11ER: Nach der Winterpause hat es offenbar ein bisschen bei Ihrer Mannschaft gehakt, was sowohl die Ergebnisse als auch die Leistungen betrifft. Wie haben Sie die letzten drei Spiele wahrgenommen?
Ahmed Boussi: Wir haben aus den letzten vier Spielen sieben Punkte generiert, da kann man nicht von einem Katastrophenstart sprechen. Im Gegenteil: Wir haben einen ordentlichen Re-Start hingelegt. Im ersten Spiel nach der Pause haben wir in Pellingen auf dem für uns ungewohnten Hartplatz keine probaten Mittel gefunden. Im darauffolgenden Heimspiel gegen Gutweiler kam ein 4:2-Sieg dabei heraus. Da hatten wir offenbar noch ein bisschen aus der Niederlage von Pellingen zu knabbern, weil uns die Verunsicherung ein bisschen geplagt hat. Dann spielten wir wieder auf einem Hartplatz auf Mariahof gegen den VfL im Derby, wo wir uns ein bisschen schwergetan haben gegen eine allerdings super motivierte und kämpferisch sowie läuferisch starke VfL-Mannschaft. Das 1:1 war auch absolut okay, wir hatten Chancen zum 2:1 gehabt. Mit dem jüngsten 5:1 gegen Niederkell geht es nun wieder für uns in die richtige Richtung.
11ER: Platz zwei oder aber der direkte Aufstieg sind nach dem 5:1 gegen Niederkell und der gleichzeitigen Niederlage der SG Reinsfeld gegen Riol wieder in greifbare Nähe gerückt. Wie sehen Sie Ihre Chancen bzw. die Konstellation im Titelkampf?
Boussi: Das 5:1 war vor allem gut für den Kopf, weil wir wieder auf Schlagdistanz zu den ersten beiden Plätzen sind. Damit haben wir ein Zeichen an die Konkurrenten gesetzt. Die Tabelle lügt aber auch nicht, wir sind Dritter. Pellingen und Reinsfeld haben uns enorme Erfahrung voraus. Der Kopf könnte in den verbleibenden sechs Spielen zum entscheidenden Faktor werden. Pellingen und Reinsfeld haben eine super Altersstruktur mit vielen routinierten Spielern. Das könnte ein Vorteil für diese Teams sein. Bei uns haben nur Michael Blau und ich überregional gespielt. Doch wir wollen mit einem frechen und unbekümmerten Fußball und einer gewissen Leichtigkeit weiter Gas geben und unsere Chancen wahrnehmen.
11ER: Wie schätzen Sie die SG Welschbillig ein, die ja auch unbedingt weiter punkten muss im Kampf gegen den Abstieg?
Boussi: Wir werden mit großem Respekt ins Spiel gehen, weil uns Welschbillig schon im Hinspiel komplett alles abverlangt hat. Sie haben die bittere Niederlage in der Nachspielzeit sicherlich nicht vergessen und sind zuletzt auch relativ stark zurückgekommen. Sie haben in den letzten beiden Spielen acht Tore erzielt. Wir sind gewarnt. Mit ihrem Torjäger Marc Willems habe ich seinerzeit zusammen in Mehring in der Oberliga gespielt. Er ist beidfüßig stark, sehr dynamisch und besitzt eine super Schusstechnik. Außerdem ist Marc unheimlich kopfballstark. Welschbillig verfügt über eine gewisse physische und auch mentale Stärke, sie kommen über ihre mannschaftliche Geschlossenheit.
11ER: Was fordern Sie von Ihrer Mannschaft?
Boussi: Dass wir unser Spiel durchziehen, den absoluten Willen mitbringen und die Zweikämpfe aufsaugen und dass jeder Verantwortung übernimmt. Wir wollen bewusst die Zweikämpfe führen, aber auch spielerische Lösungen finden.
11ER: Wie haben Sie das Hinspiel bei Ihnen auf dem Kunstrasen im Nachhinein erlebt?
Boussi: Wir haben in den letzten Minuten der Nachspielzeit noch zwei Treffer erzielt. Baran Hassan war damals entscheidend am kaum noch für möglich gehaltenen 5:3-Sieg beteiligt. Für Welschbillig war das natürlich ziemlich bitter.
11ER: Welche Stärken bringt Josip Komso mit? Er hat zuletzt beim 5:1 gegen die SG Niederkell gleich dreimal genetzt.
Boussi: Josip kommt aus dem Futsal. Seine Stärken liegen im Antritt. Er ist schussstark und auch technisch ganz gut, obwohl er Probleme beim ersten Kontakt hat. Er muss sich auf den großen Plätzen ein neues Raumverständnis aneignen und auch sein Kopfballspiel verbessern. Josip ist aber auch unglaublich willensstark und zielstrebig und kann ein Unterschiedsspieler sein.