Es war einiges los auf den Plätzen der Region. Bis auf die coronabedingte Spielabsage in Daleiden fanden sich wieder mehrer hundert Zuschauer auf den Sportplätzen ein. An er Tabellenspitze löste die Schweicher Mosella durch einen glücklichen 1:0-Sieg in Rascheid Rot-Weiss Wittlich ab. RW kam in der Nachspielzeit beim Stadtderby noch zu einem 2:2. Punktgleicher Zweiter sind die Himmelsstürmer aus Ehrang, die im Aufsteigerduell dem SV Speicher mit einem halben Dutzend das Nachsehen gaben. Auch die SG Mont Royal strauchelte und musste beim 2:2 gegen Ralingen mit einem Zähler zufrieden sein. 

SG Wittlich – SV Rot-Weiss Wittlich 2:2 (2:1)

Vor „ausverkauftem Haus“ am Lüxemer Grünewald sahen die 300 zugelassenen Zuschauer eine kampfbetonte, leidenschaftlich geführte und attraktive Begegnung zweier Derbykonkurrenten, die mit unterschiedlichen Vorzeichen in die Partie gegangen waren. Am Ende wurden die Punkte geteilt – wie auch schon 2019 an gleicher Stelle mit dem gleichen Ergebnis. Die Rot-Weissen legten bereits nach einer Viertelstunde das 1:0 vor, als Fjoraldo Celanji nach einer Ecke von Albutrin Aliu aus kurzer Distanz völlig unbedrängt einschießen durfte. „In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel völlig im Griff, doch die zehn schlechten Minuten, die wir bis zur Pause ablieferten, waren der Grund dafür, dass wir eben nicht mit einer 2:0-Führung in die Kabinen sind“, musste RW-Trainer Frank Meeth Abstriche am flotten Auftritt seiner Mannschaft im ersten Durchgang machen. Denn bis zur 38. Minute hielt der knappe Vorsprung, bevor Lukas Follmann im Anschluss an eine Ecke von Patrick Schmidt aus einer unübersichtlichen Situation den Ausgleich erzielte. Kurz vor der Pause dann das 2:1 für die Spielgemeinschaft: Nach einem Foul von Celanji an Nils Thörner (Meeth: „Da hat sich Aldo unclever angestellt“) verwandelte Daniel Mehrfeld den fälligen Strafstoß zum 2:1. Mehrfeld hatte sogar in der vierten Minute der Nachspielzeit die große Chance, auf 3:1 zu erhöhen. Den zweiten Abschnitt bezeichnete Meeth als „Einbahnstraßenfußball. Die SG stand tief, wir haben ein ums andere mal beste Gelegenheiten ausgelassen.“ So bewahrte der reaktionsschnelle Mike Neumann im SGW-Tor seine Mannschaft mit starken Reflexen vor dem 2:2 und möglicherweise einem Rückstand. Aliu und der wieder voll einsatzfähige Meliani Saim scheiteten aber. Als Mehrfeld in der 68. Minute wegen wiederholtem Foulspiel und RW-Kapitän Andre Benzarti nach einem überharten Einsteigen gegen Nils Valerius vorzeitig zum Duschen marschierten, war nicht nur mehr Platz auf dem gut gepflegten Lüxemer Rasen, sondern auch eine Schlussoffensive per excellence zu sehen. Rot-Weiss drängte mit Vehemenz auf das 2:2 und wurde in der vierten Minute der Nachspielzeit tatsächlich noch belohnt. Eine scharf getretene Flanke von Aliu bugsierte Lucas Lentes aus fünf Metern unter die eigene Latte. In diesen letzten Sekunden war die SG schon ziemlich arg unter Druck geraten. Während Co-Spielertrainer Patrick Schmidt dem vergebenen Sieg nachtrauerte, der für das eigene Selbstwertgefühl und freilich auch das Punktekonto so wichtig gewesen wäre, konstatierte Frank Meeth: „Es waren trotz des späten Ausgleichs zwei verlorene Punkte, weil wir die Partie dominierten und auch die besseren Chancen hatten. Kämpferisch und vom Engagement kann ich dagegen zufrieden sein.“

