RW Wittlich holte sich nach einem 6:0 gegen Kyllburg die Tabellenführung von der FSG Ehrang zurück, die in Wallenborn ein 1:1-Unentschieden erreichte. Mit dem gleichen Ergebnis fegte die Schweicher Mosella dem überforderten Gegner aus dem Ruwertal den Bogen. Punktgleich mit dem heißen Atem im Nacken kommen die SG Mont Royal Reil und die SG Daleiden daher. Während Reil seine Anwartschaft auf die Spitzengruppe mit einem 4:2-Auswärtserfolg in Schillingen nachhaltig unter Bewies stellte, reichte der Westeifel-SG ein einziges Tor in Konz, um die Saar-Mosel-Städter in eine handfeste Krise zu stürzen. Der SVK ziert mit nur drei Punkten das Tabellenende. 

SG Nusbaum – SG Rascheid 1:0 (1:0)

Kirmesspiele scheinen für die SG Nusbaum einen heilsamen und Sieg bringenden Charakter zu haben. Denn nun wurde mit der SG Rascheid gar eine Spitzenmannschaft besiegt. Vor 220 Besuchern in Kruchten erwischten die Hausherren einen perfekten Start und durften bereits nach acht Minuten jubeln. Dass es das einzige Tor des Tages bleiben sollte, ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand. Dabei hatten die Hochwälder eine Fülle von besten Chancen ausgelassen. Die frühe Führung resultierte aus einem Konter, als Marcel Lemmer einen Ball über den Torhüter lupfte und Eldin Hodzic am langen Pfosten nur noch einzuschieben brauchte. Nach der Führung igelte sich Nusbaum immer mehr ein und überließ den Rascheidern das Spiel, in dessen Folge Möglichkeiten zu Hauf kreiert wurden. Doch das Spielglück verließ die Gaspers-Elf, die in Andreas Rauen, Andre Lochen und Lukas Jonas die besten Torgelegenheiten ausließen. Das brachte auch Spielertrainer Sven Gaspers auf die Palme: „Das Ergebnis ist extrem unverdient. Wir hatten drei, vier sehr gute Chancen, 90 Prozent Ballbesitz und haben uns einmal auskontern lassen. Auf dem schlechten Platz in Kruchten wollten wir Fußball spielen, haben aber nach vorn zu wenige Lösungen gefunden. Es war irgendwie ein gebrauchter Tag.“ Frank Hermes auf Nusbaumer Seite war mit dem Ergebnis selbstredend zufrieden, obwohl der Nusbaumer Trainer einräumte, dass es „in der zweiten Halbzeit eine reine Abwehrschlacht gewesen ist“. Man habe auch das Glück gehabt, dass Rascheid seine Chancen fahrlässig vergeben habe, so Hermes. „Auf dem schwer zu bespielenden Platz haben wir auf Konter gespielt, aber ab der zweiten Halbzeit keine Entlastung mehr hinbekommen. Mit einer doppelten Viererkette haben wir mit Mann und Maus das 1:0 über die Zeit gerettet und alles rausgehauen.“ Siegtorschütze Hodzic holte sich zehn Minuten vor Ultimo wegen wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte ab, doch die Gäste fanden trotz der numerischen Überlegenheit kein probates Mittel.

SG Ralingen – SG Wittlich 2:1 (1:0)

