Mit drei Punkten steht der SV Mehring II auf dem elften Tabellenplatz und damit unmittelbar vor den Abstiegsplätzen. Punkte sind demnach Pflicht – vor allem in Spielen gegen direkte Konkurrenten wir Trainer Alex Becker erklärt.

11ER: Hallo Herr Becker, der Last-Minute-Erfolg gegen den SV Gutweiler hätte beflügelnd wirken können. Stattdessen verlor Ihre Mannschaft die letzten beiden Spiele…
Alex Becker: Uns war klar, dass es gegen die Fidei ein ganz anderes Spiel wird, als gegen Gutweiler. Wir dachten uns zwar, dass wir mehr gegenhalten können, doch wir haben uns schon im Vorfeld nicht viele Chancen ausgerechnet. Gegen Pluwig war es das genaue Gegenteil. Da sind wir immer noch schwer enttäuscht. Wir waren eigentlich gut im Spiel, bis es zu den Verletzungen von Christopher Adams und Carsten Cordier kam und wir daraufhin die Positionen wechseln mussten. Die jungen Spieler tun, was sie können, aber solche Ausfälle können wir nicht auffangen. Das ist momentan unser Manko. Kameradschaftlich ist es immer noch top. Auch nach dem 1:10 läuft bei uns keiner weg. Wir reden über solche Spiele, können dann aber auch zusammen eine Kiste Bier trinken. Solche Dinge sind wichtig. Jeder von uns weiß, dass es in dieser Saison schwer wird, die nötigen Punkte mit der Qualität unseres Kaders zu holen. Nichtsdestotrotz versuchen wir, in jedem Spiel alles rauszuhauen.

11ER: Gibt es Pläne die Ausfälle durch Jugendspieler aufzufangen?
Alex Becker: Ich habe in den letzten Jahren meist den ältesten Jahrgang mittrainieren lassen. Spieler wie Rafael Heinz oder Thomas Brendel konnten so Erfahrung sammeln. Eigentlich war das aber immer erst nach der Winterpause der Fall. In diesem Jahr wird das anders sein und ich werde mich demnächst mit Ralf Kettermann in Verbindung setzen. Es ist ja auch die Hauptaufgabe von uns beiden die Jugend in den Seniorenbereich einzubauen. Durch unsere Verletzungen bekommen ein paar Spieler wahrscheinlich früher die Chance.

11ER: Wie ist der Stand bei den Verletzten?
Alex Becker: Bei Carsten klärt sich noch, ob der Nasenbeinbruch operiert werden muss oder erst mal gerichtet. Bei Chris Adams ist es hoffentlich nichts schlimmes wie ein Bänderriss. Auch Jürgen Spieles fehlt uns momentan mit einer Zerrung. Nils Hansjosten hilft uns dafür wieder aus, fehlt uns in den nächsten beiden Wochen aber durch seine Arbeit.

11ER: Leiwen und Mehring sind Tabellennachbarn, Mannschaften im Umbruch und haben den Klassenerhalt als Ziel. Was erwarten Sie in einem solchen Aufeinandertreffen?
Alex Becker: Es ist definitiv ein Spiel auf Augenhöhe. Für Leiwen ist es ein Sechs-Punkte-Spiel und für uns auch. Schweich, Niederkell oder die Fidei sind nicht unsere Gegner, denn die heißen Gutweiler, Pluwig oder Leiwen. In solchen Spielen müssen wir die nötigen Punkte holen, aber das sagt Leiwen sicherlich auch. Es wird viel von der Tagesform abhängen und wie beide Teams aufgestellt sind. Auch das Quäntchen Glück könnte entscheiden.

11ER: Unabhängig von den Gemeinsamkeiten verfügt Leiwen über viele erfahrene Spieler und wenig Nachwuchs. Bei Ihrer Mannschaft ist es umgekehrt. Wie entscheidend kann dieser Unterschied sein?
Alex Becker: Das ist der springende Punkt. Leiwen hat mit Timo Toppmöller, Marc Reichert, Michael Scholtes, Andre Alten und anderen viele Spieler mit hoher Qualität, bei denen es auch nicht an Erfahrung mangelt. Das ist eine ihrer großen Stärken. Sie wissen genau, wann sie das Spiel mal langsam oder schnell machen müssen, wohingegen unsere Jungen manchmal noch mit dem Kopf durch die Wand wollen.

11ER: Kann Ihre Mannschaft Unterstützung von der ersten Mannschaft erwarten? Die könnte ja spielfrei haben…
Alex Becker: Das wird in der Regel erst freitags entschieden. Mit dabei sein werden wahrscheinlich Axel Thomas und Shaquille Taylor Alcide, der sich erst noch im Verein eingewöhnen muss. Aktuell steht noch nicht fest, ob das Spiel gegen Windhagen abgesagt wird. Wenn ja, gibt es die Überlegung eines Kurztrainingslagers. Bernd (Körfer, Trainer der ersten Mannschaft des SVM, Anm. d. Red.) hat ja auch personelle Probleme. Viele Verstärkungen sind also nicht zu erwarten.