizieren, um direkt in die Zweikämpfe zu kommen und den Gegner unter Druck zu setzen. Mehr möchte ich nicht verraten.

11ER: Welche Ausfälle gibt es zu beklagen?
Sözen: Neben Alex Klein, der an den Folgen eines Blutergusses laboriert, fallen Felix Hieke, ich selber und der beruflich eingebundene Ismail Kahyaoglu aus. Hinter den Einsätzen von Leon Heimes und meines Bruders Burak, der sich mit leichten Rückenproblemen herumschlägt, stehen Fragezeichen. Wieder einsatzfähig dagegen ist Yannik Schon. Mit Benjamin Siweris steht jetzt ein Spieler zusätzlich für die zweite Mannschaft bereit. (ls)