Einen glücklichen 2:1-Sieg landete die SG Ralingen gegen eine Wittlicher Mannschaft, die weiter vom Pech verfolgt ist. Bereits nach acht Minuten hatte Jannik Stadler einen abgefälschten Freistoß von Felix Denkinger im Wittlicher Tor untergebracht. Anschließend vergaben Lorenz Budinger, Daniel Mehrfeld und Patrick Schmidt hochkarätige Chancen, sodass die Ralinger Halbzeitführung unter die Kategorie glücklich einzuordnen ist. Wittlich war auch im zweiten Spielabschnitt die überlegene Elf, haderte aber erneut mit dem Torabschluss. Nils Thörner und Nils Schermann hätten da zwingend schon ausgleichen müssen, bevor Mehrfeld nach Vorarbeit von Nils Thörner den längst überfälligen Ausgleich erzielte (62.). Ralingen setzte ab und an Nadelstiche und hatte in Person von Marco Port zwei sehr gute Gelegenheiten, sich die Führung wieder zurückzuholen. Doch in den letzten 25 Minuten arbeitete Ralingen viel besser gegen den Ball und verteidigte geschickt in den Räumen. Als Tobias Ferring, der erst in der 75. Minute für Joe Schilz ins Spiel gebracht wurde, ein Nachsetzen von Daniel Barth und anschließendem Rückpass das 2:1 erzielte, gab es kein Halten mehr. „Wir haben den Sieg mit viel Spielglück erzwungen und gegen eine sehr gute Wittlicher Mannschaft unseren zweiten Heimsieg eingefahren“, freute sich SGR-Trainer Martial Servais diebisch über den ersten Sieg seit 2013 (3:1) gegen die Kreisstädter. Noch im Vorjahr waren die Sauertaler zu Hause mit 1:6 arg unter die Räder gekommen. Christoph Krähling, Coach der Säubrenner konstatierte, dass „wir derzeit die Seuche am Schuh haben und ein Sieg verdient gewesen wäre. Doch wenn man die Dinger nicht wegmacht, braucht man sich am Ende des Tages auch nicht über eine Niederlage zu beschweren. Denn wir hatten eine Vielzahl an Chancen.“

SG Bettingen – SV Zeltingen-Rachtig 3:1 (1:0)

In Bettingen. Oberweis und Baustert feierte man nicht nur die Kirmes in entsprechendem Rahmen, sondern auch den ersten Saisonsieg, den die Mannschaft der drei Trainer Esch, Bales und Lehnen einfuhr. Vor 170 Zuschauern in Oberweis feierte auch Tobias Bales einen tollen Einstand, nachdem ihn eine Oberschenkelverletzung über Wochen zum Zuschauen verurteilt hatte. „Tobias hat als Innenverteidiger ein richtig gutes Spiel gemacht. Er ist für uns in einer schmerzfreien Verfassung unglaublich wertvoll“, brachte auch sein gleichberechtigter Spielertrainerkollege Martin Esch die Personalie ins rechte Licht. Bereits nach drei Minuten traf Tim Hoffmann nach Vorarbeit von Luca Eichner für die SG BOB. „Wir haben von der ersten Minute an richtig Gas gegeben und hätten das 2:0 oder das 3:0 machen müssen“, blickte Martin Esch zurück, der später zum Matchwinner werden sollte. Doch Zeltingen hatte durch eine schöne Einzelaktion von Kapitän Florian Blesius den Ausgleich (66.) erzielt. Die Moselaner waren zu jenem Zeitpunkt gut im Spiel und erzwangen ein optisches Gleichgewicht. Esch nutzte in der 78. Minute zunächst eine Vorlage von Volker Bormann mit einem Lupfer zur 2:1-Führung, ehe er nur vier Minuten später den Deckel drauflegte. Diesmal gewann Esch ein Laufduell im Sechzehner gegen den Zeltinger Innenverteidiger und traf aus der Drehung ins kurze Eck. „Mit dem ersten Saisonsieg haben wir die Kirmes in Oberweis gebührend gefeiert. Wir haben eine kämpferisch gute und insgesamt auch sehr ordentliche Leistung geboten. Man kann von einer Willensleistung sprechen, denn es war unglaublich wichtig, heute zu gewinnen und uns für die harte Arbeit der letzten Wochen auch zu belohnen. Es war auch ein Erfolg für das gesamte Umfeld“, so Esch.

TuS Schweich – SG Ruwertal 6:0 (3:0)

