Zabivaka wartet sehnsüchtig auf den Anpfiff zur Fußball-WM, und mit ihm Millionen Fans weltweit. Der Wolf mit der Skibrille, die ihm beim Anvisieren helfen soll, dem weißblauen Trikot und der roten Hose ist Russlands Maskottchen 2018. Übersetzt heißt Zabivaka „Kleiner Torschütze“, und er soll die Zuschauer begeistern und der russischen Elf Glück bringen.

Maskottchen bei großen Sportereignissen haben fast so lange Tradition wie Talismane für Vereine.

Den Anfang machte in den 20er Jahren eine amerikanische Sportmannschaft. Die Chicago Cubs setzten erst auf ein ausgestopftes Bärenjunges, und dann gar auf einen lebendigen Bären als Glücksbringer für das Baseballteam.
Da die meisten amerikanischen Mannschaften sich gern mit Raubtiernamen schmücken, ging der Trend glücklicherweise bald von echten Tieren zu Menschen in Kostümen über. Eine Ausnahme bildet der Fußballverein Denver Broncos, der noch heute einen Hengst namens Thunder im Stadion hat – den derzeit dritten, weil der Name vererbt wird.
An Ruhm kann es allerdings so leicht niemand mit Phillie Phanatic aufnehmen. Der fluglose grüne Plüschvogel mit den großen Augen und der ausfahrbaren Zunge ist seit 1978 das Maskottchen der Philadelphia Phillies in der Major Basketball League. Seit 2005 ist Phillie Phanatic Mitglied der Baseball Hall of Fame.
Ganz so weit hat es in der deutschen Fußballbundesliga noch kein Talisman gebracht, weder ein vierbeiniger noch ein Zweibeiner im Plüschkostum.
Geliebt werden sie trotzdem, von den Teams und den Fans, und die mit der Vermarktung verbundenen Einnahmen sind ebenfalls wilkommen.

Einer der traditionsreichsten Glücksbringer ist der Geißbock „Hennes“. Derzeit steht die achte Auflage beim 1. FC Köln am Spielfeldrand. Der erste „Hennes“ war 1950 ein Geschenk eines Zirkus für den jungen Klub.

Werder Bremen hatte in der Meistersaison 1964/65 Heidschnucke „Pico“ und später Möwe „Werdi“, ist aber momentan ohne Maskottchen.
Das ist die Ausnahme. Die Kicker von Eintracht Frankfurt, deren Pony „Schöppche“ in den 70er Jahren sogar in Comics verewigt wurde, bekommen seit 2006 Auftrieb durch Steinadler „Attila“. 
Die meisten Vereine sind mit Akteuren in Plüschkostümen zufrieden. Der HSV hat seinen Dinosaurier „Hermann“ des öfteren über Stellenanzeigen in Job-Börsen gefunden.
„Brian the Lion“ brüllt wie ein Löwe für Bayer 05 Leverkusen. Bär „Berni“ ist als Nachfolger von „Bazi“ für Bayern München im Einsatz, und 1860 München hat die Raubkatzen „Sechzger“ und „Sechzgerl“.
„Wolfi“ heißt das Maskottchen des VfL Wolfsburg, und Biene „Emma“ sorgt bei Borussia Dormund für Stimmung. Hengst „Jünther“ wiehert bei den einst als Fohlen bekannten Kickern von Borussia Mönchengladbach.