SG Kyllburg – SG Wallenborn 1:3 (0:0)

Einen „richtungweisenden und ganz wichtigen Auswärtssieg“ sah Wallenborns Trainer Stephan Zimmer beim 3:1 seiner Elf in Badem. Dabei war der 0:0-Pausengang für die Gäste von glücklicher Natur. So traf der in der 38. Minute wegen einer Leistenverletzung ausgewechselte Michael Nierobis nur die Latte. Auch Damian Machon brachte die Kugel nach einem Alleingang nicht im Tor von Lars Becker unter. „Das 0:0 zur Halbzeit war glücklich für uns“, meinte Zimmer später. Nachdem Benny Blank für den am Fuß umgeknickten Benny Duckart in die Partie kam und Zimmer mit Andy Hesslein und Sohnemann Sebastian weitere Routiniers in die Partie nahm, kippte die Partie. Sebastian Hilgers nutzte eine schnelle Umschaltbewegung über Niklas Koch zum 0:1 (52.). Eine Viertelstunde später verwertete Florian von Landenberg eine Kombination über Daniel Zunk und Zimmer zum 0:2 (65.). Anschließend besaß Patrick Hunz die Chance zum 0:3. Christopher Keil brachte Kyllburg in der 84. Minute mit dem 1:2 nochmals heran, doch Zimmer legte in der vierten Minute der Nachspielzeit den Deckel mit dem 3:1 drauf. Nach Pass von Zunk, der Zimmer lang schickte und der Stürmer den Ball am Torwart vorbei ins Netz legte, war die Partie entschieden. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir das Derby verdient gewonnen, doch wir haben es noch mal unnötig spannend gemacht. In der ersten Halbzeit war Badem die bessere Mannschaft“, war Gästecoach Zimmer zufrieden. Roger Reiter auf Kyllburger Seite hatte zwei grundlegende Dinge für die Niederlage erkannt. „In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, doch die Tore nicht gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir auch gut gespielt, doch dann die entscheidenden Fehler gemacht.“ Seiner Meinung nach stand Zimmer beim Konnter zum 1:3 „klar und deutlich im Abseits. Im übrigen war das Schiedsrichtergespann unterirdisch schlecht.“ Die Aussage tangiere auch beide Seiten, wie Reiter durchblicken lässt.

SG Saartal Irsch – SG Bettingen 3:3 (2:3)

Dass die SG BOB ligatauglich ist, bewies auch ihr neuerlicher Auftritt in Schoden. Das 3:3 trug einen Namen: Martin Esch, Spielertrainer bei der SG BOB, knipste bei den Treffern zum 1:0 und 2:1 selbst und war beim dritten Treffer von Andre Schares indirekt beteiligt, als Esch mit einem Schuss Irschs Keeper Jonas Krista prüfte, dieser zur Ecke abwehrte und die folgende Standardsituation von Luca Eichner bei Schares landete. Nach dem Rückstand kamen die Saartaler besser ins Spiel und durch einen von Lukas Kramp verwandelten Foulelfmeter zum Ausgleich (39.). Kramp war selbst in der Box gefoult worden. Doch die Saartaler schlugen zurück: Fabian Müller nutzte mit dem Halbzeitpfiff eine Vorarbeit von Kramp zum 2:3. Weil es mit diesem Ergebnis in die Kabinen ging, leistete Irschs Trainer Heiko Niederweis psychologische Aufbauarbeit, denn seine Mannschaft kam mit einem anderen Gesicht zurück. Nach Zuspiel von Philipp Wallrich tauchte Kramp vor Simon Esch im Bettinger Kasten auf und netzte trocken zum 3:3 ein (63.). Saartal-Trainer Heiko Niederweis lobte den Gegner und sparte nicht mit Kritik an der eigenen Mannschaft. „Wir waren schlechter als wir es erwartet hatten. Mit der gezeigten Leistung bin ich nicht einverstanden, das war spielerisch und in der taktischen Umsetzung zu wenig. Vom Kämpferischen kann ich der Mannschaft allerdings keinen Vorwurf machen.“ Niederweis fügte an, das „Bettingen in der Offensive schnörkellos und direkt gespielt hat und das Ergebnis gerechtfertigt ist. So müssen wir mit dem Punkt leben.“