Die Mosella präsentierte sich in prächtiger Schusslaune und schenkte den Ruwertalern ein halbes Dutzend ein. Benedikt Vogedes war es im ersten Abschnitt, der auf Schweicher Seite den Unterscheid ausmachte, denn der frühere Niederemmeler Torschütze vom Dienst löste die Bremsen bereits nach acht Minuten und stellte nach dem Eigentor von Ruwertals Sven Meyer (15.) mit dem 3:0 (33.) die Weichen auf Sieg. „Danach war es eine klare Geschichte und Ruwertal hatte dem auch nichts mehr entgegenzusetzen“, freute sich Schweichs Trainer Jochen Weber über die frühe Vorentscheidung. „Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit ein bisschen nachgelassen, es aber nach dem 4:0 wieder gut gemacht und schöne Tore erzielt.“ Moritz Neufang erzielte nach Schnittstellenpass von Carsten Reis das 4:0 (60.), ehe Youngster Jonas Witz sieben Minuten später nach Rückraumpass von Neufang das fünfte Tor markierte. Das sechste Tor ging zwar erneut auf die Kappe des Ruwertalers Meyer, doch der wurde ohnehin von dem bereitstehenden Neufang dermaßen unter Druck gesetzt, dass er das Ding fast schon selber rein machen musste. Der Aktion war über Außen ein schöner Doppelpass von Mike Hauser und Reis vorausgegangen, der dann auf Neufang durchsteckte. Ruwertals Kapitän Karsten Willems sah in der 90. Minute wegen Meckerns noch die Ampelkarte.

SV Speicher – SG Saartal Irsch 2:1 (2:1)

Der Eifel-Aufsteiger mausert sich heimlich, still und leise zu einer Mannschaft mit gehobenen Ansprüchen. Der 2:1-Erfolg gegen die konterstarken Irscher war mit dem elften Punktgewinn verbunden. Dabei mussten die Töpferstädter erst einmal einem Rückstand hinterherlaufen, weil Irschs Sturmführer Lukas Kramp bei einem seiner unwiderstehlichen Flankenläufe unsanft von den Beinen geholt wurde und der spielende Co-Trainer den fälligen Strafstoß selbst im Speicherer Tor versenkte (7.). Doch Speicher antwortete prompt und egalisierte die Irscher Führung bereits 120 Sekunden später, als Tim Roth den etwas zu weit vor seinem Tor postierten Jonas Krista mit einem prächtigen 30-Meterschuss überraschte. Im weiteren Spielverlauf wurde Roth im Strafraum umgerissen, sodass diesmal der Pfiff für Speicher ertönte. Den Elfer verwandelte Artur Poloshenko sicher zum 2:1 (32.). Dessen zweiter Saisontreffer bedeutete bereits im ersten Durchgang den Sieg. Die einzige, halbwegs gute Chance der Gäste auf den Ausgleich vergab Keven Schuh mit einem Schuss vom Strafraumeck nach einem der zahlreichen Konter kurz nach Wiederbeginn. „Es war ein verdienter Sieg in einem interessanten, aber auch engen Spiel. Das 1:1 durch den Weitschuss von Tim Roth war der Türöffner zum Spiel. Danach waren wir griffiger und hatten auch mehr Kontrolle. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Konterchancen von Irsch zugelassen“, freute sich Speichers Trainer Martin Wagener über den dritten Saisonsieg.

SG Wallenborn – FSG Ehrang/Pfalzel 1:1 (1:1)

Wallenborns Trainer Stephan Zimmer bezeichnete das 1:1 gegen die FSG Ehrang als „gerechter Spielausgang. Ehrang hatte etwas mehr Spielanteile, wir dagegen die etwas besseren Torchancen.“ Doch eines ärgerte den langjährigen Wallenborner Trainer doch, weil der Schiedsrichter offenbar nicht seinen besten Tag erwischt hatte. „Wir haben zwei oder drei Elfmeter nicht bekommen. Klar, nach einem Foul an Benny Duckart pfeift kaum ein Schiedsrichter schon nach 30 Sekunden, doch die Aktionen gegen Kasper Wlodarek und an Florian von Landenberg waren eindeutig elfmeterreif.“ Nach einem Torwartfehler von Moritz Zingen, der eine Hereingabe von Benny Duckart durch die Finger flutschen ließ und der einschussbereite Niklas Koch genau richtig stand, führte der Gastgeber früh mit 1:0 (8.). Ehrang spielte gefällig, enorm schnell und glich nach 29 Minuten aus, als ein Flügellauf von Jonas Streit bei Lukas Herkenroth endete und der Ehranger Angreifer cool abtropfen ließ – 1:1 (29.). „Wir haben gegen einen spielstarken Gegner gespielt, der eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen wird. Es war ein richtig gutes Bezirksligaspiel mit hohem Tempo“, konnte Zimmer mit der Punkteteilung durchaus leben. 

