Im Verfolgerduell gab es jede Menge Aufregendes und auch einiges an Brisanz. So brachten die Tawerner eine 2:0-Führung nicht über die Ziellinie und auch die drei Foulelfmeter, die Sirzenich zugesprochen bekam und in Tore umsetzte, waren in die Rubrik "Auffällig" einzuordnen.

Zunächst dominierte der SVT das Geschehen und brachte sich mit einem Doppelschlag binnen fünf Minuten scheinbar schon auf die Siegerstraße. Carsten Vogel verwertete einen Eckball von Pascal Hurth zur Führung (32.), ehe Hurth fünf Minuten später von der Vorarbeit von Dennis Weber profitierte – 2:0 (37.). Doch die Gäste kamen beeindruckend zurück und egalisierten die Tawerner Führung noch vor der Pause. Nach Foul am jungen Tim Gottung traf Luca Bierbrauer vom Elfmeterpunkt cool ins Tor – 2:1 (41.). Keine vier Minuten später eine fast identische Szene: Gottung war für die Tawerner Abwehr erneut einen Ticken zu schnell und wurde regelwidrig gestoppt. Bierbrauer nutzte die Steilvorlage zum Ausgleichstreffer – diesmal hatte er den Ball links unten in die Maschen gesetzt (45.+1). Nach anfänglichen wütenden Angriffsversuchen der Hausherren, die jedoch ungenutzt blieben, schlug der Tabellendritte erneut zu. Der noch in der ersten Halbzeit für den angeschlagenen Kevin Walter in die Partie gekommene Steffen Hausen traf nach Flanke von Aleks Klodt mit seinem ersten Saisontor zur Sirzenicher Führung – 2:3 (63.). Und als Aleks Klodt – sein Bruder Simon wurde in der 58. Minute für Tim Brandscheid eingewechselt – den dritten Elfmeter nach Foul an Hausen in die Maschen von Mike Kratz setzte, war die turbulente Partie entschieden – 2:4 (80.). Tawerns Trainer Steve Birtz sprach nach der Partie davon, dass „wir nicht so richtig ins Spiel gekommen sind und 15 Minuten gebraucht haben. Nach dem 1:0 und bis kurz vor der Pause haben wir das auch richtig gut gemacht, doch mit dem ersten Elfmeter waren wir dann raus aus dem Spiel. So richtig kann ich das nicht erklären, doch wir haben es nicht mehr geschafft, den Schalter umzulegen. Vom Tempo und der Intensität her hat es dann schon bei uns gefehlt. Die Luft war irgendwie raus. Vielleicht hatten einige das Pokalfinale schon im Kopf. Wir kamen in der zweiten Halbzeit dann gar nicht mehr in die Zweikämpfe rein und haben uns den Schneid abkaufen lassen. Von den drei Elfmetern war der letzte allerdings nicht zu akzeptieren, da stand der Sirzenicher Stürmer klar im Abseits vorher und wurde dann in der Vorwärtsbewegung von Tobias Weber noch umgerissen.“ Sirzenichs Trainer Till Schweitzer sah eine „Blaupause zum Halbfinale im Pokal. Da hatten wir auch stark begonnen, sind aber nach zwei individuellen Fehlern 0:2 in Rückstand geraten. Doch diesmal haben wir unsere Chancen genutzt und auch das Spielglück war auf unserer Seite, dass die Elfmeter für uns gepfiffen wurden.“ Seine Jungs haben konzentriert gespielt und dabei auch Kräfte gespart. Die Hereinnahme von Simon Klodt und Steffen Hausen erwies sich als Glücksgriff. „Steffen Hausen war der klare Matchwinner. Er hat viel Geschwindigkeit reingebracht, die Bälle super festgemacht und auch den dritten Elfmeter rausgeholt. Simon und Steffen haben das Spiel beeinflusst, in unsere Richtung. Vielleicht wollten wir den Sieg ein bisschen mehr. Ziel war, den dritten Platz zu halten und Revanche für das Pokal-Aus zu nehmen. Das ist uns ganz gut gelungen, es war ein verdienter Sieg“, ließ Schweitzer durchblicken.