SG Mont Royal Reil – SG Ralingen 2:2 (1:1)

Ralingen blieb im vierten Spiel in Folge unbesiegt und unterstrich sein gewachsenes Selbstvertrauen auch am Kröver Berg. Zunächst aber legte Mont Royal furios los, hatte zwei richtig gute Chancen, von denen eine in der zwölften Minute im Ralinger Netz zappelte. Ein Abschlag von Ralingens Keeper Tim Wagner fing Burak Sözen ab, köpfte den Ball in den Lauf von Stefan Caspari, der humorlos einnetzte (12.). Ralingen überließ Reil den Ball, machte die Räume aber geschickt eng und setzte immer wieder Nadelstiche. Nachdem Daniel Barth flach in die Mitte spielte, gelang Jonnathan Reichling mit einem Schuss aus der Drehung fünf Minuten vor dem Pausenpfiff der Ausgleich. In jener Phase haderte Reils Spielertrainer Fatih Sözen mit der pomadigen Spielweise seiner Elf. „Da müssen wir bei den Spielverlagerungen spritziger und schneller sein.“ Doch die Hausherren legten vor, als Nils Kiesewetter einen Ball im Mittelfeld eroberte, blitzschnell in die Umschaltbewegung ging und mit einem Querpass Fatih Sözen bediente. Der Spielertrainer steckte auf dessen Bruder Burak durch und dieser blieb anschließend cool – 2:1 (62.). Doch die Sauertaler fanden nochmals eine Antwort. Nachdem der reaktivierte Jens Ernzerhof in einen Schuss gegrätscht war und damit Julian Weber auf die Reise schickte, war es Tim Wagner vorbehalten, mit einem Kopfball in die lange Ecke zum 2:2 auszugleichen. Beide Trainer waren trotz der Punkteteilung dennoch zufrieden. Sözen: „Kämpferisch und läuferisch kann ich nichts Negatives sagen und bin auch mit dem Ergebnis noch zufrieden. Ralingen hat aus zwei Halbchancen zwei Tore gemacht.“ Und Martial Servais freute sich über den nächsten Punkt: „Wir standen defensiv sehr gut und haben das Mittelfeld verdichtet. In der zweiten Halbzeit haben wir die Räume gut ausgenutzt, sehr gut verteidigt und sind nach dem 1:2 mutiger geworden. Zum Schluss waren wir näher am 3:2 dran als Kröv.“ 

SV Zeltingen-Rachtig – SG Nusbaum 2:2 (0:2)

In einem Spiel der vergebenen Möglichkeiten hätte auch ein 6:6 am Ende auf der Anzeigetafel stehen können. In einem intensiven Spiel mit offenem Visier legten die Gäste aus der Eifel durch Pascal Müller vor. Ein Freistoß von Fabian Spartz nutzte Müller per Kopf – 0:1 (3.). Der kalten Dusche folgte in der 25. Minute eine weitere. Ein 18-Meter-Schuss mit der Picke von Timur Crnovrsanin schlug unhaltbar an der Lattenunterkante ein. Den herausspringenden Ball sah der Schiedsrichter mit vollem Umfang im Tor und gab den Treffer. Anschließend traf Zeltingens Mittelfeldregisseur Pascal Meschak den Pfosten und auch Nusbaums Tim Nottinger scheiterte am Aluminium. Yannik Dietz hatte in der ersten Halbzeit ebenfalls die Latte getroffen, bevor es zur Pause ging. „Da hatten wir schon auch Glück, dass Zeltingen so verschwenderisch mit seinen Torchancen umgegangen ist“, betonte Nusbaums Trainer Frank Hermes. In der 51. Minute war es dann soweit, als Dietz eine Vorlage von Kapitän Florian Blesius zum 1:2-Anschluss abschloss (51.). Zeltingen erhöhte das Tempo nochmals und wurde dafür in der 64. Minute belohnt, als Sven Pazen im Strafraum gefoult wurde und Blesius vom Punkt erfolgreich blieb 2:2 (64.). Ein paar Augenblicke später traf Nusbaums Alexander Roth mit einem Knaller die ein weiteres Mal die Latte. Frank Hermes konstatierte, dass es „ein leistungsgerechtes Unentschieden war. Wir hätten auch mit einem 4:4 in die Pause gehen können.“ Zeltingens Trainer Kalle Gräfen freute die „dominante Spielweise in der zweiten Halbzeit, doch das Ergebnis ist unterm Strich verdient. Beide Mannschaften hatten genug Möglichkeiten, das Spiel jeweils für sich zu entscheiden.“ Gräfen musste in der 35. Minute Luca Rees wegen starken Nasenbluten vom Platz nehmen, während Nusbaums Stürmer Andre Röll wegen einer vorsorglich getroffenen Quarantänemaßnahme fehlte. Der habe in seinem Studienort Mainz Kontakt mit einer infizierten Person gehabt.