SV Rot-Weiss Wittlich – SG Kyllburg 6:0 (6:0)

Mit einer geschlossen guten Teamleistung wurde der dezimierte Gegner aus der Vulkaneifel bereits nach einer Viertelstunde jeglicher Hoffnungen auf ein achtbares Resultat beraubt. Dass es nach 35 Minuten bereits 6:0 für die unentwegt Tempo forcierenden Rot-Weissen stand, hatte Trainer Frank Meeth vier, fünf Akteuren besonders zu verdanken. Kevin Arbeck erzielte die Tore zum 1:0 (10.) und 3:0 (16.) und legte seinem Bruder Marc das Tor zum 5:0 (33.) und Fjoraldo Celanji jenes zum 6:0 (36.) auf. Albutrin Aliu war beim 2:0 in der 13. Minute selbst zur Stelle und betätigte sich bei den Treffern von Kevin Arbeck und Celanji zum 4:0 (24.) als Vorlagengeber per excellence. Auch Kevins Bruder Marc Arbeck durfte überzeugen und gab den entscheidenden Pass für das 2:0 von Aliu. Meeth wollte rotieren und schenkte Quendrim Bukoshi von Beginn an das Vertrauen. Der Mittelfeldakteur rechtfertigte seinen Einsatz mit dem tödlichen Pass, der in der zehnten Minute Kevin Arbeck zum Führungstreffer erreichte. „Buki konnte in dem Spiel schalten und walten, wie er wollte, es war sein Spiel“, frohlockte der Trainer des wieder an der Tabellenspitze liegenden Teams aus Wittlich. Dass die Partie in der zweiten Halbzeit lediglich Testspielcharakter besaß, sah man am Dreifachwechsel, den Meeth in der 60. Minute vornahm. Abwehrchef und Kapitän Andre Benzarti nahm Meeth vorsichtshalber bereits nach 22 Minuten raus, nachdem es beim Spielführer am Oberschenkel zwickte. „Ich wollte im Hinblick auf das Spiel am Mittwoch gegen Eintracht Trier im Rheinlandpokal kein Risiko eingehen und nahm Beji vorsorglich vom Platz.“ Weil Kyllburg seinen Abwehrriegel im zweiten Durchgang nochmals verstärkte und für den leicht angeschlagenen Daniel Robertz einen zusätzlichen Abwehrspieler brachte, gelang es Wittlich nicht mehr, es zweistellig zu machen. „Klar, hätten wir das eine oder andere Tor noch machen können, doch die Präzision fehlte dann.“ 

SV Konz – SG Daleiden 0:1 (0:0)

Daleidens Spielertrainer Andreas Theis bezeichnete das 1:0 von Konz als „glücklichen Sieg“. Konz habe viele Halbchancen, aber auch drei, vier richtig gute Einschussmöglichkeiten gehabt. „Da konnten wir uns bei unserem Torwart Florian Moos bedanken, der einige Male reaktionsschnell abgetaucht war.“ Nachdem der SV Konz in Person von Stefan Becker, Kouta Sasaki, Tim Kugel und Pascal Güth einige Hochkaräter ausgelassen hatte, nutzte Daleidens Jan Mayers nach einem Eckball eine unübersichtliche Situation zum einzigen Tor des Tages. Nachdem zwei Konzer Abwehrspieler einen Kopfball noch erfolgreich blockten, nutzte der zum Stürmer umfunktionierte ehemalige Außenverteidiger die Gunst und „hat ihn dann einfach reingemacht“. Konz‘ Trainer Thomas Berens war sichtlich enttäuscht: „Wir haben uns spielerisch stark verbessert, haben im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen wenig Fehler gemacht und waren insgesamt die klar bessere Mannschaft. Unser Manko war einmal mehr die ungenügende Chancenverwertung. Der Torwart hat Daleiden den Sieg gerettet.“ Bei der Rettungsaktion des Konzer Torwart Jordan Nkamgove sei der Keeper behindert worden, so Berens. Für den SV Konz spitzt sich die Lage nach der neuerlichen Niederlage immer weiter zu. So sollte Trainer Thomas Berens erneut an die Konzentration bei den Abschlüssen appellieren, denn zuletzt wurden vermehrt beste Chancen fahrlässig liegengelassen. Im Kellerduell bei der SG Ruwertal steht dann schon ein Sechs-Punkte-Spiel an. (ls)