Im absoluten Kracherspiel der Bezirksliga hat sich die FSG Ehrang/Pfalzel mit einem Lucky Punch in der 87. Minute nicht nur den Sieg beim schärfsten Konkurrenten RW Wittlich, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Ticket zur Rheinlandliga gesichert.

Acht Zähler betrug der Rückstand der Wittlicher vor der alles entscheidenden Partie am Sonntag Nachmittag auf den Primus aus Trier. Mit dem Siegtor in der 87. Minute durch Felix Faber nach einer der unzähligen Eckbälle brachte Ehrang drei nicht mehr für möglich gehaltene Punkte und den fast sicheren Titel ins Ziel. Denn RW Wittlich machte ein richtig gutes Spiel und hatte gefühlt ein halbes Dutzend Riesenchancen auf sich vereint. Doch genutzt hat es am Ende nichts. Wittlichs Coach zählte allein drei gute Einschussmöglichkeiten in der ersten Halbzeit, die Kevin Arbeck und auch Kapitän Sebastian Szimayer nicht im Ehranger Kasten unterbringen konnten, weil Moritz Zingen einen überragenden Tag hatte. RW kam deutlich besser in die Partie, die ein sehr hohes Niveau respektive eine beachtliches Tempo offenbarte, auch angesichts der hohen Außentemperaturen. Ehrang wollte mit einem frühen Angriffspressing Ballgewinne generieren, fand aber keine richtigen Lösungen, weil RW es richtig gut machte und selbst die Initiative übernahm.

Nur ein, zwei Mal kamen die Gäste zu ihren offensiven Umschaltmomenten. Janik Lerch prüfte RW-Torwart Dogukan Sahin mit einem strammen Schuss vom Sechzehner-Eck auf Herz und Nieren. Lukas Herkenroth scheiterte mit einem Kopfball nach einem Eckball am Pfosten. Ehrang blieb auch in der zweiten Halbzeit bei seinen Kontern brandgefährlich. Die Griebler-Elf investierte noch Mal mehr im zweiten Abschnitt und setzte etliche herausragende Akzente, die durchaus mit einem Tor hätten belohnt werden können. Einen Distanzschuss von Szimayer ließ Zingen nach vorn abprallen, der Nachschuss von Albutrin Aliu klärte FSG-Käpt’n Benny Barthel auf der Linie. Kevin Arbeck scheiterte erneut an Zingen, es wäre der längst verdiente Führungstreffer der Hausherren gewesen. Zehn Minuten vor Schluss rettete Faber nach einem Schuss von Kevin Arbeck für seinen bereits geschlagenen Torhüter nochmals auf der Linie. „Felix Faber war in jeder Hinsicht heute unser Matchwinner. Beim Tor drei Minuten vor Schluss läuft Felix am zweiten Pfosten super ein und drückt den Ball über die Linie und bei der Aktion von Kevin Arbeck klärt er im letzten Moment auf der Linie. Er macht ja nicht gerade die meisten Tore, hebt sich die Dinger anscheinend für die richtig wichtigen Spiele auf. Kompliment.“

Kevin Schmitt richtete aber ein Sonderlob an die gesamte Mannschaft, die „bis zum Schluss an den Sieg geglaubt hat. Schließlich haben wir das Spiel durch eine Standardsituation entschieden, eine unserer großen Stärken in dieser Saison. Der Sieg ist etwas glücklich, das muss ich zugeben, weil RW ein überragendes Spiel gezeigt hat.“ 150 Ehranger Anhänger begleiteten das Team in Wittlich und ließen es auch danach so richtig krachen. Die Mannschaft selbst machte es sich im Trierer City-Bistro „Sieh um Dich“ richtig bequem und feierte spontan die designierte Meisterschaft. Der Verein hatte dort bereits vor dem Spiel die Lokalität organisiert.

RW-Trainer Björn Griebler attestierte seiner Mannschaft die „beste Saisonleistung. Für diese Temperaturen haben wir ein sehr, sehr gutes Spiel mit unglaublich hohem Tempo gezeigt. Wir haben diszipliniert gespielt, gut verteidigt und uns nicht versteckt. Wir haben zudem viele zweite Bälle erkämpft, die Kontersituationen aber nicht vernünftig ausgespielt. Es war schon eine überragende Teamleistung, für die wir uns eigentlich belohnen müssen. Auch haben wir uns nach außen hin super präsentiert. Der Unterschied bestand darin, dass Ehrang Eins-zu-eins durchwechseln konnte, ohne auch nur den geringsten Qualitätsverlust zu haben. Doch ich muss den Jungs, die sich auf die Bank gesetzt haben, ohne dass sie zum Einsatz kamen, ein Riesenlob aussprechen. Alle haben sich zerrissen für den Erfolg der Mannschaft. Es war eine sehr unglückliche Niederlage heute.“ Griebler anerkannte aber auch die Gesamtleistung des Kontrahenten, dem der Aufstieg wohl nicht mehr zu nehmen sein wird. „Ich muss den Hut vor Ehrang ziehen, dass sie vier Spieltage vor Schluss immer noch ohne Niederlage dastehen.“