SG Daleiden – TuS Schillingen Abgesagt

Die Partie in der Westeifel wurde auf Antrag der beiden Vereine wegen der kritischen Entwicklung der Infektionszahlen im Eifelkreis Bitburg-Prüm abgesagt. Es haben sich wohl dem Vernehmen nach zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft der SG Daleiden mit dem Coronavirus infiziert. Da wollten die Verantwortlichen keinerlei Risiko gehen.

FSG Ehrang – SV Speicher 6:0 (5:0)

Im Aufsteigerduell zeigten die Vereinigten aus Ehrang und Pfalzel den Töpferstädtern ihre Grenzen auf. Bereits zur Pause hatte es 5:0 gestanden. Imposant: zwischen der 18. und 23. Minute fielen gleich drei Treffer für die nimmersatten Ehranger. Mohamed Khalife eröffnete in der zwölften Minute den Torreigen – Felix Faber baute in der 18. Minute den Vorsprung auf 2:0 aus. Andre Thielen war es vorbehalten, drei Minuten später auf 3:0 zu stellen, ehe das 4:0 von Lukas Herkenroth nur zwei Minuten danach die Vorentscheidung bedeutete (23.). Im Gefühl des sicheren Sieges legte Ehrang noch vor dem Pausenpfiff das 5:0 nach. Torschütze: Philippe Gericke. Das halbe Dutzend machte in der 74. Minute dann Tim Jakobs voll. Der 28-jährige ehemalige Wittlicher hatte seinen Startelfeinsatz nach dessen Comeback mit diesem Treffer schon mehr als gerechtfertigt. Ehrangs Trainer Kevin Schmitt dürfte mit dem bärenstarken Auftritt vor allem in der ersten halben Stunde zufrieden gewesen sein, während SVS-Trainer Martin Wagener mit der desolaten Abwehrleistung gehadert haben dürfte.  

SG Ruwertal – SV Konz 1:2 (1:0)

Mit einer deutlich besser aufgestellten Elf als in den Wochen zuvor kam der SV Konz nicht unverdient zu den Siegpunkten. Den besseren Start erwischte aber die Ruwertaler Mannschaft, die durch Bastian Jung kurz vor der Halbzeit in Führung zog. Konz ließ zunächst gute Möglichkeiten durch Pascal Güth und Stefan Becker ungenutzt und kam erst im zweiten Abschnitt zu mehr Torgefahr. Mit einem verwandelten Handelfmeter glich Kouta Sasaki für die Saar-Mosel-Städter aus (72.). Ruwertal investierte im Schlussabschnitt alles, verpasste aber die nochmalige Führung durch zwei starke Aktionen von Mathias Biwer. Das glücklichere Ende verbuchten die Gäste, als Nils Noner perfekt für Becker vorbereitete und der Routinier im Konzer Sturmzentrum den 2:1-Siegtreffer markierte. (ls)